Konnte keiner Arafats Tod abwarten?

Hi.

Also gut. Nun isser endlich tot.
Aber was mich irgendwie erschreckt hatte: dass schon Tage vor seinem Tod sein Begräbnis vorbereitet wurde, mit allem drum und dran.

Und der Fernsehkanal arte änderte am Dienstag (oder war es Montag?) seinen Themenabend, und es gab Sendungen über Arafat und sein Ableben, obwohl er noch gar nicht (richtig) tot war. *kopfschüttel*

Ist das nicht ein bisschen respekt- und pietätslos ??
Sondersendungen über gestorbene Persönlichkeiten gibt es immer.
Aber doch erst nach deren Tod.

☼ Markuss ☼

Hallo Markuss,

Also gut. Nun isser endlich tot.

De facto war er ja sicherlich schon vorher tot. Nur wollten sich namhafte Mitglieder der PLO von ihm fuer sich jeweils seinen Segen erbeten fuer die Machtverteilung und dann war da noch das Geld und die Nummernkonten, dass selbst die Hamas, der innenpolitische Gegner von Arafat handzahm wurde. Dann noch seine Frau, die um ihre 100 000 ollar monatlich fuerchtete bzw. auf mehr hoffte. Viele haben sicherlich gehofft, dass er noch einmal erwacht und in die Kameras den einen oder oeffentlich seinen „Segen“ gibt fuer die Zeit/Macht nach ihm plus die Nummernkonten und den Erbschein …

Aber was mich irgendwie erschreckt hatte: dass schon Tage
vor seinem Tod sein Begräbnis vorbereitet wurde, mit
allem drum und dran.

Ja, geschmacklos hoch zehn, eine Erklaerung der Aerzte haette man abwarten koennen. Aber selbst diesen war bei den Raenkespielen zwischen Ehefrau, PLO-Vertretern, internationaler Politik und den Journalisten wohl eher die Haende gebunden.

viele gruesse, peter

Guten morgen,

De facto war er ja sicherlich schon vorher tot.

eben. Ich persönlich bin der Ansicht, daß sein Hirntod irgendwann in den 80ern eintrat.

Gruß,
Christian

Die Gegend macht die Leute verrückt!
Hi
http://savvytraveler.publicradio.org/show/features/2…

Jerusalem-Syndrom:
Völlig normale Touristen ticken aus und entwickeln so eine Art Glaubenswahn
Tja, was es nicht alles gibt…
Aber wie wirkt sich nun das auf die aus, die permanet da wohnen…???

Grüssle
Mike

P.S. Dieses Posting ist nicht ganz ernst gemeint.
P.P.S. Wirklich, echt und ehrlich

Hintergründe

Ja, geschmacklos hoch zehn, eine Erklaerung der Aerzte haette
man abwarten koennen. Aber selbst diesen war bei den
Raenkespielen zwischen Ehefrau, PLO-Vertretern,
internationaler Politik und den Journalisten wohl eher die
Haende gebunden.

Hallo peter,

schön, dass ich endlich jemanden gefunden habe, der das Ränkespiel im Hintergrund durchschaut. Mich haben die sich widersprechenden Kurzmeldungen über Tod, verschiedene Todesformen, Auferstehung, Koma, etc. zugegebenermaßen ziemlich verwirrt.

Wenn ich mal die israelische Berichterstattungen vernachlässige, dann war es doch der luxemburgische Premier, der zuerst Arafats Tod erklärte, es sich dann aber später nochmal anders überlegte. War da etwa die Witwe schon mit dem Sterbeschein am Nummernkonto oder wie erklärt sich die Rolle Junckers?

fragend,
Klaus

Hallo Mike und Christian,

http://savvytraveler.publicradio.org/show/features/2…

Jerusalem-Syndrom:
Völlig normale Touristen ticken aus und entwickeln so eine Art
Glaubenswahn

Der Onkel eines Freundes ist Psychologe und seine Hauptaufgabe besteht genau darin, Opfern des Jerusalem-Syndroms, zuallermeist Touristen, zu helfen. Die haerteren Faelle begleitet er in Absprache mit Familie, Krankenkasse und der jeweiligen Landesbotschaft bis in ihr Heimatland und zur „Uebergabe“ des Pflegefalls.

Ich koennte ja mal nachfragen, ob er auch Arafat bis nach Paris begleitet hat.

viele gruesse, peter

P.S. Dieses Posting ist nicht ganz ernst gemeint.
P.P.S. Wirklich, echt und ehrlich

p.s. Teile meines Postings sind ernst gemeint und OT, andere Teile wiederrum alles andere als ernsthaft und geschmacklos, wo wir gerade dabei sind.

p.s.s. exc, especially you made my day with braindead in the early eighties

So geht es immer, wenn hochrangige Poliker den Löffel abgeben, man möchte kein „Machtvakuum“ entstehen lassen, ganz einfach. Erst nachdem das geklärt ist, wird der Tod offiziell bekannt gegeben.
Ein paar Beispiele?
Hitler
J.F.K

Bei Arafat hat wohl noch seine junge Frau die Hand im Spiel-die ihn natürlich geliebt hat…hähaä

24 Stunden
Moin,

Also gut. Nun isser endlich tot.
Aber was mich irgendwie erschreckt hatte: dass schon Tage
vor seinem Tod sein Begräbnis vorbereitet wurde, mit
allem drum und dran.

Nach arabischem Brauch (so habe ich gelesen) muss ein Toter innerhalb von 24 Stunden beerdigt werden.

Da die Beerdigung Arafats einiges an Konflikstoff bietet und bot (Ort des Grabes, Ort und Art der Trauerfeierlichkeiten) dürfte es sich lediglich um organisatorische Gründe gehandelt haben, dass das Begräbnis bereits frühzeitig geplant wurde. Innerhalb von 24 Stunden hätte man das jedenfalls vermutlich nicht auf die Reihe gekriegt.

Gruß
Marion

moin marion,
das ist der eine punkt mit der „schnellen beerdigung“ . ein wichtiger anderer war das hickhack um seine grabstelle: jerusalem durfte nicht, ramalla sollte eigentlich nicht…
das groesste problem war die logistik der trauergaeste = das herankarren der muslemischen leader und den widerwillig antretenden aussenministern in kuerzester zeit …
dazu kommt das ende des ramadan = konflikt , ein freudenfest mit dem tod des allseits geachteten fuehrers in einklang zu bringen.

fazit von mir: er war schon einige tage tot, bis sich entscheider einigten, wann es offiziell soweit ist.
gruss
kuddel

moin,
dazu kommt dann noch, dass vor einiger zeit - die viele forumsmitglieder entweder nicht kennen oder kennen wollen, ein gewisser herr arafat fuehrer einer organisation war, die bei der olympiade in muenchen auf brutalste weise geiseln genommen hatten…

froehliche spiele
kuddel

Hallo Kuddel,

dazu kommt das ende des ramadan = konflikt , ein freudenfest
mit dem tod des allseits geachteten fuehrers in einklang zu
bringen.

fazit von mir: er war schon einige tage tot, bis sich
entscheider einigten, wann es offiziell soweit ist.

Eigentlich widersprichst du dir hier, denn wenn er ein
paar Tage frueher gestorben waere, haette man verhindert,
dass die Beerdigung mit „Eid al Fitr“ (dem Freudenfest
zur Beendigung des Ramadan) zusammenfaellt.

Wenn er morgen beerdigt wird, klappt es aber gerade noch.
Soweit ich weiss, ist der Mond noch nicht gesichtet worden,
d.h. Eid ist erst ab Samstag.

Gruesse
Elke

Warum gibt es so ein Theater um ihn?
Hallo,

ich verstehe ja, dass der Mann immerhin Palästinenserchef war, Friedensnobelpreisträger war, und auf eine erfolgreiche Karriere als Terrorist zurückblicken konnte, aber muss man deshalb so ein riesen Theater um seinen Tod veranstalten?

Dass er nun tot ist, ändert doch auch nichts an der verfahrenen Situation im Nahen Osten. Es wird einen Nachfolger geben, und die Israelis werden sich mit den Palästinensern auch weiterhin die Köppe einhauen.

Dabei könnte doch alles so einfach sein - alle Beteiligten schlucken ihr dummes Ego runter, die Palästinenser bekommen ihren eigenen Staat, die Israelis versuchen mal nicht jegliche Probleme mit Militär zu lösen, und alle halten die Klappe und konzentrieren sich mal auf irgendwas Wesentliches wie Orchideen züchten oder so. Von mir aus auch Damespielen.

Daniel

Moin,

aber muss man
deshalb so ein riesen Theater um seinen Tod veranstalten?

Wen meinst du mit „man“ ?
Für die meisten Europäer ist der Nahost-Konflikt doch nichts anderes als eine Art „Daily Reality Soap“, der die Lücke füllt, seit es Diana dahingerafft hat.

Dass er nun tot ist, ändert doch auch nichts an der
verfahrenen Situation im Nahen Osten.

Es wird etwas ändern, die Frage ist nur, was.

Es wird einen Nachfolger
geben, und die Israelis werden sich mit den Palästinensern
auch weiterhin die Köppe einhauen.

Klar, aber das ist auch nicht der Punkt, oder ?

Dabei könnte doch alles so einfach sein -

Sorry, aber der Nahe Osten ist eben keine Reality Soap.
Gruß
Marion

Theater

Dabei könnte doch alles so einfach sein -

Sorry, aber der Nahe Osten ist eben keine Reality Soap.

Genau, Marion,

Nah-Ost-Soap, Akt IV, 34. Aufzug, „Der Tod Arafats“ oder „Der Vorhang zu und alle Fragen offen“.

Ich will noch immer wissen, warum der Juncker mit der Todesmeldung voran preschte. Der gewöhnlich gut unterrichtete lego hüllt sich in Schweigen. Das gibt Raum für eine neue Verschwörungstheorie. Laß mal überlegen … was hältst du von: Arafat war immer im Dienste des Mossad. Auf dem Sterbebett enthüllt Arafat Chirac gegenüber seine Lebenslüge. Chirac ist entsetzt, ruft seinen Kumpel Juncker an und sagt: „Grand malheur, mon ami! Monsieur Arafat devrait être mort“. Juncker versteht das falsch und verkündet den Tod verfrüht. Der Chefarzt ruft darauf Chirac an und fragt, ob er jetzt die Maschinen abstellen soll oder was. Eigentlich wäre Arafat aber auf dem Weg der Besserung, man habe die Blausäure fast vollständig aus dem Verdauungstrakt entfernen können. Chirac brüllt, das wär ihm scheißegal, dann soll man die Blausäure halt wieder dahin zurück geben, wo sie hin gehört.

Ja, das klingt nach einer guten Verschwörungstheorie! Was meinst du?

Gruß,
Klaus

Offene Posten
Moin Klaus,

Nah-Ost-Soap, Akt IV, 34. Aufzug, „Der Tod Arafats“ oder „Der
Vorhang zu und alle Fragen offen“.

Titel schon notiert.

Ja, das klingt nach einer guten Verschwörungstheorie! Was
meinst du?

Grundsätzlich klasse, sollte aber ausgebaut werden. Nachdem sich die Vormühlen der populistischen Geschichtsfälschung darauf geeinigten haben, dass Arafat die Rolle des Bösen in dieser Posse erhält, fehlt mir noch der Gegenpart. Wer ist der strahlend Gute, der aus Arafats Asche entsteigt ? Ich schlage vor, Ariel Sharon, ausgestattet mit ein paar weißen Flügelchen (original Entendaune). Vielleicht musikalisch untermalt das Ganze durch das Raunen der Toten von Sabra und Shatila und einem Chor der alten Kumpels vom Hagana.

Dann für unser weibliches Publikum solltest du keinesfalls die Erwähnung der raffgierigen Witwe vergessen. Weiterer Vorteil: sie ist als Christin auf die Welt gekommen, so kann sich das christliche Publikum etwas mehr mit den Vorgängen identifizieren.

Nun fehlt eigentlich nur noch, dass sich in den Katakomben des zerbombten Amtssitzes in Ramallah eine blutjunge arabische Schönheit findet, die in den letzten 3 Jahren das Tageslicht nicht mehr gesehen hat, und sich aus Verzweifelung über den Tod des Bösen, den sie zeitlebens vergeblich angehimmelt hat und dem sie nur die Hosen bügeln durfte, bei der Beerdigung mit in sein Grab stürzt.

*ergriffen seufz*
Marion

Besser noch
Tach auch,

Ich schlage
vor, Ariel Sharon, ausgestattet mit ein paar weißen Flügelchen
(original Entendaune).

Clinton!

Nun fehlt eigentlich nur noch, dass sich in den Katakomben des
zerbombten Amtssitzes in Ramallah eine blutjunge arabische
Schönheit findet,

Bushs Töchter, von Bin Laden dorthin verschleppt.

Bye
Rolf

Aber doch erst nach deren Tod.

meine vermutung: er war seit 2 wochen tot. der rest waren lügen. erbärmlich, diese „statements“: er ist im koma, bad condition, dann steht er wieder auf (aber keine bilder), condition worsened, very deep coma, arafat is alive! blabla zum lachen. das waren kalte lügen, in die kamera gesäuselt. es durte erst „sterben“, nachdem die frage nach dem weiteren vorgehen geklärt war. das betrifft auch sein millionenerbe.

daß nie eine aussage über seine krankheit kam, und die diesbezüglichen rhetorischen windungen und nicht-anworten, war ja auch bezeichnend. mal sehen ob suha genug geld angeboten bekommt und doch der presse was singt.

gruß
datafox

Hallo Karl-Heinz,
da ist er in guter Gesellschjaft: Menachem Begin.
Der hat zusammen mit seiner Terrororganisation einen sprengstoffanschlag auf die Brieten gemacht, da waren mindestens genauso viele tote das Ergebnis.
Später hat er den Friedensnobelpreis erhalten.
Wie hirntot muss ein Volk sein, das solche Menschen zu seinen Führern wählt?
Grüße
Raimund

Hi

Da fehlt einfach der SEX an dieser (Hi)Story.

HH

Saludos,

p.s.s. exc, especially you made my day with braindead in the
early eighties

habs vor einiger Zeit schon gelesen und freue mich darüber so wie heute.

Bis dahin,

Christian