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Hallo,
bei den genannten Themen kommen sicherlich auch Aufgaben vor, die einfach nur das Verfahren an sich abfragen. Viel mehr als richtig oder falsch kann es da nicht geben. Vielleicht gibt man einen Punkt, wenn fast alles richtig war.
Gesetzt den Fall, dass man bei der Korrektur eine Musterlösung vorliegen hat, was durchaus üblich ist, muss man nur noch Ziffernfolgen bzw. Zahlen vergleichen.
Auch Textaufgaben sind in Klasse 4 nicht sonderlich umfangreich. Falsch bleibt falsch, auch wenn eine tolle Idee in eine völlig abwegige Richtung führt.
Also ich würde pro Klassenarbeit für die reine Korrektur maximal zwei Minuten ansetzen, dazu kommen natürlich der ganze Verwaltungskram (Note festlegen und drunterschreiben, Eintaragung in die Notenliste etc.).
Insgesamt kommen wir dann (hochgegriffen) auf 5 bis 7 Minuten pro Arbeit. Bei 30 Schülern maximal 210 Minuten, also 3,5 Stunden.
Trotzdem hat man als Lehrer immer genug andere Dinge zu tun (Elterngespräche, Konferenzen, Unterrichtsvor- und Nachbereitung etc.), so dass die Rückgabe nicht allein am zeitlichen Aufwand zu bemessen ist.
Auch die private Situation (Kinder krank, selber krank und trotzdem zur Schule etc.) können eine Rolle spielen.
Aber ich muss sagen, manchmal können Schüler schon mal sehr unverschämt daherkommen, wobei auch nicht bedacht wird, dass auch andere Klassenarbeiten korrigiert werden müssen.
Vielleicht war die Klasse deines Sohnes eben später dran als andere, oder Deutsch hatte Vorrang vor Mathe…
Aus der Ferne schwer zu sagen.
Hoffe geholfen zu haben,
Aragorn
Hallo,
Bei 30 Schülern, sowie umfangreicher Aufgaben-/Fragestellung
ist das durchaus vorstellbar. Auch ich kenn mich im GS-Bereich
nicht aus.
20 Std bei 30 Schülern hieße ca. 40 min./Arbeit.
die Frage ist auch, wie lange dieser Test gedauert hat für die Schüler. Ein 45 Min-Test (dauern die länger in der GS?) und 40 Min-Korrektur? Das wäre äußerst ineffizient, entweder in der Korrektur oder in der Aufgabenstellung.
Gruß, Leebo
Hallo,
Viel mehr als
richtig oder falsch kann es da nicht geben.
Doch. Bei einer einfachen Rechnung kann es geben:
- richtiges Ergebnis
- Verschrieben (3 gemeint, 2 geschrieben)
- Verrechnet (ist schwer von verschrieben zu unterscheiden, aber erfahrene Lehrer können das in manchen Fällen, behaupte ich einmal)
- Verfahren nicht verstanden.
Beispiel, wo ich auf Verschreiben tippen würde:
182
+ 375
1
-----
457 (Vergessen, Übertrag - an den gedacht wurde - zu berücksichtigen)
Dementsprechend reicht ein Ergebnisvergleich nicht.
Auch Textaufgaben sind in Klasse 4 nicht sonderlich
umfangreich. Falsch bleibt falsch, auch wenn eine tolle Idee
in eine völlig abwegige Richtung führt.
Naja, auch hier hast du verschiedene Fälle:
- richtig gedacht und gerechnet
- richtige Form eingehalten (Frage, Rechnung, Antwort)
- richtig gedacht, aber falsch gerechnet (einmal, mehrmals)
- falsch gedacht und somit Rechenergebnis irrelevant
Also ich würde pro Klassenarbeit für die reine Korrektur
maximal zwei Minuten ansetzen,
Na, das glaube ich nun mal nicht …
Trotzdem hat man als Lehrer immer genug andere Dinge zu tun
(Elterngespräche, Konferenzen, Unterrichtsvor- und
Nachbereitung etc.),
Da hast du vollkommen Recht. Aus der Bearbeitungszeit auf die Rückgabezeit zu schließen ist vermessen - in höheren Schulen, wo ein Lehrer in verschiedenen Klassen unterrichtet und darum vielleicht parallel mehrere Arbeiten korrigieren muss, noch mehr als in der Grundschule. Aber auch da kann es mehrere Arbeiten geben - Deutschdiktat, Mathearbeit, Sachkunde.
Gruß Bombadil2
Hallo,
klar gibt es unterschiedliche Fehlertypen, die aber ein routinierter Kollege schnell entdeckt.
Ich möchte nochmal klarstellen: Ich meine hier die reine Korrekturzeit! Sollte allerdings eine saubere und differenzierte Analyse eines jeden Schülers stattfinden, so kann man aus fast jeder Klassenarbeit eine Examensarbeit anfertigen. (Siehe z.B. H.-D. Gerster; Irgendwas mit Fehlern im MU der GS, Titel weiß ich nicht mehr).
Bei der Vielzahl an Aufgaben eines Lehrers unterstelle ich einmal, dass eine solche Analyse mit anschließender konzeptioneller Umsetzung nicht stattfindet.
Wenn doch, dann ist das schön, der Kollege aber leider nach fünf Jahren nicht mehr im Dienst (burn-out).
Bei 30 Schülern ist das leider nicht zu schaffen.
Gruß,
Aragorn
Hallo Eiawell,
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat dein Sohn sich bei seinem Lehrer beschwert, dass er die Klassenarbeit noch nicht zurückerhalten hat.
Daraufhin hat er eine Strafarbeit gestellt, die du für unangebracht hälst.
Mir fallen dazu 2 Dinge auf:
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Dass dein Sohn sich als Viertklässler heraus nimmt, die Arbeitsweise des Lehrers zu bemängeln, halte ich für große Respektlosigkeit. Ich weiß nicht, ob ich mittlerweile evtl. alleine mit meiner Meinung bin, aber Schüler und Lehrer sollten nicht gleichberechtigt sein. Als Lehrer muss man sich vor einem 10-jährigen für nichts rechtfertigen. Strafarbeit hin oder her, aber seine Entrüstung kann ich nachvollziehen.
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Ohne Wenn und Aber stellst du dich vor dein Kind, um ihn vor der Strafarbeit zu bewahren. Dafür begibst du dich in eine Diskussion mit dem Lehrer, die sich für die Schulzeit deines Sohnes auch negativ auswirken könnten. Glaubst du wirklich, das ist der richtige Weg?
Zu guter Letzt möchte ich noch sagen, dass es mich maßlos ärgert, dass sich Lehrer fortwährend gegen das Klischee wehren zu müssen, sie hätten einen gutbezahlten Halbtagsjob mit 12 Wochen Urlaub.
Von einigen schwarzen Schafen abgesehen (die man in jedem Beruf findet), hat kein Lehrer bei Schulschluss „Feierabend“.
Soviel von mir dazu.
Liebe Grüße,
Batz