Daß Du immer mit so abstrusen „Neuoffenbarungen“ kommen mußt. :
Beste Grüße
Oliver
Daß Du immer mit so abstrusen „Neuoffenbarungen“ kommen mußt. :
Beste Grüße
Oliver
… war nur eine Antwort auf das Anliegen des Fragestellers (im UP). Die Theologie der traditionellen christlichen Konfessionen böte dazu keine Hilfen an.
BG
Semsi
Ich wollte mich keinesfalls über deinen Beitrag lustig machen oder ihn in irgendeiner Weise disqualifizieren.
Nein, so weit gehe ich nicht. Ich wollte lediglich ausdrücken, dass es „der Sache“ gedient hätte und vermutlich eine hohe Zahl von Opfern für diese Sache vermieden worden wären, wenn auch die damals bereits zur Verfügung stehenden Mittel von demjenigen, auf den die Verkündigung der christlichen Botschaft zurückgeht, stärker genutzt worden wären. Der Bezug auf das Internet ist insofern überzogen, da gebe ich dir Recht. Warum aber Gott als Träger seiner Botschaft ausgerechnet einen galiläischen mutmaßlichen Analphabeten ausgewählt und es sich und der Menschheit damit selbst schwerer gemacht hat als nötig, wird sich wiederum erst durch theologisch-dogmatische Argumentation erschließen. Er hätte ja auch einen Intellektuellen nehmen können, meinetwegen auch einen wie Saulus von Tarsus, den er erst „umdrehen“ musste.
Aber Du forderst als Beweis für die Göttlichkeit Christi die Erfindung von Internet und Computer im 1. Jahrhundert n.Chr.
Keineswegs. Ich fordere überhaupt keinen Beweis der Göttlichkeit. Ich habe lediglich gesagt, dass es der Sache gedient hätte.
Du verwechselst den christlichen Glauben mit einem naiven Kinderglauben.
Falls das so ist, solltest du es mir nicht übel nehmen. Mir ist das Geschenk des Glaubens bisher nicht zuteil geworden.
Nachdem der Thread mit Deiner Frage zu den Lese- und Schreibkenntnissen von Jesus gestartet ist, bist Du über die Wahl der Mittel Jesu (Tote aufwecken vs. Interneterfindung) bei der Frage angelangt, warum „ausgerechnet ein galiläischer mutmaßlicher Analphabet“ von Gott auserwählt worden ist. Ich denke, daß Deine erste Frage hier viel diskutiert und hoffentlich für Dich einigermaßen zufriedenstellend beantwortet wurde. Die jetzige Frage macht „ein neues Faß“ auf. Deshalb möchte ich hier jetzt nicht auf sie eingehen.
Beste Grüße
Oliver
Über Differentialrechnung müssen wir uns nicht den Kopf zerbrechen.
Ich meine, Gott hat Seinem Sohn einen überaus wachen (menschlichen) Verstand gegeben und damit das Werkzeug, das Jesus für Seine Aufgabe hier auf Erden brauchte.
Dass Jesus lesen konnte ist eindeutig erwiesen durch die Schriftstelle Lukas 4,16-30.
Jesus war auch Mensch und hatte einen menschlichen Körper. Fertigkeiten der Körperbeherrschung brauchen Training und dafür war die Zeit Jesu auf Erden zu kostbar. Die Zeit Seines Lehrens sowieso. Die Zeit vorher kennen wir nicht, nur das Ereignis im Tempel (Lukas 2,41-52) zeigt uns, dass Jesus sich eingehend mit der Schrift befasste.
Wo du Recht hast, hast du Recht.
Natürlich, er hat ja im Alter von 12 bereits eine Lesung in der Synagoge durchgeführt und mit den Gelehrten diskutiert.
Wenn es notwendig gewesen wäre, hätte die göttliche Natur Jesu dafür gesorgt, daß er es gekonnt hätte. Die Apostel konnten auch im Pfingstwunder alle Sprachen der Welt sprechen, als der Heilige Geist auf sie herabkam (obwohl an dieser Stelle wohl auch oder eher die Zungenrede gemeint ist).
Abgesehen davon: Warum sollte Jesus als Mensch auf Erden Sprachen sprechen, die zu seiner Zeit noch gar nicht existierten (Russisch, Spanisch)? Es ist zwar auf Video dokumentiert, daß Jesus hin und wieder auf Italienisch gepredigt hat (in der deutschen Fassung des Filmes „Pontius Pilatus“ mit Jean Marais), aber den Zuhörern sind diese Predigten im Allgemeinen unverständlich gewesen.
Beste Grüße
Oliver
Verzeihung, hast du gelesen, was ich zu diesem Ereignis in der Erläuterung zu meiner Frage geschrieben habe?
man darf auch nicht übersehen, dass es auch schon damals im Judentum üblich war, die Kinder im Lesen und Schreiben zu unterrichten. Davon kann man ja bei fast bis in die Neuzeit nicht sprechen.
Sicher wurden viele Geschichten und Anekdoten mündlich überliefert und oft, wenn überhaupt, erst später nidergeschrieben. Das hatte zwar auch zur Folge, dass sie wohl etwas abgewandelt wurden mit der Zeit, das macht es etwas schwieriger.
Und ja natürlich, damals wurde noch viel von Hand geschrieben, was sich heute gar keiner mehr vorstellen kann. Sowas hat üblicherweise aber auch kein einzelner gemacht.
Herzlichen Dank für diese sehr ausführliche Erklärung und die große Mühe, die du dir damit gegeben hast.
Besonders die Schlussfolgerungen im letzten Absatz erscheinen durchaus plausibel, werfen jedoch wiederum (wie übrigens jede Antwort, die ich von der Theologie erhalten habe, seit ich mich mit ihr beschäftige) neue Fragen auf:
Dass die ersten Christen der Meinung waren, es lohnt sich rein zeitlich nicht mehr, für die Zukunft noch irgendwas aufzuschreiben, weil es sowieso keine nennenswerte Zukunft geben wird, leuchtet ein.
Aber Jesus selbst, der ja sozusagen „von allerhöchster Stelle“ informiert war, hätte es doch besser wissen müssen. Warum ließ er also die Chance ungenutzt verstreichen, ein Buch (oder zeitgenössischer: eine Schriftrolle) mit seinen wichtigsten Lehren zu verfassen und zu publizieren. Das hätte Hunderte Male kopiert und noch in der Zeit nach seinem Tod verbreitet werden können. Und vor allem: Es hätte mancherlei Irrtümer und theologische Streitereien der folgenden Jahrhunderte erspart.
Falls es daran liegt, dass er selbst Analphabet war, muss man sich aber fragen: Einer, der Tote aufzuwecken vermag - und kann sich selbst nicht mal das Lesen und Schreiben beibringen (Provokatorisch könnte man sogar fragen, wieso er nicht gleich auch noch das Internet erfunden und sich sozialer Medien zur Verbreitung seiner Lehre bedient hat. Internet erfinden ist doch bestimmt um vieles einfacher als Tote zu erwecken.)?
Falls er aber lesen und schreiben hätte können, wenn er nur gewollt hätte, dann freilich sind wir wieder bei der Frage, warum er nicht wollte. Raffinierte Verschleierungstaktik? Aber zu welchem Zweck?
Hallo,
zur Einführung (mit weiterführenden Literaturangaben): http://www.epb.uni-hamburg.de/erzwiss/lohmann/Lehre/Wint3-4/Glessmer/AntikesIsrael.pdf
Beweisen (als historisches Faktum) lässt sich in Bezug auf den Rabbi Jeschua so gut wie nichts. Die Annahme, dass ein in eine Zimmermannsfamilie geborener Rabbi im 1. Jhdt. u.Z. schreiben und lesen konnte, ist jedoch durchaus plausibel.
Das Fehlen einer eigenen schriftlichen Hinterlassenschaft hat Oliver bereits zutreffend erklärt. Eine eschatologisch ausgerichtete Gruppe, die das Weltende noch zu Lebzeiten (vgl. insbes. Markus 13,30-32) erwartet, benötigt offensichtlich keine Lehrtexte für nachfolgende Generationen. Mit Briefen an die geografisch weit verstreuten Gläubigen wenige Jahre später sieht es da schon etwas anders aus - wobei von den 14 überlieferten Paulus-Briefen bestenfalls die Hälfte tatsächlich von ihm stammt. Paulus / Sha’ul (der mit ziemlicher Sicherheit schreiben konnte) war übrigens bekanntlich Zeltmacher - übte also ebenfalls ursprünglich einen Handwerksberuf aus.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hi.
Man sollte für diese Frage die Bildungssituation im Judäa der Zeitenwende in Betracht ziehen. Hier spricht viel dafür, dass deine Frage - natürlich vorausgesetzt, dass Jesus eine historische Figur war, was ich eher bezweifle - positiv zu beantworten ist mit der Einschränkung: wahrscheinlich ja.
Um die Zeitenwende erhielt die Mehrheit der männlichen jüdischen Kinder ab dem 6. Lebensjahr eine speziell auf den Umgang mit der Tora ausgerichtete Ausbildung im Lesen und Schreiben. Die Tora bildete nun einmal das Zentrum des sozialen und juridischen Systems, sie vermittelte die Regeln des Kultes und die Ideale, nach denen der Einzelne zu streben hatte. Zudem galt das Studium der Tora per se als Gottesdienst. Schon das Erlernen der Buchstaben des Alphabets wurde als religiöse Handlung betrachtet. Im Jahr 70 vor der Zeitenwende soll es in Jerusalem 480 Synagogen gegeben haben, die ein „Haus des Lesens“ und ein „Haus des Lernens“ enthielten, ersteres für das geschriebene und letzteres für das mündlich vermittelte Gesetz.
Lesen lernten die Kinder, indem der damals noch nichtvokalisierte hebräische Text so memoriert wurde, wie der Lehrer ihn den Schülern vorlas. Im Traktat Gittin 36a wird berichtet, dass ein überstrenger Lehrer wegen Misshandlung seiner Schüler einmal entlassen, dann aber wieder eingestellt wurde, weil seine Gründlichkeit im Vermitteln den Lernstoffes unübertroffen war. Mit 12 oder 13 war die Ausbildung eines Kindes beendet.
Damit ist deine Frage natürlich nicht entschieden, da - wie gesagt - nicht alle, sondern nur die meisten männlichen jüdischen Kinder eine solche Ausbildung erhielten. Man kann aber - im Verein mit dem Umstand, dass ihn die frühchristliche Tradition als schriftkundig darstellt - davon ausgehen, dass auch der auf dem Land aufgewachsene ´Jesus´ das Lesen und Schreiben wahrscheinlich beherrscht hat.
Chan
Gottes Sohn kann sehr wohl schreiben (Joh.8,8).
Hallo,
Ich finde die Frage mit den lese-und schreibfaehigkeiten von Jesus sehr spannend
und bin durch Zufall heute auf eine Doku bei phoenix und auf die Beiträge hier gestoßen. In der Sendung über die Urchristen, meinte ein Historiker, dass die Menschen dieser Zeit eben eine Sprachkultur waren, die sich im gegensatz zu uns erheblich mehr merken konnten/mussten und wohl auch rhetorisch gut geschult waren. Ich weiß es nicht, aber vielleicht war Jesus „schreibfaul“ , weil die meisten eh nicht lesen konnten und er sich eine Bibel nicht vorstellen konnte, die einmal auf Millionen eine Wirkung entfalten würde. Sollte ich was geschrieben haben, was in einem Beitrag schon steht , bitte ich um Nachsicht, da ich aus gesundheitlichen Gründen noch nicht alles lesen konnte.
Liebe Grüße mark