Da habe ich aber sehr wohl erhebliche Zweifel.
44.000 Euro mögen gemessen am Durchschnittsverdienst hierzulande viel klingen sind im Vergleich zum monatlichen Einkommen (plus nicht reguläre Sonderleistungen mit erheblichem Gewinn) eben für Menschen wie Herrn Ackermann schlußendlich doch nur Peanuts. Wir reden hier schließlich von jemandem der in Hotelzimmern wohnt die pro Nacht teurer sind als mein erstes Auto war.
Das Argument die Leute würden alle gehn wenn Dies oder Jenes geschieht ist ein nettes neoliberales Märchen, nicht mehr und nicht weniger. Im Übrigen steht dieses Fantasiegespinst dem gleich, in dem ausgemalt wird in welchem Fall ganze Konzerne das Land verlassen würden. Ist nicht passiert, wird nicht passieren, nur ein rein rethorisches Druckmittel. Natürlich ist es einfacher sich das immer brav weiter einzureden als mal den eigenen Kopf zu benutzen oder sich ein wenig mit dem Thema zu befassen.
Und nein, ich bin nicht der große linke Kämpfer oder „Gutmensch“ (was für ein Unwort), ich bin einfach Realist und der Meinung ein Staat sollte sich von solcherlei Gemeinschaftsschädigendem Egoismus nicht unter Druck setzen lassen - eben nicht erpressbar sein.
Es ist nicht zwangsläufig soziale Politik oder Gerechtigkeit wenn man die gut Verdienenden stärker belastet sondern dem liegt ein bestimmtes Staatsverständnis zugrunde. Der Staat ist als Gemeinschaft konzipiert die sich selbst die Möglichkeit und den Rahmen gibt möglichst gut zu leben (mal sehr vereinfacht). Wer in diesem Rahmen erfolgreich ist hat das eben auch(!!) Besagtem zu verdanken und damit die Verantwortung dem Staat gegenüber ein größeres Pfründlein zu tragen.
Prinzipiell bin ich auch für einen festen Steuersatz ohne zu viele Ausnahmen, auch das wäre nicht nur sozial sondern auch schlicht sinnvoll (weniger Bürokratie, konstantere Einnahmen, bessere Planung des Haushalts möglich) und das gilt selbstverständlich auch für das Gesundheitssystem.
Schlußendlich noch eine kleine Bemerkung: Ich gönne jedem seinen Erfolg und wer erfolgreich ist sollte auch gut verdienen. Nur damit mir hier nicht auch noch das Totschlagargument „Gutmensch“ entgegen gefeuert wird
mfg
Simon
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