Kondenswasser an Wänden

Hinter meinen Küchenmöbeln (Außenwand) läuft Kondenswasser runter. Die Wand schimmelt auch, trotz sachgerechtem lüften. Es ist Ziegelbauweise (36er), außen ist bereits Isolierputz. Ich will den Innenputz entfernen und neu putzen. Was nehme ich dazu ? Isolierputz? Was kann ich sonst noch machen ? Ein Umstellen der Möbel geht nicht.
Wer kann mir einen fachlichen Rat geben?

Vergessen Sie den Isolierputz, isolieren Sie die Außenwand mit 20 mm XPS Schaumplatten. Wenn möglich mit beidseitiger Alukaschierung. Die Isolierplatten sollten auch um die Ecke an den Seitenwänden gelegt werden, über die ganze Breite und Tiefe der Küchenmöbel, falls die Wände nach Außen gerichtet sind. Wen die XPS Platten auf die Wand geklebt worden sind, können Sie die mit Fliesen bekleben, oder tapezieren, verwenden Sie keinen lösungemittelhaltigen Kleber. Die XPS Platten sind mit der Alufolie wasserdampfdicht.
Diese Art der Isolierung wird in der Industrie bei Gastanks eingesetzt. Sie funktioniert zu 100%. kostet mehr als der Isolierputz, hält aber ewig. Vorsicht bei einem Kaminofen, dabei müssen die XPS Platten mit Fliesen geschützt werden. Deshalb ist es besser, wenn die ganze Wand bis auf 200 mm oberhalb der Wärmequellen mmit Fliesen beklebt werden.

Hallo Waltrude,

das hört sich recht eigenartig an.
Bei einem 36-er Ziegelmauerwerk müsste der taupunkt in der wand liegen.
Ich habe das Gefühl,dass Du in einen nicht trockenen Neubau gezogen bist in dessen Wänden noch jede menge Feuchtigkeit steckt!
Hier hilft nur gnadenloses Lüften.
Ist der Bau . . .z.B. im Sommer . . . trocken, beschlägt in der Küche höchstens mal ein Fenster, wenn mit offenem Topf ohne Ablufthaube gekocht wird.

LG Mattes

Lieber Fragesteller,

wie immer, ist es auch hier nicht so einfach, eine Ferndiagnose zu stellen.

Kondensation tritt immer dann auf, wenn die Oberflächentemperatur der Innenwand unter den Taupunkt absinkt.

In diesem Fall ist nicht so klar, wie denn der Außenputz (Isolierputz) aussieht.

Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Schimmelbildung maßgeblich durch eine zu hohe Raumluftfeuchte begünstigt wird. Dies kann insbesondere in der Küche durch das Kochen geschehen. Hat die Küche eine Dunstabzugshaube, die nach außen führt? Die Feuchtigkeit der Küchenluft sollte ständig durch ein Thermohygrometer kontrolliert werden und ggfs. muß bei steigender Feuchte gelüftet werden.

Die Innenseite der Außenwand kühlt durch die vorgesetzten Küchenmöbel stark aus, dadurch kondensiert Wasser an der Wand, was zur Schimmelbildung führt.

Den alten Putz durch einen neuen zu ersetzen, löst nicht das eigentliche Problem. Der Schimmel bildet sich dann nach einigen Wochen oder Monaten erneut.

Durch eine Innendämmung kann die Oberflächentemperatur der Wand erhöht werden, wodurch die Gefahr der Kondensation vermindert wird.

Hierzu kann man z.B. Kalziumsilikatplatten nehmen, die die Wärmeisolierung erhöhen und zudem erhöhte Luftfeuchte binden und später wieder abgeben können. Auf der mineralischen Oberfläche kann sich auch, wenn sie nicht später mit Farben mit organischen Bestandteilen überstrichen werden, auch kein Schimmel bilden.

Wichtig ist noch, eine Möglichkeit zu schaffen, dass hinter den Schränken Luftzirkulation stattfindet, dass etwaige Feuchtigkeit wieder ‚weggelüftet‘ wird.

Eine letzte Möglichkeit wäre noch, hinter der Küchenzeile unmittelbar an der Wand eine kleine elektrische Wandheizung zu verlegen, die die Oberflächentemperatur der Wand erhöht und die Konvektion verstärkt.

Ich hoffe, damit ein paar Anregungen gegeben zu haben.

Gruß

H.-P. Dresen

Guten Tag,
verwenden Sie einen Putz, der gut Wasser aufnehmen kann, z.B. einen Kalkputz. Wenn Kondenswasser an der Außenwand entsteht, dann ist diese Wand zu kalt. Sie könnten eine Innendämmung z.B. aus Calthiumsilikatplatten, anbringen. Eine andere Möglichkeit wäre, eine Elektroheizmatte, wie sie für ein Elektrofußbodenheizung verwendet wird, in den neuen Putz einzuarbeiten. Thermostatgesteuert schaltet die dann nur ein, wenn der Wandbereich zu kalt wird. An der leicht erwärmten Wand kann dann keine Feuchtigkeit mehr kondensieren.

Schimmelfreie Grüße
JM

Hallo Waltrude,
daß bei dieser starken Mauer + Außenisolierung innen noch Kondenswasser entsteht ist schon seltsam.
In einer Küche hat man in der Regel feuchtere Luft als im Rest der Wohnung. Wenn die Temperatur der Mauer innen um ca. 9° bis 10°C niedriger ist als die Lufttemperatur der Küche, dann beginnt sich bereits Kondenswasser zu bilden. Die Mauer saugt dieses Wasser dann auf und feuchtet durch. Die feuchte Mauer leitet immer mehr Wärme aus dem Raum ins Freie (trotz Außenisolierung) und wird noch kälter und es bildet sich noch schneller Kondenswasser, ein Teufelskreis. Dir hilft jetzt, die Mauer (sie sollte aber trocken sein) von innen mit einer dampfdichten und wärmeisolierenden Untertapete (PE Schaum) zu isolieren!
Diese Untertapete muss so dick sein (ca. 3…4 mm) daß der Taupunkt in sie hineinwandert(!) und sich an der Oberfläche kein Kondenswasser mehr bildet da sie ja annähernd Raumtemperatur annimmt (ca. 17°C).
D. h. daß die Temperatur bei der sich Kondenswasser bildet, in der Tapete befindet. (der Taupunkt ist in sie hineingewandert). Dort kann aber keine feuchte Luft eindringen da die Tapete dampfdicht ist und sich kein Kondenswasser mehr niederschlagen kann.
Wichtig ist, daß diese Tapete ums Eck rum, ca. 80 cm. aufgebracht wird. Ecken sind doppelt gefährdet.

Die Tapeten gibt es in Plattenform, ca. 1 x 2 m in Farbengeschäften, Baumärkten usw. sind aufklebbar, bestreichbar, tapezierbar und preiswert. Baufirmen und so mancher Architekt sind von dieser Selbsthilfe nicht begeistert, können aber mit ihren Gegenargumenten den physikalischen Gesetzen nicht standhalten.
Habe ich Dich überfordert?
Mit freundlichem Gruß
Hermann

Hallo, zum neu verputzen nimmst du Kalkmörtel - ohne Zement, wirklich OHNE!!! Es gibt im Baustoffhandel bereits Fertigmischungen, ansonsten nimmst du als Bindemittel „hydraulischen Kalk“ z.B. „Trassit plus“ von der Firma Baumit. (ist ein österreichisches Produkt, es wird gleichwertige Produkte auch in Deutschland geben) Kalkputz ist sehr atmungsaktiv und kann die Feuchtigkeit gut ausgleichen, d.h. nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Als Anstrich nur Mineralfarbe oder Kalkfarbe, auf keinen Fall Dispersion o.ä.
Auf alle Fälle die Möbel ca. 10cm von der Wand wegrücken, am besten sind Möbel mit Füssen, so wie die alten früher waren. Und lüften, lüften, lüften… mind. 5x pro Tag für ca. 5min., nicht zu lange weil es soll ja nur die feuchte Luft gegen trockene ausgetauscht werden und nicht die Wände und Möbel gekühlt werden.
Wenn du dies so befolgst wird sich der Schimmel erledigt haben.
Würde mich über ein Feedback freuen.
lg, Lois

Was ist Isolierputz?
Dämmputz, Stärke max. 50 mm?
Vollwärmeschutz? Styropor/Mineralfaser…?
Glaube ich eigentlich nicht.
Die Möbel sollten einen vernünftigen Abstand zur Wandfläche haben so daß Luft hinterströmen kann, cirkulieren. Dazu ggf. auch an der Mögbelfront Lüftungsschlitze scahffen.
Eine Heizungsleitung, Vorlauf, vor der Wandfläche verlegen damit dort die Oberflächentemperatur höher wird, und durch die Warmluft eine verstärkte Konvektion einsetzt. Die Wandtemperatur sollte gem DIN größer 12,6 ²C betragen. Von Innen mit Zementputz putzen, geringe organische Anteile, kein Kalkzementputz verwenden, keine Tapete darauf, nur mit anorganischen Farben streichen…?
Man könnte auch Kalziumsilikatplatten an die Wand kleben. Herstellerverarbeitungsrichtlinie auf alle Fälle beachten. Von Sanierputz rate ich ab.

Viel Erfolg, K. Taeubig

Hallo,
die Wand kann nachdem der Schimmel fachgerecht entfernt wurde mit einem Kalkputz versehen werden.
Mit einem Hygrometer kann das heiz- und lüftungsverhalten optimiert werden. Hierbei sollte die Raumluftfeuchtigkeit nicht über 55% rF bei 20°C ansteigen. Bei mehr als 55 % rF empfehle ich kurz Querzulüften.
Beste Grüße

Danke für den Tip. Ich denke, ich werde es probieren.
MfG

Danke für den Tip.
MfG

Danke für den Tip. Überfordert bin ich zwar nicht, aber gehört hatte ich von dieser Möglichkeit noch nicht.
MfG

Danke für den Tip. Habe schon einige Antworten bekommen. Jetzt stellt sich wieder die Frage: Was probiere ich ?
MfG

Danke für den Tip. Für die Kalziumsilikatplatten plädieren einige Antwortgeber. Werde es wohl probieren.
Verstellen kann ich die Küche leider nicht, es ist eine passgenaue Einbauküche.
MfG

Danke für den Tip.
Jetzt muß es nur noch Sommer werden , um solche Arbeiten anzugehen.
MfG

Nein, es ist ein Altbau aus DDR- Zeiten. Viele Tipgeber raten zu Kalziumsilikatplatten.
Trotzdem Danke.
MfG

Danke für die Antwort. Viele Tipgeber raten zu Kalziumsilikatplatten. Na, es muß sowieso erst Sommer werden.
MfG

Hallo Waltrude,
habe mir die Antworten angeschaut. Die Idee mit den Kalziumsilikatplatten ist recht gut aber eher im Bereich Trockenausbau anstatt Gipsplatten. Auf einen normalen Putz eine Platte draufkleben bringt keine wirklichen Vorteile. Ein Kalkputz hat die gleichen Eigenschaften und ist komplett mit dem Mauerwerk verbunden. Dadurch funktioniert der Feuchtigkeitsaustausch viel besser.
Du erwähnst dass es sich um eine Einbauküche handelt, also fällt in diesem Bereich durch das Kochen viel Feuchtigkeit an. Hast du einen Dunstabzug mit der Abluft ins Freie? Wenn nicht kann ev. allein durch ein solches Gerät das Problem erledigt sein.
Bitte um Rückmeldung über deine getroffenen Maßnahmen und die Auswirkungen.

Danke für den Tip. Habe schon einige Antworten bekommen. Jetzt
stellt sich wieder die Frage: Was probiere ich ?
MfG

Hallo,
noch habe ich nichts gemacht. Will auch erst den Sommer abwarten. Eine Dunstabzughaube habe ich und lüften tue ich eigentlich auch.
MfG

Hallo,
leider hat mein E-Mail Programm Deine Frage „Verschluckt“; Also, wenn Du komplett neu putzen willst würde ic hnicht unbedingt einen Isolierputz nehmen, sondern einen der absolut diffusionsoffen ist, um die Feuchtigkeit von der Wand zu bringen.
Wann ist es denn extrem? Im Winter, bei kalten Außentemperaturen?
Die Wand beschlägt ja in der Regel erst wenn a’ die Außenwand zu kalt ist, bzw. die Luft innen zu feucht und leider nicht warm genug.
Warum: Warme Luft kann nur bis zu einem bestimmten Teil (temperaturabhängig)Feuchtigkeit aus der Umgebung (oder auch durch Kochen, Duschen etc.) aufnehmen.
Wenn diese feuchte Luft nun auf deine kalte Außenwand trifft, dann kondensiert natürlich Feuchtigkeit, da deine Luft ja kälter wird. Wenn Du außen schon Isolierputz dran hast, wird es schwierig; ggf. hast Du irgendwo Kältebrücke, oder Du solltest dann ggf. doch über eine Innendämmung nachdenken. Hier must Du Dich aber unbedingt, von einem Fachmann beraten lassen da hier situationsbedingt verschiedene Materialien in Frage kommen würden.

mfg Thomas