Inhaltliche Erklärung
Hallo!
Hier eine eher inhaltliche als mathematische Erklärung:
Forschung zum Thema Übergewicht interessiert sich fast ausschließlich für den Körperfettanteil, denn dieser hängt starkt mit der Gesundheit zusammen. Z. B. erhöht sich mit der Zunahme viszeralen Körperfetts das Risiko für Diabetes. Übergewicht wird meist synonym zu Fettleibigkeit gebraucht, obwohl Fettleibigkeit eigentlich exakter wäre, weil das Interesse eben dem Körperfettanteil gilt.
Der BMI wird meist als einfache Methode gebraucht, um festzustellen, ob jemand „zu fett“ ist. Die BMI-Formel drückt einen einfachen Zusammenhang zwischen Körpergröße und Körpergewicht aus: Je größer jemand ist, desto mehr wird er wiegen. Für den Zweck der Körperfettmessung wird dabei unterstellt, dass wenn jemand mehr wiegt, als man bei seiner Körpergröße erwarten würde, ist dieses Mehr an Gewicht Fett.
Diese Unterstellung ist nicht vollkommen korrekt, denn weitere Faktoren, die nicht oder nur wenig mit der Körpergröße zusammenhängen, beeinflussen das Körpergewicht, wie bspw. Muskelmasse, Füllmenge von Magen, Darm und Blase. Bodybuilder haben z. B. regelmäßig einen „zu hohen“ BMI. Sie sind demnach übergewichtig. Sie sind aber nicht fettleibig, denn der Körperfettanteil ist bei ihnen i. d. R. sogar besonders niedrig.
Wegen dieser anderen Faktoren korreliert der BMI nicht zu +1 mit dem Körperfettanteil, sondern die Korrelation ist geringer. (Du schreibst zwischen 0,6 und 0,8.)
Die Korrelationen zwischen BMI und Körperfettanteil kann man natürlich nur feststellen, wenn man über eine präzise Messmethode für Körperfett verfügt. Heutzutage gebraucht man dafür oft die Magnetresonanztomographie. Diese ist jedoch im Gegensatz zur Annäherung des Körperfettanteils via Berechnung des BMI teuer und zeitaufwendig.
Viele Grüße
Hans-Peter