Hi.
Warum? Konfuzius predigt die Untertanentreue gegenüber
Autoritäten …
Das hat u.a. Luther 2000 Jahre später auch getan
Deine Frage zielte aber auf Konfuzius. Warum lenkst du jetzt auf Luther ab?
… und die Unterordnung der Frau unter die Ägide der
Männer. Das ist natürlich zeitbedingt.
Alles in Mitteleuropa noch nicht so lange her.
Klar. Aber es geht um Konfuzius und deine Frage, ob seine Lehre „gefährlich“ ist und was man davon halten soll. Was hat das jetzt mit „Mitteleuropa“ zu tun?
Ich will auch gar nichts an Konfuzius schön
reden, aber es ist 2500 Jahre her, und viele solcher Dinge hat
man bei uns bis vor nicht so langer Zeit gefunden und findet
man in manchen Gesellschaften noch heute. Gesellschaften, mit
denen wir beste Geschäfte machen, deren Staatsgebiete uns als
Stützpunkte für die „Befriedung“ von Regionen dienen.
Klar. Nur verstehe ich nicht, warum du wieder von Konfuzius ablenkst. Es geht in diesem Thread um seine Lehre.
Ich hatte bei Diskussionen den Eindruck, dass er als
„gefährlich“ wegen seines allgemeinen Menschenbildes und einer
aus seinen Lehren herzuleitenden Gesellschaftsform zu
betrachten ist.
Genau das versuchte ich auch rüberzubringen.
Er bewundert auch die konfuzianischen
Worthülsen „Gerechtigkeit“, „Freiheit“ und „Menschenliebe“.
Ganz allgemein ist gegen diese Begriffe ja auch nichts
einzuwenden. „Sozialismus“, „Gleichheit“ wären dann auch
Worthülsen, da sie von den Kommunisten zu schanden geritten
wurden.
´Worthülsen´ sind sie deshalb, weil sie in einem nicht-humanistischen Kontext stehen. Gerechtigkeit und Freiheit für wen? Für geduckte Untertanen und für unterdrückte Frauen, von denen Konfuzius fordert, gehorsam zu sein und sich nicht aufzulehnen? Und was bedeutet Menschenliebe für Konfuzius? Z.B., dass man Untergebene (Knechte und Leibeigene) über die Tiere stellt. Als Beispiel für K.s Menschenliebe wird berichtet, dass er nach einem Brand in seinem Pferdestall sich zuerst nach dem Befinden der Knechte erkundigte statt nach dem Befinden der Pferde.
Ja, daraus kann man für die heutige Zeit viel lernen…
Er riet zudem Herrschern, die Menschen nicht mit Gewalt zu regieren, sondern mit Sanftheit. Er sagte:
Die hohe Tugend des Herrschers ist mit dem Wind zu vergleichen, während die Tugend der Bevölkerung dem Gras gleicht. Wohin der Wind weht, wird sich das Gras neigen.
Was soll man heute damit anfangen? Sollen wir Frau Merkel mit dem Wind gleichsetzen und uns mit dem Gras?
Außerdem ist ein Herrscher immer ein Herrscher, dessen Herrschaft auf seinem Gewaltpotential basiert. Das ändert sich nicht durch die Tugendpredigten von Konfuzius. Vielmehr tragen diese dazu bei, das monarchische Prinzip zu stabilisieren, wozu seine Gehorsams-Ideologie kräftig beiträgt.
Es ist einfach nur schade um das Papier, das für den Druck von Konfuzius-Werken verschwendet wird.
Chan