Kompromittierende Abstrahlung

Hallo,

leider bin ich ein Opfer des Abhörens von kompromittierender Strahlung geworden. Polizei fühlt sich nicht zuständig, da ich keine konkreten Beweise liefern konnte.
Es handelt sich hier nicht um WLAN hacking, aus zwei Gründen:
a) Mein PC ist mit Kabel am Router verbunden.
b)Ich konnte deutlich hören, wie eine Nachbarin über einen Prozeß sprach, der nur auf meinem desktop-kein Internet- zu beobachten war.

Da ich nur ein kleiner Rentner bin, kann ich meine Computerarbeitsstelle nicht mit Kupferblech auskleiden.

Kennt jemand eine andere Schutzmöglichkeit für wenig Geld?

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!!!

LG,
Harald

Hallo!

Ehrlich gesagt, ein Aluhut würde helfen.

Nein, im Ernst: Im Grunde ist es durchaus möglich, aus den Abstrahlungen eines PCs zu ermitteln, was sich da so tut. Das ging früher, zu Zeiten der Röhrenmonitore und VGA-Anschlüsse einfacher, aber auch heute gibt es da immernoch Möglichkeiten.
Allerdings bewegt man sich da im Bereich der Hightech-Spionage. Deine Nachbarin müsste schon von der NSA oder dem KGB sein, um Zugriff auf solche Technik zu haben.

Ich frage mich ein wenig, was die Nachbarin denn da genau festgestellt haben will. Man kennt seine Nachbarn, und vermutet manchmal schon, was sie so machen. Bei meinem weiß ich auch ganz genau, wann er Fußball guckt, ohne den Fernseher selbst zu hören. Vielleicht ist der Monitor auch durchs Fenster einsehbar? Und manchmal sieht man selbst einen Zusammenhang, der gar nicht existiert.

Möglichkeiten gibt es viele, aber bevor ich Geheimdienstmethoden vermute, würde ich an sehr viel profanere Möglichkeiten denken. Das mit den Kupfertapeten oder irgendwelchen Alternativen kannst du dir also sparen. Es sei denn, du arbeitest wirklich für die Russen.

Sagt wer?

Das Sagt Harald_G_rtner

Hallo.

b)Ich konnte deutlich hören, wie eine Nachbarin über einen Prozeß sprach, der nur auf meinem desktop-kein Internet- zu beobachten war.

Kompromittierender Zufall?
Tratsch im Treppenhaus: „Der alte G_rtner schaut wahrscheinlich schon wieder Zeichentrickfilme auf seinem PC!“
Herr G_rtner, der tatsächlich gerade einen Zeichentrickfilm schaut, und die kompromittierende Abstrahlung von Frau Müller dank billiger Wohnungstüren ohne Hilfsmittel zwar mitschneiden konnte, das „wahrscheinlich“ aber wegen eines ähnlich klingenden, lauten „… arsch rein…“ aus seinem PC-Lautsprecher überhört hatte: „Was!? Wie kann die das wissen?? Analysiert die etwa kompromittierende Strahlung von meinem Monitor?“

Gruß

Kannitverstan

Hallo,

danke für die schnelle Antwort.
Das Abhören elektronischer Geräte nennt man auch Van Eck Phreaking. Dieses ist schon mit einer einfachen auf dem Markt verfügbaren Ausrüstung möglich.

Bei dem von der Nachbarin beobachteten „Prozeß“ handelt es sich um eine von mir bearbeitete, intime Filmszene.

LG,
Harald

Ach so!

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Es wäre einen Versuch wert: Auskleidung mit Aluminium statt Kupfer. Das dürfte schon mit handelsüblicher Alufolie funktionieren…
(Damit wären die Kosten in den Griff zu bekommen.)

1 Like

Du könntest einen zweiten Bildschirm auf gleiche Weise anschließen und hier weißes rauschen oder Videos abspielen. Dann wäre es sicher schwierig, die beiden Signale wieder zu trennen.

Wer hört da eigentlich wen ab?

Hallo,

das es sich um irgendeine Art von „Abhören kompromitierender Strahlung“ handelt ist zwar höchst Unwarscheinlich. Zum einen ist das Wissen das man benötigt um sowas wirklich sinnvoll einzusetzen (und nicht nur so als DIY Projekt) schon beachtlich. Desweiteren muß auch erstmal ein Ansatz gegeben sein, das ich der Aufwand lohnt. Irgendwelche privaten Kellervideos sind dazu sicherlich kein Ansatz. Aber sei es drum.
Ausser Kupfer kann man natürlich auch alle anderen Arten von Materialien nehmen, die elektromagnetische Wellen dämpfen. Da die meiste Strahlung über die kabel geht kann man auch hier ein paar Ferritkerne (kosten nur wenige Euro) um die Kabel drum machen. Enjoy.

Gruß
h.

Wesentlich einfacher und sicher für die Übertragungsfunktion, als das Empfangen von Strahlung des PCs durch eine oder mehrere Wände hindurch, ist das Öffnen der Wohnung und die Installation einer Spionagesoftware. Die würde sogar ein Mitschneider der Aktionen am PC und eine spätere Auswertung ermöglichen.

Auch ein direkter Angriff über das WLAN auf den Rechner ist vorstellbar. Oder eine (oder mehrere) ganz gezielte Phishing-Mails.

Auch einer Installation von Hardware ist möglich, die die Daten über eine Funkstrecke überträgt, damit man den Rechner auch dann Überwachen kann, wenn er mal längere Zeit nicht mit einem Netzwerk verbunden ist.

Die Aufnahme der Strahlung und gezielte Auswertung der Daten ist eine nicht ganz einfache Methode der Spionage. Sie wird üblicherweise dort vorgenommen, wo der Zugang zum Rechner stark erschwert oder gar unmöglich ist. Das sieht in einem privaten Haushalt doch ganz anders aus.

Hallo,

kann ein WLAN Angriff auf meinen PC auch bei ausschließlicher Nutzung eines Kabels zum Router erfolgen? Das wäre mir völlig neu.

Normalerweise wird das Haus von einem Border Collie bewacht und ich bin meistens zuhause. Eine Fremdinstallation wäre demnach höchst unwahrscheinlich.

Ich hoffe die Alufolie und die Ferritkerne reichen zur Abschirmung meines -Gigabyte- PC`s.

Übrigens Van Eck Phreaking ist gang und gebe bei der Wirtschaftsspionage und mit einer simplen auf dem Markt verfügbaren Ausrüstung möglich. Es ist wohl das geheime Hobby meines Nachbarn.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Gruß,
Harald

Besitzt der Router neben den Ethernet-Anschlüssen eine WLAN-Funktion? Oder ist er wirklich nicht mit WLAN ausgestattet (was heutzutage recht selten ist)? Dann ist auch ein Angriff über das WLAN auf das gesamte Netz möglich - egal, wie die einzelnen Geräte mit dem Netz verbunden sind.

Genau so einfach ist allerdings auch die Abwehr solcher Art Spionage: Abschirmung, Abschirmung, Abschirmung. Vielleicht ist für Deine Arbeiten ein Laptop mit Metallgehäuse (im Akku-Bertieb) die bessere Wahl, als ein PC mit Dutzenden Kabeln und Leiterplatten, die als Sendeantennen arbeiten.

Eine Möglichkeit, die Spionage zu Unterdrücken, sofern man nicht auf einem Laptop arbeiten kann, sollen gleiche Monitore sein, die Komplett andere Bilder darstellen, oder sogar nur künstlich erzeugtes Rauschen.

Achso, bevor man den Raum abschirmt, sollte man die Arbeitsgeräte abschirmen. Ein PC-Gehäuse aus dickem Blech, evtl. ein alter Server-Schrank schirmt besser, als die billigen Blech-Gehäuse. Eine Kaschieren des Monitors mit Kupfer und das Abwenden des Monitor-Bildes von den Nachbarn wirken ebenfalls Wunder. Besser als Alufolie um die Kabel ist ein EMV-Gewebeschlauch - der natürlich mit dem Schutzleiter verbunden werden sollte. Man kann natürlich nach extra gut abgeschirmten Kabeln Ausschau halten. Ebenso sollte man den Rechner nicht in der Nähe von anderen großen Metallflächen wie z.B. Heizkörpern aufstellen, die wirken fast wie ein Übertrager und können alle anderen Maßnahmen zunichte machen.

Hallo,

mein Router verfügt tatsächlich über eine WLAN Funktion. Wahrscheinlich sollte ich diese verschlüsseln!?

Die Abschirmung überlasse ich besser einem Techniker aus unserem Ort-wenn nicht zu teuer-, da ich technisch recht ungeschickt bin.

Danke!

Gruß,
Harald

Die Verschlüsselung sollte per WPA2 gesichert sein. Das Passwort fürs WLAN sollte möglichst kompliziert sein (eine zufällige Folge von Zahlen, großen und kleinen Buchstaben und Zeichen (sofern beim Router erlaubt)) und mindestens 8 Zeichen lang. Wenn man das Passwort regelmäßig ändert, ist das ebenfalls hilfreich.

Wenn Du allerdings gar keine eigenen WLAN-Geräte besitzt, könntest Du auch gucken, ob Du WLAN komplett abschalten kannst.