Konflikt in mir, oder ich gegen mich

Hallo ihr,

bin verheiratet und hab einen Geliebten und kann mich nicht entscheiden wo mich mein Herz mehr zieht.
Mein Geliebter (nennen wir ihn David) wohnt ganz weit weg und ich liebe ihn von ganzen Herzen. Wenn er mich umarmt, dann zergehe ich vor Glück und ich vermisse ihn so sehr dass es körperlich weh tut.
Mein Mann (er heißt z.B. Nikolai) war bis vor einem Jahr meine größte Liebe. Wir hatten nie Krach gehabt und verstehen uns heute noch sehr gut in (fast) jeder Hinsicht. Auch in sexueller Hinsicht war ich -bis vor einem Jahr - mit ihm sehr glücklich.
Soll heißen: es gab keinen Grund mich zu verlieben, das ist mir einfach passiert, ohne dass ich das gefördert habe, oder einen anderen Mann gesucht hab.
Seit ich den David kenne, habe ich keine Lust mehr auf Nikolai, weil mir der David den Himmel auf Erden schenkt. Klingt alles so melodramatisch, ist aber so.
Der David durchleuchtet mich, fordert mich, sucht in mir, der Nikolai lässt mich so sein wie ich bin (Ignoranz?)

Jetzt habe ich mit beiden keinen Kontakt mehr, damit ich mir klar werden kann über meine Gefühle, und leide fürchterlich.
Es ist alles so verwirrend und ich bin auch körperlich richtig krank geworden. Kann nicht schlafen, trinke viel, rauche Kette, weine nur noch, kann nicht arbeiten, am liebsten würde ich sterben.
Ich kann gefühlsmäßig auf keinen von beiden verzichten, weiss aber dass ich damit beiden weh tue und weiss auch dass ich mich entscheiden MUSS.
Und ich habe fürchterlich schlechtes Gewissen, weil meine Unentschlossenheit beide zum Wahnsinn treibt, jeder der beiden fordert Ausschließlichkeit.
Ich weiss auch nicht ob ich meinem Mann je so nah kommen könnte, wie früher, aber ob ich mit David genau so harmoniere im Alltag, das weiss ich auch nicht.
Und dann wiederum: ohne David kann ich nicht sein, und von meinem Mann kann ich mich auch nicht trennen.Und da stehe ich wieder und drehe mich im Kreis.

Hat schon jemand von euch das gleiche erlebt? Wie war das bei euch?

Mein Psychologe meinte adss man sich Gefühle, als erwachsener Mensch, rational „abtrainieren“ und „verbieten“ kann. Ich aber, bin meinem Herzen wehrlos ausgeliefert.

*traurig, fast wahnsinnig und am Boden zerstört
Ines

Hallo,

Mein Psychologe meinte adss man sich Gefühle, als erwachsener
Mensch, rational „abtrainieren“ und „verbieten“ kann. Ich
aber, bin meinem Herzen wehrlos ausgeliefert.

rational glaube ich auch nicht aber Ernährung hat zumindest bei mir ziemlichen Einfluß.

Gruss
Enno

Hallo Ines,

es fällt mir schwer, dir bei dem inneren Konflikt, den du beschreibst, direkt zu raten, aber einige Details sind mir beim Durchlesen aufgefallen, die dich vielleicht interessieren.

Gesetzt dass es stimmt, was dir dein Psychologe sagt, dass du dir Gefühle als Erwachsene abtrainieren kannst, so nützt es dir doch hier nicht viel, solange du nicht weisst, welche Gefühle du dir abtrainieren sollst. Die Entscheidung müsste vorher fallen und die eben macht dir ja Probleme.

Du beschreibst deine beiden Männer sehr unterschiedlich. Auch wenn du schreibst, dass du glücklich warst, bis du David kennen gelernt hast, scheint er dir etwas zu geben, was dir vorher gefehlt hat, obwohl es dir nicht klar war. Du hast geschrieben:

Nikolai lässt mich so sein wie ich bin (Ignoranz?)

darin scheint mir ein Defizit anzuklingen. Dein Ehealltag war sehr harmonisch, fehlte dir ein wenig die Reibefläche, der Widerpart?
Das scheint David nun zu bieten. Aber gerade dieses Angebot trägt in sich ein Stresspotential (ständig muss über alles diskutiert werden), was gemeinsamen Alltag anstrengender machen könnte, zumal ihr wegen der großen Entfernung zwischen euch bisher wohl kaum gemeinsamen Alltag proben konntet.

Die Entfernung ist natürlich an sich noch ein Problem, wie sollte ein gemeinsames Leben von Euch aussehen? Bist du räumlich flexibel, ist er es, oder müsstet ihr längere Zeit Euch als Wochenendpärchen beweisen? Solche Schwierigkeiten des Alltags hinterlassen an perfekt scheinenden Lieben oft schnelle Gebrauchsspuren.

Dass du jetzt zu beiden keinen Kontakt hast (vorübergehend?) tut dir zwar sehr weh, wie ich mir vorstellen kann, aber auf der anderen Seite öffnet es dir auch den Blick für deine Zukunft. Anstatt mit beiden das Zusammenleben zu proben, testest du bei beiden mal, wie es ist, auf sie verzichten zu müssen. Und wenn du schreibst, dass du dich entscheiden MUSST und beide Ausschließlichkeit fordern (was genau meint das?), dann kommt ja genau das in jedem Fall auf dich zu, oder? Hmmm…

Da du dich heute nicht entscheiden kannst, solltest du dein Augenmerk auf das richten, was du heute beeinflussen und bewältigen kannst.
Sieh zu, dass du selbst körperlich möglichst gut beisammen bist. Ich neige zwar selbst dazu, mich in schwierigen Zeiten körperlich gehen zu lassen, weiss aber aus eigener Erfahrung, dass Disziplin deinem Körper gegenüber, oder auch deinem Alltag gegenüber, sich auch auf das Durcheinander in deinem Inneren ordnend auswirkt. Also: viel Sport, wenig Rauchen und trinken… raus aus dem Zimmer!

Viel Kraft und liebe Grüße
Burkh

Hi,

ich glaube nicht, dass dieser Psychologe Recht hat, weil er nämlich wissen müsste, dass eher anders herum „rationale“ Entscheidungen oft auf unbewußten /emotionalen Grundlagen getroffen werden und erst anschließend eine passende rationale Erklärung dafü gesucht wird.

Wollte man sich die Emotionen abtrainieren, wäre man letzlich nicht viel anderes als ein Stück Holz.

Nach dem was Du geschieben hast, ist Dein Problem, das für Dich eigentlich beide gleichwertig sind, jeder nur mit anderen Stärken und Schwächen, so dass Du keinen richtigen Grund findest, dich für einen der beiden zu entscheiden.

Jetzt gäb es die Möglichkeit:

  1. sich von beiden zu trennen. Damit ist der Konflikt gelöst, aber zu einem hohen Preis. Also nicht unbedingt die Vorzugsvariante.

  2. Sich NICHT zu entscheiden und sich dazu zu bekennen, beide zu lieben. Mögliche Folge: Du bekommst von einem oder beiden eine Absage = Du verschiebst Die entscheidung auf andere. Nicht elegant, aber im Alltagsleben oft anzutreffen.

  3. Du entscheidest Dich für einen der Beiden. So wie ich das sehe, beziehst Du in Dein Entscheidungsproblem die Vergangenheit und die Zukunft mit ein. Nur: die Vergangenheit ist vergangen, die Zukunft kannst Du nicht vorhersehen, wie Du oder die Beziehung zu jedem der beiden Männer sich entwickeln wird, ist derzeit völlig offen.

Also solltest Du dich bei Deiner Entscheidung eher auf die Gegenwart beziehen. Mit wem der beiden möchtest Du _jetzt_ weiter zusammen leben?

Es ist letztlich ähnlich wie im Job: soll ich im alten job weiterarbeiten, wo ich eine sichere Stele hab, die mir aber keinen Spaß mehr macht, oder soll ich die interessante neue Stelle annehmen, auf das Risiko hin, es nicht zu packen und dann ganz ohne dazustehen.

Die Asiaten würden wohl wie seint einigen Jahrhunderten das „I Ging“ konsultieren.
Ein kostenloses Angebot dazu: http://www.tetramatrix.de/
Einfahc auf "I Ging " gehen und dann Frage eingeben.

Hier geht es (obwohl bzw. weil das Ergebnis des Orakels rein zufällig entsteht), nicht um Handleserei. Es holt eher das Unterbewußte an die Oberfläche, erlaubt es, die Verantwortung für die getroffene Entscheidung auf das „Orakel“ zu veschieben. Aber wie Du die Sätze des Orakels verstehst, ist KEIN Zufall, sondern irgendwo in Dir verborgen.

Deshalb antworte ich Dir auch nicht auf die Frage, was MIR das Orakel auf deine Frage geantwortet hat.

Andreas

Verwirrung der Gefühle Teil II
Hi Ines

sorry, es ist etwas lang geworden - aber es ist ja auch wichtig …

bin verheiratet und hab einen Geliebten und kann mich nicht
entscheiden wo mich mein Herz mehr zieht.

Das sieht zunächst so aus wie ein Konflikt zwischen zwei Männern, für den es als solchen reichlich Erfahrungswerte gibt. Aber es ist wohl ein Konflikt ganz anderer Art:

Der David durchleuchtet mich, fordert mich, sucht in mir,
der Nikolai lässt mich so sein wie ich bin

Eine treffliche Beschreibung! Der Knackpunkt für abertausende von Seitensprungproblemen!

Der Spruch „er/sie mimmt mich wie ich bin“ ist immer nur scheinbar ein Gütesiegel für eine Beziehung. Mindestens für Menschen, die - wie du - leidenschaftlich sind und sich tief bewegen lassen können, ist er fast immer zugleich ein Alarmzeichen und sehr oft sogar das Todesurteil für die Beziehung. Ein Ausspruch, der Napoleon zugeschrieben wird: „Eine Frau verläßt einen Mann nicht, weil er sie betrügt, sondern - weil er sie langweilt“.

Wir suchen das Herausgefordertwerden in Liebesbeziehungen - es ist die Basis für jede Erotik.

Aber!

Mir scheint dein Konflikt gar nicht so sehr der zwischen zwei Männern zu sein.

So wie du sehr anschaulich von deinen verschiedenen Gefühlen sprichst, scheinst du sie zu erleben als etwas, dem du „wehrlos ausgeliefert“ seist und „das ist mir einfach passiert“. Gefühle sind etwas bei dir, in die du „hineingezogen“ wirst, etwas, das dir passiert, etwas das man mit dir macht: „Wenn er mich umarmt, dann zergehe ich vor Glück …

und die Tiefe deiner Leidenschaftlichkeit deutet sich darin an, daß du sie wie Schmerz erlebst:

ich vermisse ihn so sehr dass es körperlich weh tut.

und genau dasselbe erlebst du mit den momentanen situativen Konsequenzen:

Es ist alles so verwirrend und ich bin auch körperlich richtig krank geworden.

Es fängt an - und hört auf, ohne daß du selbst dabei aktiv wirst:

Mein Mann war bis vor einem Jahr meine größte Liebe. Auch in sexueller Hinsicht war ich … mit ihm sehr glücklich.

… und dann geschieht etwas mit dir, das du „nicht gesucht“ hast - und schwupps ist diese Liebes- und Glücksgefühl nicht mehr das größte, sondern nur noch „auch noch“.

Seit ich David kenne, habe ich keine Lust mehr auf Nikolai, weil mir der David den Himmel auf Erden schenkt.

Wichtig für deine innere Bewegtheit ist also das Maß der Lust, das man dir bringt. Lust ist der Wegweiser für deine Handlungen.

Nein, nicht mißverstehen! Damit will ich keinerlei moralische Bewertung andeuten, die sowieso in der Betrachtung von Gefühlen nichts zu suchen hat (es gibt keine unmoralischen Gefühle!). Aber diese Weise deines Erlebens steht mit einer anderen Art deines eigenen Erlebens im Konflikt: Es gibt nämlich noch etwas anderes, daß deine Handlungen steuert

Jetzt habe ich mit beiden keinen Kontakt mehr, damit ich mir klar werden kann über meine Gefühle, und leide fürchterlich.

Das hört sich so an, als habest du dir selbst eine träumliche Distanz und Abstinenz verordnet. Wenn das so ist, dann hast du jetzt im Unterschied zu vorher, etwas aktiv mit deinen Gefühlen gemacht. Aber auch das ändert nichts an der wie Schmerz erlebten Intensität der Gefühle. Nur, daß es jetzt die Konfliktspannung ist, die dich bewegt und nicht die direkte Lust:

Es ist alles so verwirrend und ich bin auch körperlich richtig
krank geworden. Kann nicht schlafen, trinke viel, rauche
Kette, weine nur noch, kann nicht arbeiten, am liebsten würde
ich sterben.

Jetzt aber kommt die andere Seite von dem, was ich als deinen eigentlichen Konflikt vermute:

… weiss aber dass ich damit beiden weh tue und weiss auch dass ich mich entscheiden MUSS.

Deinen Schmerz (1. den der Lust, 2. den des Konfliktes) willst du anderen nicht zumuten (fast hätte ich an dieser Stelle „gönnen“ geschrieben). Und du bist auch hierin rein passiv : Wer sagt denn, daß du dich entscheiden mußt?? Es könnte doch auch vielmehr die Frage sein, ob du dich entscheiden willst!!

Und ich habe fürchterlich schlechtes Gewissen, weil meine Unentschlossenheit beide zum Wahnsinn treibt, jeder der beiden fordert Ausschließlichkeit.

Ja, die Forderung der anderen auf Ausschließlichkeit wird von dir ganz passiv anerkannt - und deshalb stehst du im Handlungs konflikt. Von einem früheren Gefühls konflikt hattest du nämlich nichts geschrieben - du hattest die Situation über ein ganze Jahr konfliktfrei und lustvoll ausgelebt. Warum aber läßt du dich wohl jetzt passiv von Forderungen quälen? Warum forderst du von den beiden Männern nicht endlich auch etwas! Nämlich daß sie die Situation aushalten, so wie du es auch getan hattest?

Warum sprichst du von Un entschlossen heit, und nicht von Un willig keit, den Handlungskonflikt durch eine Entscheidung des „Kopfes“ zu beenden? Deine Lustsuche ist doch auch eigentlich ein Wille. Warum soll dem weniger Existenzberechtigung zukommen als dem Ausschließlichkeitswillen deiner Männer? Du warst doch auch imstande, zwei Männer zu lieben - warum forderst du von denen nicht auch etwas?

Ich weiss auch nicht ob ich meinem Mann je so nah kommen könnte, wie früher, aber ob ich mit David genau so harmoniere im Alltag, das weiss ich auch nicht.

Natürlich! Das ist eine große Gefahr für solche unterschiedlichen Bedürfnisse: Lust (und Herausgefordertwerden) und Alltag (und "nimmt-mich-wie-ich-bin-Harmonie). Genau deshalb war es vorher auf zwei Männer verteilt. Jetzt aber meinst du, an der Situation etwas ändern zu müssen, weil die beiden Männer streiken. Wenn du es änderst, wirst du nicht mehr weit reisen zu dem einen und zurückkehren zu dem anderen - na und? Du wirst dann mit dem anderen den Alltag bewältigen und harmonie pflegen und mit dem einen die emozionalen Dramen abwickeln - na und?

Vergiß nicht, daß das Ambiente einer Lustbeziehung mit zu dieser Lust gehört: Eine Änderung der Situation kann den Inhalt zerplatzen lassen wie einen Luftballon. Die Entfernung und der Seitensprung-Charakter sind wesentliche Bestandteile dieser Beziehung. Ein Objekt der Sehnsucht ist kein Objekt der Sehnsucht mehr, wenn du es in der Tasche hast.

Das

durchleuchtet mich, fordert mich, sucht in mir

könnte sich dann schnell in Luft auflösen und eine Zeit, es zu testen, hast du nicht.

Und dann wiederum: ohne David kann ich nicht sein, und von
meinem Mann kann ich mich auch nicht trennen. Und da stehe ich
wieder und drehe mich im Kreis.

Ja - trefflich beschrieben. Genieß ihn, den Kreislauf. Und beginne, deinerseits Forderungen zu stellen. Hör auf, alles an der Situation bloß passiv mit die geschehen zu lassen.

Wie es dann weitergeht, das weiß kein Mensch. Aber wie auch immer, wirst du dann wenigsten selbst etwas dazu getan haben. Deine Forderung kann aber im Augenblick nur heißen " Ihr müßt es vorläufig aushalten, denn ich will die Sache nicht per Entscheidung klären".

Vielleicht magst du einmal „Die Frau vom Meer“ von Henrik Ibsen lesen …

Mein Psychologe meinte adss man sich Gefühle, als erwachsener Mensch, rational „abtrainieren“ und „verbieten“ kann. Ich aber, bin meinem Herzen wehrlos ausgeliefert.

Deinen Psychologen kannst du dir in der Pfanne braten. Gefühle - solche Gefühle - lassen sich tatsächlich zum Verschwinden bringen *lach* Es ist ungefähr so einfach wie eine Leiche aus der Welt zu schaffen: Sie läßt sich nicht im Alk ersäufen, sie läßt sich nicht in der Zigarettenkette verrauchen, sie läßt sich nicht in Tränen ersticken, Schlaflosigkeit träumt sie nicht weg und weg"arbeiten" läßt sie sich auch nicht - und „verbieten“ läßt sie sich erst recht nicht - dazu ist das Verbotene viel zu lustvoll …

*traurig, fast wahnsinnig und am Boden zerstört

… aber eine Umkehr tief in dir selbst könnte helfen: gegen das Gebot, nur passiv erleben zu dürfen, gegen das Verbot, nicht aktiv fordern zu dürfen, zu revoltieren! DU DARFST! Herauszufordern, statt nur herausgefordert zu werden, zu wollen, statt nur gewollt zu werden. Und einestages kannst du dann entscheiden. Aber erst, wenn du dich nicht mehr - wie jetzt - zur Entscheidung zwingen läßt.

Viel Glück

Metapher

‚die einsame insel‘
hallo ines,

mir hat es in einer ähnlichen situation (ich war nur „auf der anderen seite“)
sehr geholfen, mich völlig „auszuklinken“:
meine frühere partnerin konnte sich auch nicht zwischen mir (einer damals
jahrelangen beziehung) und ihrem liebhaber (einer urlaubsbekanntschaft)
entscheiden. eine kurze leidenszeit nach ihrem „coming-out“ später ist mir
plötzlich aufgegangen, dass ich völlig falsch gedacht hatte: es musste sich nicht
nur sie, sondern AUCH ICH musste mich entscheiden! das war gut! ich habe gemerkt,
dass ich nicht die gelähmte, abwartende position, sondern aktiven anteil daran
hatte!
und dafür bin ich eine woche (es war im januar) auf eine ostsee-insel
entschwunden - ganz alleine. und da war ich auch ganz alleine. ich bin jeden tag
spazieren gegangen, hab das meer genossen, leckeren fisch gegessen und alle
gedanken zugelassen, die kamen und gingen.
ich kann nur sagen: das hat wahnsinnig gut getan! und: das ergebnis lag auf dem
tisch. ich hab mich von ihr getrennt.

aber nochmal zu dir:

Mein Psychologe meinte adss man sich Gefühle, als erwachsener Mensch,
rational „abtrainieren“ und „verbieten“ kann. Ich aber, bin meinem
Herzen wehrlos ausgeliefert.

darf ich fragen, warum du beim psychologen warst? machst du gerade eine therapie?
oder hast du beratung gesucht?

viel kraft wünscht dir
tobias

Vom Reiz der Wiederholung
Hallo du,

es gab keinen Grund mich zu verlieben,
das ist mir einfach passiert,
ohne dass ich das gefördert habe,
oder einen anderen Mann gesucht hab.

regredieren tut gut. und mit zwei messpunkten kannst du sogar einen weg erkennen. wenn du glück hast, ist es sogar dein eigener und keine parallele.

herzlich,

Hallo Enno,

Mein Psychologe meinte adss man sich Gefühle, als erwachsener
Mensch, rational „abtrainieren“ und „verbieten“ kann. Ich
aber, bin meinem Herzen wehrlos ausgeliefert.

rational glaube ich auch nicht aber Ernährung hat zumindest
bei mir ziemlichen Einfluß.

das glaube ich :smile:
und dein anspruch, unabhängig zu wirken

knuddel

Hallo Ines,

Dein „Problem“ kommt mir seeehhhr bekannt vor. Es ist 5 Jahre her und ich habe überreagiert, habe mich hals-über kopf von meinem (inzwischen ExMann)getrennt, weil das Gras woanders ja so viel Grüner war, weil mir nach 10 Jahren das Prickeln gefehlt hat, das Neue, die Eigenständigkeit. Das ist es was ich heute weiß, zum damaligen Zeitpunkt fühlte ich mich ja sooooooo verliebt, der Andere hatte alles was meinem Ehemann so fehlte… Und heute? Ich liebe ihn noch immer und weiß erst heute was ich wirklich verlor, da ich viel zu früh aufgegeben habe. Raten mag ich Dir nicht, deshalb schreibe ich nur das was ich selbst erlebt habt, vielleicht ist es für Dich ein Anstoß. Was Dein Psychologe sagt ist in meinen Augen nichts weiter als verdrängen und das holt Dich irgendwann ein. Deine Gedanken und Gefühle kannst nur Du selbst spüren und Ihnen auf den Grund gehen, kein Anderer!

Ich wünsche Dir alles Liebe
Gina

Hallo Gina,

ich bin nicht sicher, ob ich dein Posting richtig verstanden habe:

Und heute? Ich liebe ihn noch immer und weiß erst
heute was ich wirklich verlor, da ich viel zu früh aufgegeben
habe.

Wen liebst du nach 5 Jahren noch immer: deinen Ex- Ehemann oder deinen damals neuen freund, mit dem du heute 10 Jahre zusammen bist?

Nicht für ungut, aber das macht im Verstehen deiner Geschichte einen ziemlichen Unterschied. :smile:

Gruß
Burkh

Hallo Burkh,

meinen Ex-Ehemann liebe ich noch immmer, denn mit dem Partner danach kann ich ja noch keine 10 Jahre zusammensein, wenn ich meinen Ex vor 5 Jahren verlassen habe.Es sei denn ich hätte 5 Jahre hinter seinem Rücken, aber nee, das ist es nicht.
Wäre es anders würde das ganze Posting keinen Sinn machen :smile:

LG
Gina

P.S. Hoffe nur, Dich jetzt nicht noch mehr verwirrt zu haben *ggg*

hallo kornblume,

die situation kenne ich.
ich habe einen mann (nennen wir ihn D), der mich genommen hat, wie ich bin, verlassen, für einen (ich nenne ihn O.), der mich durchleuchtet hat.
der mich wachgerüttelt hat und mich forderte. der sich an mir und ich mich an ihm berauschte.
das fand ich toll.
aber wie bereits jemand gepostet hat, kann das auf dauer streßpotential bedeuten.
bei mir gab es streß, denn der andere hat das, was er gesucht hat, und wecken wollte, nicht gefunden.
nach 5 jahren verließ er mich. leider.
es hat sich alles erst im laufe der zeit herausgestellt und wir haben es beide bedauert. aber es ging einfach nicht mehr.
und wenn ich ehrlich bin, habe ich in der letzten phase der beziehung immer wieder gedacht: NIE WIEDER EIN MANN, DER MICH NICHT NIMMT, WIE ICH BIN.
mein jetziger freund ist (man soll ja nicht vergleichen, aber ich tu’s an dieser stelle trotzdem) ähnlich wie D. und ich genieße es. er nimmt mich, wie ich bin.
ich vermisse das „gefordert-werden“ ein wenig, aber ich vermisse nicht die vielen stressigen stunden und das ständige gefühl, nicht zu genügen,…
verstehst du, was ich meine?

gruß trinity

Hi Ines,
Du hast mit Deinem Geliebten offensichtlich noch keinen " Alltag " erlebt…Der sexuelle Reiz, dieses Begehren, kann natürlich ganz schnell verschwinden, wenn Ihr im sog. Alltag nicht zueinander passt!
Nur: weiß man es? Genau das ist das Problem! Ich denke, Du hättest Dich bereits entschieden, für Deinen Geliebten, wenn Du eine Garantie hättest, dass die Leidenschaft, die Gefühle, etc. bleiben würden, auch im Alltag.

Ich denke, Du kannst Dich nicht entscheiden, weil Du Angst davor hast, weiche Knie und Lust mit Sicherheit und auch ( ein wenig? ) Liebe zu " tauschen ". Kann es auch sein, dass es eher ein " Mitgefühl ", wenn nicht gar " Mitleid " ist, dass Du Dich nicht gegen Deinen Mann entscheidest??

Meine Frage: LIEBST DU Deinen Mann? LIEBST DU Deinen Geliebten? Hast Du einmal ein Blatt Papier genommen, und Deine Empfindungen, Gefühle, Wünsche, Unzufriedenheit, jedes für und wider beider Männer, aufgeschrieben? Ich weiß, das hört sich fast pevers an, aber es - kann - helfen!!!

Achtung: Setze Dich nicht unter Druck!! Nehme Dir Zeit, bleibe eine Zeit WIRKLICH ohne beide Männer, und sei EHRLICH zu Dir selbst. Erst dann wirst Du wissen, was das richtige für Dich ( Euch ) ist.

Ich zumindest habe damals - genau wie oben angegeben - meine Entscheidung treffen können, wurde geschieden, war mit meinem
" Geliebten " dann 12 Jahre zusammen…dann Trennung, konnte ihn nicht mehr ertragen, habe mittlerweile zu beiden!! ein freundschaftliches Verhältnis!!

Viel, viel Glück! Und vertraue DIR!!
Angela