Kooperation mit Unternehmen / Geheimhaltung

Hallo Zusammmen,

ich bräuchte dringend eure Expertise. Ich habe schon seit längerem eine Business Idee im Kopf, dich nun verwirklichen möchte.

Nach langem hin und her bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn macht, das Geschäft von Grund auf selbst aufzubauen. Ich möchte hingegen in Kooperation mit einem bereits am Markt etablierten Unternehmen die Idee umsetzen. In diesem Zusammenhang stelle ich mir eine Beteiligung an den, durch meine Idee erwirtschafteten, Erträgen vor.

Nun Frage ich mich allerdings, wie ich am Besten bei der Kontaktaufnahme vorgehen soll. Wie kann ich am Besten sicherstellen, dass das Kooperationsunternehmen mein vorgeschlagenes Geschäftsmodell nicht einfach ohne mich umsetzt.

Ist es üblich, dass bevor die Geschäftsidee präsentiert wird, das Kooperationsunternehmen einen Geheimhaltungsvertrag unterschreibt?

Wie sieht es mit einem Rechtsanwalt aus? Ist es üblich, dass bereits bei der Erstvorstellung der Idee ein Rechtsanwalt mitgebracht wird?

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Vielen Dank,
Marc

Hallo Marc,

das ist eine schwierige Situation. Ich weiss nicht, ob ein Rechtsanwalt bei ersten Kontakt so angesagt ist!
Andererseits, wenn Sie schon bei der Vorstellung der Idee Ihrem zukünftigen Partener misstrauen …?

Ich kann Ihnen nicht wirklich einen Rat geben!

MfG
Friedrich

Hallo Marc,
es ist unglaublich schwierig, Ideen zu verkaufen, bzw. mit einem Partner zusammenzuarbeiten. Du kannst Dir einen Geheimhaltungs-Vertrag von einer Firma unterschreiben lassen… wenn Du dann alles ausgeplaudert hast, wird die Firma behaupten, dass sie diese Idee schon lange in der Schublade hat. Es müsste also wirklich jemand sein, dem Du absolut vertrauen kannst. Du kannst ja mal einen Anwalt fragen, ob er Dir in dieser Angelegenheit helfen kann. Dies kostet nicht die Welt. Aber ich denke, das nützt auch nicht viel. Tut mir leid, dass ich Dir nicht recht helfen kann. Wünsche Dir trotzdem alles Gute für die Zukunft.
Schöne Grüße Nicole

Hallo Marc

Deine Bedenken, bezüglich des „Ideenklaus“ sind leider begründet. Wenn ich so einen Mandanten wie dich betreue, schlage ich folgende Vorgehnsweise vor.

  1. Du solltet einem Interessenten nur soviel erzählst, dass das Interesse geweckt wird, aber du nicht zuviel von deiner Idee preisgibst.
  2. Bei weiterem Interesse lässt du dir eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben, die Verstöße ahndet.
  3. Achte drauf, dass deine Formulierungen exakt verfasst sind.
  4. Der sicherste Weg ist ein Patent (sehr teuer und aufwendig) oder ein Gebrauchsmusterschutz.

Gruß Manfred

Insgesamt ist dein Vorhaben mit sehr viel Risken behaftet!

Servus Marc!

Der Schutz deines geistigen Eigentums ist gesetzlich hinreichend geregelt.

Soweit die Theorie.

In der Praxis zählt, was du im Streitfall vor Gericht glaubhaft machen kannst.

Daher ist der Gedanke von Anfang an einen Fachanwalt mit ins Boot zu holen, eine sehr gute Idee.
Bevor eine Geschäftsidee präsentiert wird, eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben zu lassen, ist bestehende Praxis. Ob und in wieweit die Idee vorab geschützt werden kann (Gebrauchsmuster, Patent, …), kann eine entsprechend spezialisierter Anwalt auch beantworten. Auch die richtige Formulierung der zuvor zu unterschreibenden Erklärung, sollte der Anwalt vornehmen. Schließlich soll der Kooperations-partner in spe nicht nur das Gehörte nicht weitererzählen (Verschwiegenheit), sondern auch die Idee nicht unbezahlt übernehmen. Die Konventionalstrafe (in Geld), sollte nicht vergessen werden. Die Höhe orientiert sich an dem zu erwartenden wirtschaftlichen Schaden, der dir bei Vertragsbruch droht.

Den Anwalt zum Termin mitzunehmen, ist vermutlich nicht notwendig. Als Zeuge einen Freund zum Termin mitzubringen, kann in verschiedener Hinsicht hilfreich sein. Bitte bei der Terminvereinbarung ankündigen: ‚Wir kommen zu zweit, Marc Müller und Werner Brösel.‘ Es entspricht guten Umgangsformen.

Natürlich wird die anwaltliche Beratung und Vertretung dich ein wenig Geld kosten. Es ist in aller Regel gut investiert. Ein Liste der Fachanwälte gibt es a) bei der IHK und/oder b) bei der Existenzgründungsberatung (z.B. Steinbeiss-Stiftung, RKW in Baden-Württemberg) zu erhalten.
Auch das BMWi hat unter ‚http://www.existenzgruender.de/beratung_und_adressen…‘ ein Liste von rund 25.00 Adressen zusammengestellt. Da sollte doch eine persönliche Beratung in deiner Nähe möglich sein :wink:

Beste Grüße

Peter Vltavský
Global-Network-Consulting
*marketing.communication

PS. Gibt es schon einen Business-Plan, einen Marketing-Plan und einen Finanzplan? Fang mit dem Business-Plan an. Den brauchst du m.E. in jedem Fall.

Guten Morgen,

wenn Sie - wie Sie schreiben - einen Experten brauchen, dann haben Sie sich die Antwort eigentlich schon selbst gegeben.

Sie brauchen aber einen Experten Ihres Vertrauens, wie Sie dies darstellen.

Allerdings haben Sie bei Ihrer Frage nicht ausgeführt, mit wem (oder mit welcher Art von Personen) Sie Kontakt aufnehmen wollen und was Sie geheimhalten ollen.

Ob ein Rechtsanwalt mitgebracht wird, hängt auch wieder von Ihrem Vertrauen ab, wobei sich die Frage stellt, ob der Rechtsanwalt überprüfen kann, inwieweit ein Experte tatsächlich ein Experte ist.

Dann müsste er nämlich selbst ein Experte sein, was (jedenfalls in der Regel) ich nicht glaube. Ein Rechtsanwalt ist eben nur ein Rechtsanwalt.

Viel Glück.

Hallo!
Leider kenne ich mich da gar nicht aus. Wahrscheinlich gibt es 2 Möglichkeiten: Vertrauensbasis (und dann eben nur mit Kooperationspartnern, denen man vertraut) oder die Idee sozusagen schützen lassen. Aber das, glaube ich, ist sehr zeit- und kostenintensiv.
Da müßtest Du Dich wohl tatsächlich eher in Richtung Anwälte informieren.
Tut mir leid, daß ich nicht helfen kann.

Martina