Kosmologie: rho/rho_krit?

Teure Freunde, allenthalben liest man, die Inflation (im Anfang) löst das Feinabstimmungsproblem dadurch, daß rho/rho_krit automatisch gegen „1“ getrieben wird. Mit meinem kleinen Einmaleins kriege ich das für jedes beliebige Größenverhältnis hin durch hinreichend häufiges Wurzelziehen oben und unten. Aber ist das die Antwort?
—Und wie sieht das für E_kin zu E_pot aus, wie geht da durch Inflation die Summe von irgendeinem Wert (+ oder -) gegen Null, (für den beobachteten flachen Fall) um hinfort bei aller Hubble-Expansion Null zu bleiben. Vielleicht geht eine kurze Skizze mit Worten oder Formeln oder ein Texthinweis. Gruß, eck.

Hallo,

Teure Freunde, allenthalben liest man, die Inflation (im
Anfang) löst das Feinabstimmungsproblem dadurch, daß
rho/rho_krit automatisch gegen „1“ getrieben wird.

wenn man Postkarten betrachtet, dann findet sich darauf ein furchtbares durcheinander verschiedener Farben, alles ist sehr inhomogen – die Anzahl der Farbwechsel pro Zentimeter ist recht hoch und an jedem Punkt anders. Projiziert man sie aber mit einem Beamer an die große Kinoleinwand und betrachtet wieder nur ein postkartengroßes Stück, so ist alles viel homogener – die Anzahl der Farbwechsel je Zentimeter ist viel kleiner und bei ausreichender Vergrößerung auch sehr gleichmäßig. Genau das passiert auch bei der Inflation: die Krümmung ist danach im sichtbaren Universum sehr homogen.

Wenn jetzt auf der Postkarte eine krumme Linie eingezeichnet war und wir uns den postkartengroßen Ausschnitt auf der Kinoleinwand betrachten, sieht die Linie viel gerader aus – bei hinreichender Vergrößerung ist sie von einem Abschnitt einer Geraden nicht zu unterscheiden. Genauso bei der Inflation: egal ob der Raum vorher gekrümmt war oder nicht, danach sieht er flach aus.

Die Krümmung des Raumes ist aber durch die Gravitationstheorie mit der darin befindlichen Materie gekoppelt. Ein flacher, homogener, isotroper Raum hat die kritische Dichte.

Mit meinem kleinen Einmaleins kriege ich das für jedes beliebige
Größenverhältnis hin durch hinreichend häufiges Wurzelziehen
oben und unten. Aber ist das die Antwort?

Inflation erklärt dieses Phänomen in der Tat nicht wirklich zur vollen Zufriedenheit, da einfach ein Inflatonfeld postuliert wird, dessen Eigenschaften so gewählt sind, dass das gewünschte Ergebnis folgt. Aufgabe weiterer Forschung ist es damit unter Anderem, die Ursache der Inflation zu finden.

Und wie sieht das für E_kin zu E_pot aus, wie geht da durch
Inflation die Summe von irgendeinem Wert (+ oder -) gegen
Null, (für den beobachteten flachen Fall) um hinfort bei aller
Hubble-Expansion Null zu bleiben.

Energie als Skalar ist in gekrümmten Räumen immer schwierig – was verstehst du denn genau darunter?


PHvL

Hallo PHvL, in der Tat hatte ich heute morgen genau diesen Gedanken, daß mit der abnehmenden Krümmung zugleich die eher unwahrscheinliche Flachheit erklärt und das Feinabstimmungsproblem erledigt wird.

Energie als Skalar ist in gekrümmten Räumen immer schwierig – was verstehst du denn genau darunter?

Mir stellte sich die Frage, wie wohl den Vorinflationisten auch, warum die Hubblezahl so exakt auf den Energieinhalt des Alls abgestimmt ist, daß (ohne lambda) der parabolische Verlauf einträte. Da dachte ich an den parabolischen Fall in der Himmelsmechanik mit Bahnenergie gleich Null. Aber über diese Schiene kann man das Problem wahrscheinlich nur numerisch angehen, wenn es überhaupt noch jemanden interessiert. Vielen Dank, Gruß, eck.