Hallo Museumsfreunde,
es ist nicht ganz einfach, einen vor 1700 Jahren erfolgreich wirkenden Römischen Kaiser museal darzustellen. Was an Artefakten über die Jahrhunderte erhalten blieb, und daher ausgestellt werden konnte, ist wenig und hat mit Konstantin und seiner Umgebung nur indirekt zu tun: im wesentlichen Büsten seiner Mit- und Gegenspieler, Grab- und Gedenksteine, viele Münzen und (Silber)Kleingegenstände aus Trier und anderswo. So war die Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum m.E. eine ziemlich uninteressante Schau der Schautafeln und Modelle. Es gab viel zu Lesen und zu Hören (mittels der kostenlosen Audioführer), aber im Endeffekt hat wohl kaum jemand, der nicht schon „Belesen“ die Ausstellung betrat, weder das Intrigenspiel des Kaisers bis zur Alleinherrschaft überblickt noch einen Eindruck seiner religiösen Auffassungen erhalten. Eindrucksvoll war jedoch die Visualisierung seines Standbilds, aber das war zu wenig für einen fast 3-stündigen Museumsrundgang.
Der 2. Teil der Ausstellung über die Entstehung verschiedener Kirchenbauwerke, Trierer Gräberfelder, Sarkophage, Entwicklung religiöser Bildmotive war dagegen schon interessanter. Besonders aber der 3. Teil - die Rezeption des Kaisers über die Jahrhunderte - löste manchen Aha-Effekt aus; die Austellung war überschaubar groß (d.h. klein und konzentriert), gut und übersichtlich gestaltet.
Alles in Allem: die Ausstellung hat mein Erwartungen nicht erfüllt.
Wolfgang D.