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Wer heutzutage ein Produkt kaufen oder eine Servicedienstleistung wie eine Reparatur in Anspruch nehmen möchte, sucht sich nicht mehr stundenlang durch die örtlichen Geschäfte. Auch blättert er längst nicht mehr in irgendwelchen Branchenverzeichnissen herum. Stattdessen werden Suchmaschinen wie Google oder Bing befragt – denn online finden sich mit ein paar einfachen Klicks gleich Hunderte von Angeboten auf einmal.
Das ist einerseits eine feine Sache, weil wir dadurch jede Menge Aufwand einsparen können und letztlich wesentlich konkreter zum Ziel kommen. Zum anderen kostet es jedoch häufig enorm viel Zeit, sich durch die einzelnen Optionen zu scrollen. Außerdem ist die Vielfalt inzwischen so groß geworden, dass man als Kunde sehr schnell den Überblick verliert.
Wer schon einmal Kleidung im Netz geshoppt hat, kennt das ebenso gut wie all diejenigen, die gerne um Geld zocken und in neuen Online Casinos ihr Glück versuchen: Man wird von der Fülle der Möglichkeiten fast erschlagen und hat Sorge, sich für den falschen Anbieter zu entscheiden.
Damit das nicht passiert, geben wir ein paar hilfreiche Tipps, wie man sich im Online-Dschungel besser orientiert.
Was die Suche im Netz so kompliziert macht
Die große Vielfalt an potenziellen Trefferseiten im Netz überfordert unser Gehirn auf unterschiedliche Weise. Zunächst einmal haben wir Angst, ein Schnäppchen oder das beste Angebot per se zu verpassen, weshalb wir nicht selten jedes einzelne Ergebnis akribisch überprüfen. Wir geben uns also unheimlich viel Mühe damit, alle vorgeschlagenen Webseiten zu sichten.
Diese sind jedoch mit so vielen Informationen versehen, dass wir am Ende nur verwirrt sind. Wo genau man welche Ware zu welchem Preis gesehen hat, ist dann schon wieder in Vergessenheit geraten. Die mannigfachen Reize überfordern uns schlichtweg und machen es umso schwieriger, zu einer fundierten Entscheidung zu kommen.
Ergebnisse teilweise nicht filter- oder sortierbar
Ein anderes Problem besteht darin, dass es keine Möglichkeit gibt, die angezeigten Ergebnisse zu filtern oder vorzusortieren. Stattdessen tauchen dort genau diejenigen Anbieter auf, die das meiste Geld in gelungenes SEO-Marketing (Suchmaschinenoptimierung) investieren oder aber bezahlte Anzeigen schalten, um weit oben gelistet zu werden. Es existiert weder ein Kompass, der einem die Sache erleichtern würde – noch gehen kleine Alarmlämpchen bei all jenen Webseiten an, die als nicht sonderlich vertrauenswürdig gelten.
Der Online-Markt ist in dieser Hinsicht kaum reguliert – denn schließlich muss man als vermeintlicher Händler oder Dienstleister keinerlei Bedingungen erfüllen, um eine Website zu launchen und sein Angebot online zu bewerben. So kommt es selbstverständlich auch vor, dass sich zahlreiche schwarze Schafe zwischen den renommierten Betreibern tummeln.
Es lauern zahlreiche Tücken
Viele Firmen vertreiben auf diesem Weg beispielsweise gefälschte Waren oder belegen ihre aus Asien importierten Produkte mit inländischen Zöllen. Somit halten Sie den Kaufpreis so gering wie möglich und führen die Abnehmer damit hinters Licht.
Extrem billig produzierte und schlecht verarbeitete oder gesundheitsschädliche Waren, mangelhafter Kundenservice und Probleme bei der Retourenabwicklung sind daher keine Seltenheit. Um sich vor solchen Schwierigkeiten zu schützen, ist es umso wichtiger, auf die Qualitätskriterien zuverlässiger Webshops zu achten.
Cookies können zusätzlich für Unsicherheit bei der Entscheidung sorgen
Last but not least wären da noch Cookies (zwischengespeicherte Daten), über die unsere Suchbegriffe und angeklickten Seiten im Netz genauestens verfolgt und in Algorithmen verwandelt werden können. Sie sorgen dafür, dass permanent personalisierte Werbung angezeigt wird.
Sie bringen weitere Unternehmen mit ins Spiel, die wir vielleicht vorher noch nicht im Sinn hatten – erzeugen dadurch noch mehr Unsicherheit und erschweren den Entscheidungsprozess folglich zusätzlich.
Hilfreiche Tools für mehr Klarheit beim Online-Shopping und der Suche nach Dienstleistungen
Glücklicherweise kann man mithilfe einiger Maßnahmen dennoch dafür sorgen, die Angebote besser einzuordnen. Dadurch fällt die Auswahl etwas leichter. Im Folgenden stellen wir die hilfreichsten vor:
Unabhängige Vergleichsseiten
Eine gute Quelle sind allerlei Vergleichsseiten im Internet, welche die Vor- und Nachteile bestimmter Anbieter gegenüberstellen. Sie beleuchten beispielsweise auch die Versand- und Rücksendebedingungen, machen auf Rabattaktionen aufmerksam und spiegeln die Kundenzufriedenheit wider.
Wem es in erster Linie darum geht, den besten Preis für ein konkretes Modell zu ergattern, auch dem wird mit Vergleichsseiten wunderbar geholfen. Man kann zudem bestimmte Zusatzangaben machen, um den Suchradius einzugrenzen oder gewisse Angebote von vorneherein auszuschließen.
Rezensionen (Bewertungen) suchen
Auch von den Erfahrungswerten anderer Kunden können Interessenten profitieren. Deshalb lohnt es sich, auf die Bewertungen zu achten, die für ein bestimmtes Unternehmen, eine Ware oder einen Service hinterlassen wurden. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um verifizierte Käufe handelt.
Andernfalls läuft man Gefahr, gekauften Bewertungen zu glauben, die alle im 4- oder 5-Sterne-Bereich liegen. Es bringt zudem weiter, auch einige der schlechtesten Bewertungen zu lesen – denn so macht man sich ein umfassenderes Bild und überdenkt seine Kaufentscheidung möglicherweise nochmals.
Austausch mit anderen Nutzern
Außerdem bietet sich die Registrierung auf Online-Communities an, um dort Fragen zu bestimmten Angeboten im Netz loszuwerden und von anderen Nutzern beraten zu werden.
Gerade, wenn es um Online-Games oder digitale Produkte im Netz geht, wird sehr rege auf diesen fruchtbaren Austausch zurückgegriffen. Die so ausgetauschten Insider-Informationen können für alle Beteiligten aufschlussreich sein.
Neutrale Produkttests und Testberichte
Wenn es nicht so sehr darum geht, den besten Anbieter zu finden, sondern vielmehr das passende Produkt, sind auch Testberichte eine prima Quelle. Sie werden in sowohl spezifischen Zeitschriften als auch im Internet veröffentlicht.
Hier ist auf einen Blick ersichtlich, zu welchen Rückschlüssen Experten nach eingehender Analyse kommen und welche Punkte sie besonders hervorheben. Auf dieser Grundlage kann man sich selbst ein wesentlich klareres Bild machen.
Mit wachsamem Verstand surfen
Unabhängig von den genannten Herangehensweisen kann man jedoch schon beim Check der einzelnen Webseiten oder Social Media Accounts herausfinden, ob es sich tatsächlich um seriöse Unternehmen handelt. Es gilt, nicht blind auf das zu vertrauen, was über soziale Medien publiziert wird – sondern sich bewusst zu machen, dass oftmals ausgefeilte Werbe-Maschinerien dahinterstecken. Was Qualitätskriterien für zuverlässige Webshops angeht, sollte man dort auf die Verwendung hoher Datensicherheit und auf klare Angaben zu den Vertragsbedingungen achten.
Außerdem sollte man Wert auf einen leicht erreichbaren deutschsprachigen Kundenservice legen, der eigenständig testbar ist. Sind verifizierte Gütesiegel abgebildet, ist das ebenfalls ein positives Indiz – genauso wie die Verwendung renommierter Zahlungsmethoden. Eine Webseite voller Rechtschreibfehler, die lieblos für den deutschen Markt kopiert wurde, ist dagegen eher mit Vorsicht zu genießen. Im Zweifelsfall können sich Interessenten jederzeit an Verbraucherschutzverbände wenden.