Konversion sinnvoll?

Guten Tag,

ist es sinnvoll zu konvertieren, wenn man von der eigenen Religion (z.B. römisch katholisch) nicht überzeugt ist. Sich aber zu einer anderen Religion (Judentum) „dazugehörig“ fühlt?
Bitte um hilfreiche Antworten. Vielen Dank im Voraus.

AdAstra

hallo
ich würde mich erstmal schlau machen über einige andere Religionen. Und wenn Judentum, dann entscheiden, welche Richtung. Es gibt sehr unterschiedliche. Das Konvertieren zum Judentum selbst ist ein Prozeß, der mindestens 2 Jahre dauert. Es fängt fast immer damit an, erstmal Kontakt mit einer Gemeinde aufzunehmen, am G`ttesdienst teilzunehmen und erstmal schauen, wie man damit klar kommt. Letztendlich wird es für jeden selbst eine ganz persönliche Entscheidung, die auch jeder selbst treffen muss. Ein einfacher Weg ist es nicht.
Ob es sinnvoll ist? Dazu kann ich nur sagen: ausprobieren.

Guten Tag,

ich würde sagen, es ist sinnvoll zu konvertieren, wenn es sich richtig anfühlt und vor allem, wenn der Wunsch besteht, die andere Religion auch aktiv auszuüben.

Es gibt auch eine universelle Religion, die die Essenz aller Religionen beinhaltet.
Vielleicht wäre dies ein Kompromiss.
Worauf kommt es dir/Ihnen denn an?

Viele Grüsse, S.

Hallo AdAstra

Aus der Kath. Kirche austreten habe ich auch gemacht.
Das geht mit einem Brief mit kurzer Begründung und der
Erklärung, dass man austritt. Seither zahle ich auch
keine Kirchensteuer mehr (ich wohne in der Schweiz).

Zum Judentum zu konvertieren ist recht schwierig. Dafür
ist das Rabinat zuständig, das die Motivation überprüft
und kontrolliert, ob man nach dem Jüdischen Gesetz
lebt. (Genau kenne ich mich da aber nicht aus) Es wird
einem interessierten Nichtjuden darum angeraten einfach
an Gott zu glauben und „gut“ zu leben, ohne Jude zu
werden (und sich damit dem jüdischen Gesetz zu
unterstellen). Man muss nicht Jude werden, um jüdisch
zu glauben.
Da du davon überzeugt bist, würde ich also aus der
Kirche austreten und dann gut überlegen, auf welche Art
du dein Verhältnis zum Judentum gestalten willst.
Ich wünsche, dass dich deine Entscheide innerlich
weiter bringen und dir gut tun.

viele Grüsse Martin

Hallo!
Danke für die Anfrage. Ich denke, wenn man an seine Religion nicht mehr glaubt, an den Glaubensgrundsätzen zu zweifeln beginnt, sollte man sich zuerst fragen, woran das liegt. Wenn es daran liegt, dass man den Glaubensgrundsätzen einer anderen Religion zugeneigter ist, dann könnte man an Konversion denken. Aber nicht dann, wenn man nur die Zweifel an der eigenen Religion hat ohne einer anderen zugeneigt zu sein. Denn dann läuft man Gefahr, mit der Auswahl eines Ersatzes beliebig zu verfahren.
Wer der röm.-kath. Religion angehört und beispielsweise zum Judentum übertreten möchte, den erwarten natürlich gewaltige Gegensätze, nicht nur in den Glaubensfragen sondern auch im Ritual, auch wenn es in kirchlichen Kreisen so schön heißt, dass die Religionen miteinander „verwandt“ seien (Gottesbund). Da das Christentum sich aus einer Sekte des Judentums entwickelt hat, sind es meist Christen, die neuerdings die „Verwandtschaft“ betonen.
Es ist schwer, zum jüdischen Glauben überzutreten. Die Rabbiner, die einen Konvertiten und seine Absichten sehr streng und individuell überprüfen und prüfen, legen hohe Maßstäbe an die Aufnahme an und neigen eher zur Ablehnung.
Wenn jemand glaubt, dass Jesus nicht der Messias war, nicht Gottessohn und wie er im NT dargestellt ist, dann wäre das m. E. ein erster Schritt dazu, an einen Religionswechsel zu denken. Denn an der Person Jesu „scheiden sich die Geister“. Die einen warten noch auf den Messias, die anderen glauben, ihn schon zu haben. sa
Wenn jemand offiziell einer Glaubensgemeinschaft angehören möchte, für den wäre eine Konversion sinnvoll. Bis dahin kann er jederzeit sich nach Rücksprache mit dem zuständigen Rabbiner einer jüdischen Gemeinde als Gast anschließen und an den Gottesdiensten teilnehmen.
Heute gibt es immer mehr Reform-Gemeinden im deutschen Judentum, die dies erleichtern, im Ggeensat6z zu den überwiegend vorherrschenden Einheitsgemeinden (Zentralrat er Juden in Deutschland), die eher konservativ ausgerichtet sind.
Über das von Ihnen gestellte Thema könnte man seitenweise schreiben.
Ich hoffe, Ihnen einen Denkansatz gegeben zu haben!
Wolf1944

Ob es überhaupt sinnvoll ist einer Religionsgemeinschaft anzugehören, musst Du ganz alleine entscheiden.