Körperliche Befindlichkeiten in der Höhe

Ich würde gerne mal fragen nach Erfahrungen.
Ich bin es gewöhnt bis ca 2300 Meter zu steigen, mache das etwa 1 mal im Monat, bis auf 1500 Meter regelmäßig, mindestens 1-2 mal in der Woche. Bin trainiert und fit. Lebe auf etwa 600 Meter.
Nun haben wir etwas mehr Höhe vor, los geht es bei 1700 Meter und in 2 Etappen bis auf 4200.
Erst hatte ich mir nichts dabei gedacht, den Höhenunterschied von 1000 Meter am Tag bin ich ja gewöhnt.
Dann habe ich mir ein Video einer Besteigung von eben diesem Berg angeschaut und 2 junge kräftige Männer haben da auf dem letzten Loch gepfiffen.
Lag es daran, dass die Höhe gar nicht gewöhnt waren, oder waren die einfach unfit, oder machen die Meter ab 3000 eben doch einen gewaltigen Unterschied?

Wie geht es anderen trainierten Leuten, wenn sie über 3000 steigen, wo fängt die Luftnot an?

Ich würde das wirklich gerne machen, habe aber auch nicht viel Lust auf Quälereien, zumal ich das nicht regelmäßig vorhabe, sonst könnte ich da ja hin trainieren.

Schon mal jemand so weit oben gewesen?
Bitte keine Theorie, sondern Erfahrungen : -)

Grüße,
Zahira

Hallo,

die Höhenanpassung würde ich etwas gemächlicher angehen. Es wird heute empfohlen, nach Erreichen einer bestimmten Höhe über 3000 m zum Schlafen wieder etwas abzusteigen. Auf Euch übertragen heißt das: einen Berg von ca. 3500 m besteigen und dann wieder auf ca. 3000 m übernachten. (Wir haben früher versucht, möglichst früh und viel hoch zu übernachten, gilt heute als falsch. Hat mir aber auch nie Schwierigkeiten bereitet.)

Nicht zu vergessen auch: bei einem Berg von 4200 m (es ist auch erlaubt, das Ziel konkret zu nennen, Breithorn von Zermatt ?) braucht man mehr Ausrüstung und hat 15 kg Rucksäcke statt 8 kg wie bei einer Tagestour auf 2300 m.

Viel Glück

Barmer

Hallo,
da ist nur eine Hütte zum Übernachten und es ist schön, dass da überhaupt eine ist.
Dort würde auch viel der Ausrüstung bleiben, die zweite Etappe ist eine Tagestour rauf und runter.
Es ist der Mount Toubkal im hohen Atlas.
An viel Ausrüstung für den Gipfeltag hatte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Wasser, Wasser, Wasser, Kalorien, Sonnencreme und die gute Dynafitdaunenjacke die eigentlich nichts wiegt und ein paar Shirts zum Wechseln.
Muss ich da auf 15 Kilo kommen, fehlt noch was? (Die laufen da alle ohne großes Gepäck hoch)
Zu einer Tagestour auf 2300 komme ich auch nur auf 8, wenn ich auf dem Rückweg Pilze gefunden habe.Ich fange dann ja auf ca 1000 erst an.

Die Frage war nach der Wahrnehmung der Atmung, denn das kenne ich gar nicht bei meinen Höhen. Wie sehr und ab welcher Höhe macht sich das bemerkbar?

Viele Grüße,
Zahira

Nachtrag: Die Hütte liegt auf etwa 3200.Einige Tage vorher schon Aufenthalt in Imlil auf 1700.
Das Ganze im September, allerdings soll das ein Test sein für eine Skitour auf den selben Berg dann im Winter, und da wird es dann doch vielleicht mehr Gepäck…

o.k., auf die Idee, einen solchen Berg außerhalb Europas zu besteigen, ohne jemals in den Alpen in mittlere Höhen vorgedrungen zu sein, muss man erstmal kommen. Damit hatte ich bei meiner Antwort natürlich nicht gerechnet.

Klar, dem Vernehmen nach braucht man da im Sommer weder Eis- noch Kletterausrüstung und damit auch kein großes Gepäck. Bevor ich jetzt meine Bücher wälze: Gibt es keine Akklimatisationstouren dort , ggf. von weiter unten ?

Wahrnehmung der Atmung ? Ich persönlich spüre meine Atmung, d.h. schnaufe ab Meereshöhe, wenn ich mich anstrenge, aber einen grundlegenden Unterschied habe ich bis über 4000 m nicht festgestellt. Man wird ab ca. 3500 m langsamer und das ist sicher gut so. Vor allem aber wird das bei jedem anders sein.

Und warum besteigt Ihr nicht vorher ein paar Wanderdreitausender in den Alpen oder woanders ? Oder macht entsprechend hohe Skitouren ? Dann habt Ihr persönliche Erfahrungen.

Viel Glück

barmer

Das ist Glück, sozusagen, dass der Berg dort ist und nicht in unseren kälteren Zonen, denn die sind viel ungemütlicher. Darum will ich da hier ja auch nicht so hoch, finde allerdings, dass die Zweieinhalbtausender, die ich hier mache, auch schon ganz schön alpin sind.
Der Berg gilt als viel einfacher zu besteigen für seine Höhe, als die 4000er hier.

Hm,ja, das könnte ich mal machen. Bin da etwas träge und hier im Kaisergebirge habe ich alles, was ich brauche und kann einfach mal sogar nach Feierabend losgehen.
Hochtouren mag ich nicht, weil ich die Lawinengefahr trotz der Kurse nicht spürend einschätzen kann und mich in dieser Höhe nicht mehr auf mein feeling verlassen kann.Ich gehöre nicht zu denen, die das natürliche Restrisiko in Kauf nehmen. Am Toubkal gibt es fast keine Lawinen.

Danke für deine Erfahrungen bez. der Atmung, vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken.Wirklich fit bin ich ja.Vielleicht geh ich auch einfach los und wenn es mir zu viel wird, dreh ich eben um, damit habe ich im Gegensatz zu fast allen anderen keine Probleme.

Ein „wir“ wird es dort nicht geben, das ist eine Sache zwischen dem Berg und mir, nehme aber einen Bergführer mit.

Grüße,
Zahira