Konsumentenverhalten im Internet

Wissenschaft Sozialwissenschaften
#1

Hallo zusammen,

ich bin gerade an einem Gruppen-Forschungsprojekt beteiligt, indem wir die Markenwirkung verschiedener Arten von Content beobachten wollen. Wir haben neben dem wissenschaftlichen Teil zu „Arten von Content“, selbstverständlich auch einen wissenschaftlichen Teil zur Markenwirkung vorgesehen. In diesem Teil ist es meine Aufgabe, das Verhalten von Konsumenten in der Hinsicht mit Literatur zu untermauern, als dass

Konsumenten anderen Konsumenten eher Vertrauen schenken, als sie es bspw. einem Unternehmen schenken würden. Das lässt sich so schlecht in wenigen Sätzen beschreiben, aber es geht im Endeffekt darum, dass ich als Konsumenten eben einem Mitmenschen von Haus wahrscheinlich schon einem User im Internet mehr Glauben schenken würde (natürlich unter der Voraussetzung, dass der Content auch anspruchsvoll etc) als einem Unternehmen, das seine Produkte anpreist.

Ich steht derzeit ein bisschen auf dem Schlauch, deswegen vielleicht könnt ihr mir helfen in Sachen Literatur. Ich bin über jegliche Hinweise dankbar. Gerne natürlich vor allem international „journals of…“. Ich glaube, das geht sogar in die verhaltenswissenschaftliche Richtung.

Vielen Dank im Voraus und ich freue mich über jegliche Antworten =)

Gruss,

schneehoernchen

#2

Hallo,

es geht also in Richtung Meinungsführer? Schau mal bei „Meinungsbildung in der Mediengesellschaft“ (Eisenstein 1994), „Die Entwicklungs des Opinion-Leader-Konzepts“ (Grefe/Müller 1976, in Zeitschrift für Markt, Meinungs- und Zukunftsforschung). Allgemein lässt sich das Verhalten soziologisch begründen, für neuere Quellen also einfach mal nach Internet-Soziologie und Meinungsführerschaft schauen. Meine Bachelorarbeit ist von 2005, daher sind meine Quellen auch bissl älter… :wink:

Grüße

#3

Hallo,

ja, den Punkt habe ich auch schon in meine Recherche aufgenommen. Im Grunde geht es ja darum, dass wir versuchen einen sicherlich schon weitesgehend erforschten Bereich auf ein neues „Mittel zum Zweck“ zu transferieren, nämlich im Internet vorhandener Content.

ich versuch das mal irgendwie zu erklären =) , d.h. dieses „Phänomen“: warum vertraue ich eventuell eher einem anderem Konsumenten als einem Unternehmen / als einem redaktionellen Content.
Dieses Phänomen wird sicherlich schon untersucht worden sein, weil auch ohne Internet, hat man ja sicherlich früher eher auf die Empfehlung eines Freundes, Bekannten oder gar Fremden eher vertraut als auf Unternehmen, (weil man vielleicht immer gedacht hat "ach die wollen doch eh nur ihre Produkte verkaufen), weißte wie ich das meine?
Wir müssen quasi dieses Verhalten mit Literatur fundieren, um daraus dann nachher unsere Forschungshypothesen für das Experiment ableiten zu können …

Ich hoffe halt zumindest, dass dieses „Phänomen“ schon erforscht wurde, „warum vertraut ein Konsument eher einem anderen Konsumenten als einem Unternehmen etc“ (völlig losgelöst vom Medium Internet).

Vielen Dank!

Gruss

schneehoernchen

#4

Hallo,

ja, da ist ja eben die Meinungsführerschaft ein Aspekt. Und wenn man das erforschen will, muss man bei der Soziologie gucken. Ein Gruppeneffekt: Manchmal wird einer Person einer Gruppe (Gruppe im soziologischen Sinn) eine besondere Kompetenz zugesprochen und dieser Person wird Vertrauen entgegen gebracht, weil sie sich als zuverlässiger Ratgeber erwiesen hat. Diese Person hat Einfluss, kann überzeugen und gilt als kompetent in bestimmten Themen. Beispiel: Du fragst deinen computeraffinen Bruder, welches Notebook du dir kaufen sollst. Im Internet weiten sich die Gruppen nun etwas aus, von der Familie und den Freunden hin zu Online-Communities. Auch dort tritt dann dieser Effekt auf, schau dir mal Portale wie Ciao an. Wenn ich eben keinen Bruder habe, den ich fragen kann, schaue ich was andere Leute über Notebooks schreiben. Ich glaube dann hier auch der Meinung dessen, den ich als besonders kompetent empfinde.

Grüße

#5

Lässt sich das mit der von dir geposteten Literatur angehen? =)

Danke!

#6

Ja, genau damit :wink: Aber wie gesagt, meine Arbeit ist länger her, von daher auch mal schauen was sich an neuerer Literatur finden lässt. Wobei das Meinungsführer-Konzept eben auch schon sehr alt ist und sich wahrscheinlich nicht unbedingt geändert hat, nur der Übertrag auf neue Medien, vielleicht wurde da seit 2005 noch mal neu geforscht.