Körperliche Untersuchung vor Psychotherapie

Hallo,

kann mir jemand sagen, was bei einer körperlichen Untersuchung vor eienr Psychotherapie genau gemacht wird?

Grüsse
Anna

Körperliche Untersuchung vor Psychotherapie???
Hallo Anna,

kann mir jemand sagen, was bei einer körperlichen Untersuchung
vor eienr Psychotherapie genau gemacht wird?

Da müßtest Du etwas konkreter werden - meinst Du eine etwaige neurologische Überprüfung?

Sollte das nicht der Fall sein und der Psychologe will Dich wirklich körperlich untersuchen, dann ist Vorsicht geboten. Ich bin keine Psychologin, aber ich bin mir sicher, daß das nur in seltenen Fällen nötig ist, um somatische Ursachen für Dein Problem auszuschließen.

Sicherlich können Dir die „richtigen“ (*g*) Psychologen hier im Brett mehr sagen, ich glaube aber, daß es helfen würde, wenn Du mal aufschreibst, was dieser Psychologe machen will und mit welcher Begründung. Einfach so würde ich mich da erst mal nicht drauf einlassen.

Lies doch auch mal die FAQ unten im Brett „Wie finde ich den richtigen Therapeuthen“. Da steht eine Liste dessen, was ein Therapeut tun darf und was nicht.

Liebe grüße, Nike

Hallo,

kann mir jemand sagen, was bei einer körperlichen Untersuchung
vor eienr Psychotherapie genau gemacht wird?

Hallo Anna,
Bei einer Psychotherapie ist im Vorfeld eine körperliche Untersuchung durch einen Arzt vorgesehen um körperliche Ursachen auszuschließen. Ob hier bestimmte Untersuchungen zwingend vorgeschrieben sind weiss ich nicht. Ein Freund, der zu so einer Untersuchung musste hat mir berichtet, dass Puls und Blutdruck überprüft wurden,die Lunge abgehorcht und der Bauch abgetastet wurden. das wars dann auch schon.
Kann also nicht so schlimm werden.
Gruß
Crotalus

Hallo Anna!

Selbstverständlich gehört bei einer psychiatrischen Indikation eine vollständige internistische und neurologische Untersuchung in den Befundbericht. Jeder psychiatrische Patient muss vollständig in dieser hinsicht untersucht werden, um:

eine zusätzlich vorhandene Erkrankung feststellen zu können,

körperliche Ursachen der psychischen Symptomatik feststellen zu können,

Kontraindikationen einer Psychopharmakotherapie erkennen zu können.

Obligat ist dabei sowohl die körperliche Untersuchung, als auch eine Laboruntersuchung (Blutbild, Elektrolyte, Leberwerte etc.), die von Ärzten durchgeführt werden. Eine Zusatzdiagnostik kann zur Ergänzung herangezogen werden, ebenso apparative Untersuchungen im Individualfall.

Sicherlich ist es so, daß bei einer Einweisung in eine psychiatrische Klinik / auf eine psychiatrische Station eine solche Diagnostik notwendig ist; bei einer ambulanten Betreuung durch einen Psychologen können diese Befunde von behandelnden Ärzten/Hausarzt angefordert werden.

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten,
Der Captain

PS: Lass Dich bitte nicht dadurch verunsichern, daß manche Antworten die Frage auf Deine Person beziehen. Sollte dies allerdings tatsächlich so sein, so wäre es sinnvoller, bei derart wichtigen Fragen den behandelnden Psychologen, Psychiater etc. darauf anzusprechen.

Ärztlicher Konsiliarbericht
Hi Anna

da du ja von „Psychotherapie“ sprachst und nicht von einer psychiatrischen Untersuchung, wird es sich um den sog. „Ärztlichen Konsiliarbericht“ handeln. Den fordert die Krankenkasse bzw. - versicherung vom Hausarzt an, wenn ein Psychotherapeut für einen Patienten eine Therapie beantragt. Meist bekommt der Patient dieses Formular von der KK/KV zugeschickt, das er dann an den Hausarzt weiterleitet.

Das geschieht auch nur dann, wenn der Therapeut, der den Antrag stellt, ein „Psychologischer Psychotherapeut“ (gewissermaßen ein Vollblut-PT) ist und nicht ein „Ärztlicher Psychotherapeut“ (Arzt mit Zusatzausbildung).

Dieser Bericht enthält einen somatischen Befund (der letzten 6 Monate), durch den abgesichert werden soll, daß nicht eine somatische Erkrankung vorliegt, die den Anlaß für die Psychotherapie mitbedingen könnte.

Wenn der betreffende Hausarzt den Patienten eh aktuell kennt bzw. betreut, wird wohl in der Regel gar nichts weiter zu untersuchen sein - der Arzt hat dann bloß etwas trouble mit dem Ausfüllen des Formulars :smile:

Gruß

Metapher

Hallo Ann,

kann mir jemand sagen, was bei einer körperlichen Untersuchung
vor eienr Psychotherapie genau gemacht wird?

In der Regel wird abgeklopft, ob ein organisches Leiden vorliegt. Die Untersuchung erfolgt bei Deinem Hausarzt und nur wenn er meint, daß weitere Untersuchungen bei einem Facharzt (z. B. Neurologen,) notwendig sind wird er Dich dorthin überweisen. Können physiologische Befunde (organische Ursachen) ausgeschlossen werden, d. h., bestätigt sich, daß Deine Symptomatik (Krankheitszeichen) psychosomatisch (Ursprung im seelischem Bereich) ist, kann die Psychotherapie bedenkenlos angewandt werden.
Durch diesen Vorgang soll vermieden werden, daß organische Ursachen übersehen werden.

Also, keine Angst, es dient Deinem Schutz!
lieben Gruß,
Fionny

Kommt drauf an!
Hallo Anna!

Ich weiß zwar nicht, in welchem Zusammenhang Deine Frage steht, jedoch kurz mal folgende Infos:

Alle Symptome psychicher Störungen können auch durch rein „körperliche“ Krankheiten zustande kommen. Wenn fälschlicherweise eine psychische Störung angenommen werden würde, obwohl eine körperliche Krankheit vorliegt, kann das zu verheerenden Folgen (u.U. den Tod des Patienten) führen. Daher ist eine körperliche Untersuchung unbedingt notwendig, bevor eine psychische Störung diagnostiziert und eine psychotherapeutische Behandlung begonnen werden sollten.

Was bei der körperlichen Untersuchung gemacht wird, hängt davon ab, was der Arzt für notwendig hält. Eigentlich sollte eine vollständige internistische und neurologische Untersuchung vor der Erstdiagnose stattfinden (also u.a. Blutuntersuchung), um mögliche körperliche Krankheiten als Ursache auszuschließen. In der Praxis wird ies vor Aufnahme einer Psychotherapie aber in vielen Fällen wohl nicht der Fall sein, wenn es sich um „kleinere“ psychische Störungen oder Auffälligkeiten handelt, bei denen kaum Hinweise auf eine körperliche Krankheit vorliegen. Es werden dann meist nur die allerwichtigsten möglichen körperlichen Ursachen gecheckt: z.B. bei Enuresis (Einnässen), ob die zuständigen Organe richtig funktionieren.
Bei Verdacht auf schwere Störungen (Schizophrenie u.a.) ist dagegen eine sorgfältige körperliche Untersuchung sehr notwendig (also mit Computertomographie usw.)

Die Antwort auf Deine Frage hängt also von der Sorgfalt der behandelnden Ärzte und von der Schwere der vermuteten Störung ab.

Gruß,

Oliver

Vielen Danke …
… für Eure Antworten.

Beste Grüsse
Anna

Hallo Oliver, ich bin gerade auf Ihren Kommentar gestoßen. Ich habe aus Kindheitstagen ein Trauma durch Impfungen und Blutentnahmen davongetragen. Wenn Sie recht haben und ich zur Genehmigung der Psychotherapie eine Blutuntersuchung über mich ergehen lassen müsste, dann wäre die Therapie schon vor Beginn zum Scheitern verurteilt. LG Natascha