Hallo Freunde der deutschen Sprache!
Habe gerade einen fulminanten Hänger.
Heißt es:
Es gebe da einen Mann, der wisse wie man…
oder
Es gäbe da einen Mann, der wisse wie man… ??
Vielen Dank für Eure Hilfe
Stefan
Hallo Freunde der deutschen Sprache!
Habe gerade einen fulminanten Hänger.
Heißt es:
Es gebe da einen Mann, der wisse wie man…
oder
Es gäbe da einen Mann, der wisse wie man… ??
Vielen Dank für Eure Hilfe
Stefan
Hallo Stefan
Es gebe da einen Mann, der wisse wie man…
Konjunktiv I Präsens
Es gebe da einen Mann, der wisse wie man …
Es gäbe da einen Mann, der wisse wie man… ??
Konjunktiv II Präsens
Es gäbe da einen Mann, der wüsste wie man …
Auch interessant zu wissen
http://www.cactus2000.de/de/conjd/geben.shtml
http://www.cactus2000.de/de/conjd/wissen.shtml
Gruß
Christian
Hallo Stefan
Das haengt grundsaetzlich davon ab, in welchem Zusammenhang die
Wortgruppen stehen. Bei deiner Wortstellung soll es sich wohl um
indirekte Rede handeln und dann waere richtig:
Er sagt es gebe da einen Mann, der wisse, wie man…
Es kann aber auch ein Fantasieren sein:
Angenommen, es gaebe da einen Mann, der wuesste…
Dann muss aber auch ‚wissen‘ im Konjunktiv II (irrealis) stehen.
Fuer indirekte Rede gelten folgende Regeln:
Er sagt, ich gaebe ihm den Brief.
Er sagt, du gebest ihm den Brief.
Er sagt, er gebe ihm den Brief.
Er sagt, wir gaeben ihm den Brief.
Er sagt, ihr gebet ihm den Brief.
Er sagt, sie gaeben ihm den Brief.
Konj. I ist hier mit Indikativ identisch fuer ‚ich‘, ‚wir‘ und ‚sie‘,
daher durch K II ersetzt.
Gruss, Tychi
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Freund der deutschen Sprache!
Es kommt drauf an, was du sagen willst. Wenn du jemanden indirekt zitierst, dann ist das richtig:
Er sagte,es gebe da einen Mann, der wisse, wie man… (Komma nicht vergessen)
Wenn es ein Gedankenspiel ist, dann nimmst du das:
Stell dir vor, es gäbe da einen Mann, der wisse wüsste, wie man…
Gruß
andré
Ich glaube, ich hab´s kapiert.
Nochmal danke an Euch drei…äh…euch Drei…Euch Drei…ach, es fängt schon wieder an! Deutsche Sprach, schwäre Sprach.
Tschüs
Stefan
Hallo,
Heißt es:
Es gebe da einen Mann, der wisse wie man…
oder
Es gäbe da einen Mann, der wisse wie man… ??
Mal ganz ohne Heranziehung grammatikalischer Regelwerke:
gäbe und wisse – ist das nicht doppelt gemoppelt ?
Ich würde schreiben:
Es gäbe da einen Mann, der weiss, wie man…
Ist das etwa regelwidrig ?
Gruss
Nescio
Hallo, Nescio,
Mal ganz ohne Heranziehung grammatikalischer Regelwerke:
gäbe und wisse – ist das nicht doppelt gemoppelt ?
Ich würde schreiben:
Es gäbe da einen Mann, der weiss, wie man…
Ist das etwa regelwidrig ?
die Umformungsregel Indikativ (direkte Rede) -> Konjunktiv (indirekte Rede) gilt für alle Verben, die in dem jeweiligen Satz vorkommen, siehe auch
http://www.teachsam.de/deutsch/d_lingu/synt/redewie/…
http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/IndirRede…
Gruß
Kreszenz
Zweifel
Hallo Kreszenz
Unter diesem Link ist angegeben, dass der Erzaehler, der etwas
Gehoertes in indirekter Rede wiedergibt, seine Interpretation in die
Erzaehlung einflechten kann, indem er Konj. II dann verwendet, wenn
er das Gehoerte bezweifelt.
Ist das wirklich so geregelt?
Meiner Beobachtung zufolge gibt es drei Stilebenen fuer die indirekte
Rede:
untere Ebene: Indikativ
mittlere: Konj. II
hohe: Konj. I
So sagt der, dem solche Dinge egal sind: Er sagt, dass er heute geht.
Der, der zwar auf seine Sprache achtet, aber nicht konsequent: Er
sagt, dass er heute ginge.
Der Nachrichtensprecher im Deutschlandfunk: Er sagt, dass er heute
gehe.
Zweifel am Wahrheitsgehalt muss man durch zusaetzliche Bemerkungen
verkuenden.
Gruss, Tychi
Hallo, Kreszenz,
Mal ganz ohne Heranziehung grammatikalischer Regelwerke:
gäbe und wisse – ist das nicht doppelt gemoppelt ?
Ich würde schreiben:
Es gäbe da einen Mann, der weiss, wie man…
Ist das etwa regelwidrig ?die Umformungsregel Indikativ (direkte Rede) -> Konjunktiv
(indirekte Rede) gilt für alle Verben, die in dem
jeweiligen Satz vorkommen, siehe auch
indired_2.htm
Erstmal danke. Der erste Link bekräftigt die Auffassung,
(der zweite nicht so klar).
Trotzdem geht das gegen mein Sprachgefühl.
Es gibt einen Mann, der weiss das.
„Mann, der weiss das“ ist eine Einheit, die den Mann
charakterisiert. Man könnte auch sagen:
Es gibt einen wissenden Mann.
Dazu in indirekter Rede:
(Er sagt,) es gäbe einen wissenden Mann.
Warum dann nicht:
(Er sagt,) es gäbe einen Mann, der weiss das.
Wenn ich das nun wieder so schreibe:
(Er sagt,) es gäbe einen Mann, der wisse das,
klingt das für mich so, als sei das Wissen des Mannes in
Zweifel zu ziehen. -> Es gäbe einen (angeblich/vermutlich) wissenden
Mann.
Mir scheint, es handelt sich hier um so etwas wie 2 Ebenen,
Abstufungen o.ä., die man getrennt behandeln kann/darf/soll.
Anders liegt die Sache, wenn es heisst:
(Er sagt,) es gäbe einen Mann, und (er sagt,) der wisse das.
Genug, ich bin kein Grammatologe, der hier fachlich überzeugend
argumentieren könnte. Aber wenn ich zu texten hätte, würde ich
wohl nach wie vor die regelwidrige Form wählen.
Unverbesserlich
Nescio
Hallo, Tychi,
Unter diesem Link ist angegeben, dass der Erzaehler, der etwas
Gehoertes in indirekter Rede wiedergibt, seine Interpretation
in die
Erzaehlung einflechten kann, indem er Konj. II dann verwendet,
wenn
er das Gehoerte bezweifelt.
Ist das wirklich so geregelt?
Auszug aus dem Duden (Zweifelsfälle der deutschen Sprache):
Der 2. Konjunktiv kann gebraucht werden…
als Ausdruck des Zweifels, der Skepsis gegenüber einer berichteten Aussage
Über diese Frage lässt sich aber offenbar trefflich streiten, dazu ein Beispiel: Im Zwiebelfisch-Artikel „Der traurige Konjunktiv“ (zu lesen auf http://f3.webmart.de/f.cfm?id=1992147&r=threadview&t… ) wird behauptet:
„…Der Konjunktiv II ist immer dann gefragt, wenn es gilt, etwas Hvpothetisches zum Ausdruck zu bringen (»Hatte ich deine Figur, könnte ich alles essen, was ich wollte!«), einen irrealen Vergleich anzustellen (»Sie tut ja gerade so, als ob sie schüchtern wäre!«) oder Zweifel anzumelden: »Zwar hieß es, die Polizei hätte jeden Winkel im Umkreis von zehn Kilometern abgesucht, aber die Angehörigen gaben sich damit nicht zufrieden und machten sich selbst auf die Suche.«…“
Ein Leser meldete Zweifel an …
„…Nicht einverstanden bin ich mit Ihrem Beispielsatz, der die These beleuchten soll, dass der Konjunktiv II stets dann zu verwenden sei, wenn ein Zweifel angemeldet werde […] Die indirekte Rede erfordert immer Konjunktiv I - Zweifel hin oder her. Der Konjunktiv II ist hier meines Erachtens falsch und führt in die Irre […] Der Zweifel wird in diesem Fall nicht durch den Konjunktiv II angemeldet, sondern durch das Gegensatzpaar „zwar - aber“ - und eben auch durch die indirekte Wiedergabe der Polizeimeldung (in Konjunktiv I)…“
…und erhielt die Antwort:
„…Dennoch gilt: Zweifel und Skepsis gegenüber einer Aussage können tatsächlich mittels des Konjunktivs II zum Ausdruck gebracht werden. Schauten Sie in den Grammatikduden oder in vergleichbare Werke, fänden Sie meine Worte dort bestätigt…“
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,329…
Gruß
Kreszenz
Hallo Kreszenz
Danke erstmal.
Über diese Frage lässt sich aber offenbar trefflich streiten…
So sehe ich das auch. Meiner Meinung nach ist nicht eindeutig
geregelt, ob man die indirekte Rede in Konj. II formulieren kann, um
so Zweifel an der wiedergegeben Aussage auszudruecken.
Und wenn es so waere, dann waere damit keine effektive Kommunikation
gewaehrleistet, weil diese Regel viel zu unbekannt waere, als dass
man sie beim Empfaenger als bekannt voraussetzen duerfte. Und selbst
wenn dieser sie kennte, waere er doch unsicher, ob der Sprecher sie
bewusst angewendet habe.
Ich habe mich vor Jahren mal ausfuehrlich mit der Frage nach der
richtigen Benutzung des Konjunktivs im Deutschen befasst und musste
feststellen, dass die gaengigen und nachlesbaren Regeln keinesfalls
alle Fragen beantworten. Hier haben wir eine sprachjuristische
Grauzone.
Gruss, Tychi
Hallo, Ihrs,
im „Sprachkurs Deutsch 3“ von Häussermann et alli wird den ausländischen Schülern erklärt:
Wolfgang sagt, er ist krank. / Wolfgang sagt, dass er krank ist.
bedeutet, dass der Sprecher die Aussage Wolfgangs für wahr und richtig hält.
Sage man aber:
Wolfgang sagt, er wäre krank. / Wolfgang sagt, dass er krank wäre.
so impliziere dies, dass man ja wisse, dass Wolfgang ein notorisch verlogenes Miststück sei und deshalb seiner Aussage nicht der geringtse Glauben geschent werden dürfe.
Formuliere man aber - wie es der Konjunktiv I der indirekten Rede erfordere - ao:
Wolfgang sagt, er sei krank. Wolfgang sagt, dass er krank sei.
so gebe´man nur unkommentiert wieder, was man gehört habe.
Ich halte das für plausibel.
Ob das in den Augen unserer hiesigen Grammatikfachleuten auch Gnade findet, wird sich zeigen. Ich fürrrrchte, da gibt es auch hier einen Unterschied zwischen Wortart und Satzfunktion.
Gruß Fritz