Guten Abend,
Sie können bei einem Kollegen, bei Ihnen vor Ort, ja einen Termin ausmachen und dort das Problem schildern. Sie oder er wird dann sagen, ob aus seiner Sicht eine Testung der Intelligenz o.a. sinnvoll ist und sich mit Ihnen darüber unterhalten, ob es evtl. Anlässe geben könnte, warum Ihre Tochter mit den Gedanken nicht im Klassenzimmer ist. Dies zu Ihrer Frage Unter-/Überforderung bzw. anderer Gründe für das gezeigte Verhalten.
Das ist dann eher ein informatives Vorgspräch und dient der Diagnostik. Erst danach kann entschieden werden, ob therapeutischerseits eine Behandlung sinnvoll oder notwendig ist.
Sie können die Konzentration Ihrer Tochter mit Spielen fördern. Es tut allen Kindern gut, die Lernerfahrung zu machen, dass Anstrengung sich lohnt, und dass man an einer Sache dran bleiben sollte und nicht bei der kleinsten Frustration (Langeweile, Verlieren,…) das Spiel wechselt.
Eine Entwicklungsförderung nach Marte Meo könnte auch Sinn machen. Erkundigen Sie sich doch Mal ob das in Ihrer Nähe angeboten wird.
Ich denke, dass ein frühes Eingreifen und Unterstützen durchaus grundsätzlich Sinn machen könnte.
Hier ist es so, dass es viel zu wenige Kindertherapeuten gibt und man mit Wartezeiten rechnen muss. Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen vor Ort ist. Daher rate ich Ihnen, dem Kollegen/der Kollegin gleich bei der telefonischen Erstanfrage zu sagen, dass es keine Therapie-, sondern ein Diagnostikanfrage ist. Sollte die Problematik gravierender sein (wie schätzt die Lehrerin dies aufgrund ihrer Berufserfahrung z.B. ein), könnten Sie auch den Kinderarzt anfragen, ob es selbst eine entsprechende Diagnostik anbietet, oder ob er eine Überweisung in ein SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) für angemessen hält. Auch hier müssten Sie mit Wartezeiten rechnen.
Ich kann nicht einschätzen, ob Sie „überzogen“ reagieren, ob Sie ein Mutter sind, die die Flöhe husten hört. Erkundigen Sie sich, wie die Lehrerin es erlebt. Sie sollte Erfahrung mit Erstklässlern haben.
Mit freundlichem Gruß
S. Weiß