Hallo Karl,
wenn Du alles, was ich geschrieben habe, schon gemacht und außerdem einen kompetenten Audiologen hast, ist es unvorstellbar, dass Du noch so gravierende Probleme hast. Natürlich habe ich beim Schreiben auch daran gedacht, dass Du das eine oder oder andere wissen wirst. Aber ich kann Dich ja schlecht fragen „Was weißt Du schon und was vielleicht nicht?“, deshalb habe ich die wesentlichen Punkte kurz angesprochen.
Dass Du meinen kurzen Hinweis auf die Gefahr sozialer Isolierung als „süß“ bezeichnest, zeigt, dass das bei Dir selbst (noch) nicht zutrifft, Du Dir aber auch nicht vorstellen oder nachvollziehen kannst.
Zudem wusstest Du offenbar nicht, dass Dir nach fünf Jahren ein neues und nach neuesten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen gebautes Gerät zusteht, sonst hättest Du Dir das doch wohl schon zugelegt. Die Empfehlung, bei der Anschaffung zu einem anderen Audiologen zu gehen, halte ich aufrecht.
Dass das menschliche Gehör komplexer ist, als Nichtbetroffene oder Nichtfachleute wissen, genauer gesagt: welche Schlüsse unser Gehirn aus den ins Ohr eindringenden Geräuschen zieht, ist gar nicht so leicht zu erkennen. Wenn Du mir aber unterstellst, ich wüsste das nicht, irrst Du Dich gewaltig. Ich bin Hörgeschädigtenlehrer. In einem dreijährigen Aufbaustudium nach einem normalen Lehrerstudium habe ich die medizinischen Hintergründe kennen gelernt, vor allem aber die Zusammenhänge zwischen Hören und Verstehen.
Durch meine berufliche Tätigkeit und dadurch bewirkte Freizeitaktivitäten habe ich Kontakte und Erfahrungen mit hunderten Hörgeschädigten, von Gehörlosen bis in alle Grade von Schwerhörigkeit. Seit meinem 47. Lebensjahr bin ich zudem selbst betroffen und trage zwei Hörgeräte.
Grüße
Carsten