Kosten einer Bundespräsidentenwahl im Jahr 2012

Hallo,

wer kann mir bitte mal eine Hilfe geben, wo ich finden kann, was eine *gesamte* Bundespräsidentenwahl kostet
einschließlich **aller** Nebenkosten (Reisegelder, Rückholdienst eines Amtsträgers, der gerade in Neuseeland ist; sonstige Spesen, vermehrter Polizeidienst, Tagegelder, Sizungsgelder für die Vorbereitung und …, und…, und…)?

Merkwürdigerweise habe ich noch nie, gerade, wo heute doch die kleinste finanzielle Verfehlung und „Vorteilnahme“ schonungslos als Rechnung aufgemacht wird, etwas darüber gelesen.

Ich würde mich über eine Antwort freuen.

Gruß
Cedrus

Hallo,

es kostet wesentlich weniger als 1 Tag Militäreinsatzes in Afghanistan.
1 Tag kostet dort ca 2 Mio. Euro für den deutschen Steuerzahler.

nicki

Hallo,

das war nicht meine Frage.
Es ging hier um die all-inclusive-Kosten einer *Bundespräsidentenwahl*.
Gruß
Cedrus

wer kann mir bitte mal eine Hilfe geben, wo ich finden kann,
was eine *gesamte* Bundespräsidentenwahl kostet
einschließlich **aller** Nebenkosten (Reisegelder,
Rückholdienst eines Amtsträgers, der gerade in Neuseeland ist;
sonstige Spesen, vermehrter Polizeidienst, Tagegelder,
Sizungsgelder für die Vorbereitung und …, und…, und…)?

Das findest du nirgendwo. Wieso sollte man denn auch so eine Rechnung aufstellen?
Nur mal so als Hinweis: Beamte, Soldaten und Richter „kosten“ nicht, weil sie für etwas bestimmtes eingesetzt werden (oder auch nicht) sie „kosten“, weil sie da sind.
Aber es ist wohl eine Mode heutzutage für jeden Mist so eine Kostenaufstellung fordern zu wollen und auch noch tatsächlich zu glauben, dass das geht (das lustige Afghanistanbeispiel hier im Thread ist ja vergleichbarer Unsinn).

Gruß Andreas

(das lustige Afghanistanbeispiel
hier im Thread ist ja vergleichbarer Unsinn).

In wiefern ist das Unsinn? Sicherlich, die Soldaten würden auch so ihren Sold erhalten, alles andere wären aber Kosten, die so nicht anfallen würden, oder?

Gruß

Anwar

Hallo,

zu glauben, dass das geht (das lustige Afghanistanbeispiel
hier im Thread ist ja vergleichbarer Unsinn).

In der DDR haben die früher wohl auch so gerechnet:wink:
Die vielen Überwacher waren halt sowieso da.
Nur haben sie leider keine wirtschaftliche Leistung für die Gesellschaft erbracht sonden nur etwas „verbraucht“.
Das Ergebnis dieser Denkweise hat man ja gesehen:wink:

Gruß:
Manni

Hallo,

Die Bundesversammlung besteht aus 1244 Wahlmänner/ Frauen.
Bei der Bundesversammlung 2010 erhielt jeder Wahlmann eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 60 Euro, dazu Hotelkostenerstattung in Höhe von bis zu 170 Euro und einen Reisekostenzuschuss.
Wenn man einen durchschnittlichen RKZ von 100 EU annimmt kommen pro Mann/ Frau 330 EU zusammen.
Das ergibt eine Gesamtsumme von ca. 411.000 EU oder knapp 5 Stunden Krieg in Afghanistan.
Da viele Politiker in Berlin und näheren Umgebung einen Wohn- oder Zweitwohnsitz besitzen werden die Kosten vermutlich etwas geringer ausfallen und nur knapp den Kosten von 4 Stunden in Afghanistan entsprechen.

nicki

Hallo Nick,

Das ergibt eine Gesamtsumme von ca. 411.000 EU oder knapp 5
Stunden Krieg in Afghanistan.
Da viele Politiker in Berlin und näheren Umgebung einen Wohn-
oder Zweitwohnsitz besitzen werden die Kosten vermutlich etwas
geringer ausfallen und nur knapp den Kosten von 4 Stunden in
Afghanistan entsprechen.

vorab: ich verwechsele Wert nicht mit Preis und glaube, dass man sich einen guten Bundespräsidenten auch was kosten lassen darf.

Aber:
Ich komme mit BC 50 2. Kl. für 100 € fast überall in Deutschland hin, glaube aber nicht, dass es mit 100 € RKZ für die hochwohllöblichen Wahlmänner und -frauen getan ist (steht vermutlich aber auch irgendwo).

Ich habe gehört, dass der Plenarsaal des Bundestages für dieses Ereignis umgebaut wird. Ich weiß nicht, wie lange die Prozedur dauert, denke aber schon, dass man für alle Beteiligten Sitzgelegenheiten schaffen sollte: zum einen dauert die Wahl mit allem Drum und Dran wohl eine Weile, zum anderen sollte es ja auch nicht zu stillos sein. Ich störe mich aber an dem „Umbau“ - das deutet darauf hin, dass es nicht damit getan ist, dass die Saaldiener einfach noch 620 Sessel in den Plenarsaal schieben.

Weiterhin: Unterstellt man den Wahlleuten jetzt nicht, dass sie ansonsten eh nichts Sinnvolles tun, sondern ihre Aufgaben haben, entsteht durch diese einen Tag in Anspruch nehmende Sonderaufgabe auch ein volkswirtschaftlicher „Schaden“. Bringt man einen Tagessatz von nur 1 k€ pro Wahllaut in Ansatz (was eher noch niedrig gegriffen sein dürfte), kommen wir allein dadurch schon auf ca. 1,6 M€.

Aber wenn’s der Gauck bringt, soll’s mir recht sein.

Grüße, Thomas

Guten Tag,

Hallo Thomas,

danke für Deine gute Antwort.
Die Kosten (nicht von DIR aufgestellt) für die Wahl eines Bundespräsidenmten und einem Einsatz in Afghanistan zeugt von einem ‚künstlichen‘ Vergleich.
Ich vergleiche auch nicht - obwohl es durchaus einer Überprüfung bedürfen können sollte!- die Wahlkampfgelder des Steuerzahlers nach Verteilung der Stimmen!

Ich bin nur merkwürdig berührt, was wir uns alles für die Recherchen der Journalisten leisten, denn etwas anderes ist es ja nicht, was sich (zum Thema) abspielt.
Ich will hier auch mal außer acht lassen, daß die nun einsetzende ‚Enthüllungssuche‘ uns bei den sich dadurch verkürzenden Amtszeiten, uns wohl mittlerweile bereits in *eineinhalb Jahren* einen erneut neuen Bundespräsidenten bescheren wird.
Es wird sich doch wohl gefälligst bei dem Elan der Journalisten bei Herrn G. etwas Gravierendes finden lassen!?
Die Ansätze lese ich ja heute schon in der Zeitung.
Gruß
Cedrus

Hallo,

zu glauben, dass das geht (das lustige Afghanistanbeispiel hier im Thread ist ja vergleichbarer Unsinn).

In der DDR haben die früher wohl auch so gerechnet:wink:
Die vielen Überwacher waren halt sowieso da. Nur haben sie leider keine wirtschaftliche Leistung für die Gesellschaft erbracht sonden nur etwas „verbraucht“.

Na die Rechnung war anders. So brauchte man keine Präsidenten und Landtage wählen und auch der Aufwand für die anderen Wahlen hielt sich doch stark in Grenzen. Wahlkampf war praktisch nicht notwendig und ausgezählt werden brauchte auch nicht. Das sparte doch schon Einiges.

Das Ergebnis dieser Denkweise hat man ja gesehen:wink:

Lag dann wohl noch an was anderem ;o)

Grüße

Hi,

… und ausgezählt werden brauchte auch nicht …

*gg* Stimmt! :smile:
Das liest sich, als hättest Du es auch erlebt.

Gruß Rainer

Hallo,

Ich komme mit BC 50 2. Kl. für 100 € fast überall in
Deutschland hin, glaube aber nicht, dass es mit 100 € RKZ für
die hochwohllöblichen Wahlmänner und -frauen getan ist (steht
vermutlich aber auch irgendwo).

Erste Klasse dürfte denen schon zustehen, eine Bahncard werden die wenigsten haben und ein großer Teil wird wohl ohnehin fliegen, so er nicht einen Dienstwagen mit Chauffeur hat, der in Sonntagnacht mit 300 über die Autobahn nach Berlin und zurück bringt. Für die BT-Abgeordneten und die Bundesratsmitglieder sollten aber keine Übernachtungs- und kaum Reisekosten anfallen, da die (Dienst-)Wohnungen in Berlin haben.

Ich habe gehört, dass der Plenarsaal des Bundestages für
dieses Ereignis umgebaut wird.

Das ist so und ich hatte hier schon vor 2 Jahren gefragt, warum man nicht einfach einen geeigneten Saal anmietet.
Hauptargument waren wohl Sicherheitsbedenken und so Sachen wie die Bannmeile.

man einen Tagessatz von nur 1 k€ pro Wahllaut in Ansatz (was
eher noch niedrig gegriffen sein dürfte), kommen wir allein
dadurch schon auf ca. 1,6 M€.

Wie kommst du mit 1k€ mal 1244 auf 1,6 Mio€? Die Größenordnung ist aber zufällig genau das, was der Bundespräsident in den 5 Jahren Amtszeit verdient (inkl. Nebenleistungen ohne die besondere Sicherheitsvorkehrungen, die extrem schwer zu schätzen sind). Wie viele Hundertschaften Bereitschaftspolizei aus allen Bundesländern in der zeit in Berlin sind und was die kosten (die kosten wohl wirklich, weil das viele Überstunden sein werden)???

Cu Rene

Hallo,

… und ausgezählt werden brauchte auch nicht …

*gg* Stimmt! :smile:
Das liest sich, als hättest Du es auch erlebt.

Nee, als die DDR unterging, war ich noch nicht im wahlberechtigtem Alter, hätte also auch den Auszählungen nicht beiwohnen können/dürfen, schätze ich mal. Mein Wissen dazu stammt einfach aus der Literatur und dem Geschichtsunterricht.

Grüße

Hi,

Nee, als die DDR unterging, war ich noch nicht im
wahlberechtigtem Alter, hätte also auch den Auszählungen nicht
beiwohnen können/dürfen, schätze ich mal. Mein Wissen dazu
stammt einfach aus der Literatur und dem Geschichtsunterricht.

ach so. Ich hatte da schon ein paar ‚Wahlen‘ erlebt. :smile:
Ich hab’ mich immer unterhalten, wer geht hin, wer war da und das mit der Wahlbeteiligung in der Zeitung verglichen … Da gab es keine Zusammenhänge.

Es wurde ja immer erzählt, daß Leute gerdrängt wurden, zur Wahl zu gehen. Ich bin extra zu Hause geblieben um ‚Denen‘ mal die Meinung geigen zu können, aber es hat sich nie Jemand bei mir blicken lassen.

Gruß Rainer

(das lustige Afghanistanbeispiel
hier im Thread ist ja vergleichbarer Unsinn).

In wiefern ist das Unsinn? Sicherlich, die Soldaten würden
auch so ihren Sold erhalten, alles andere wären aber Kosten,
die so nicht anfallen würden, oder?

Na ja, das ist ein (Nato-geführter) UN-Einsatz, deswegen zahlt die UN auch für Soldaten und Material „Miete“ an die Truppensteller. Gleiches Spiel z.B. auch im Kosovo mit KFOR. Insbesondere was die Personalkosten angeht ist das regelmäßig kostendeckend, wenn nicht sogar ein Gewinngeschäft (ein Grund dafür, dass sich Entwicklungsländer aus Afrika gerne an UN-Missionen beteiligen).
Klar letztlich zahlen wir als einer der Hauptzahler in der UN doch wieder, aber eben aus anderen Töpfen.

Weiterhin ist beispielsweise der ISAF-Einsatz der Bundeswehr und damit die Kosten für den Einzelplan 14 finanziell nicht klar von Haushaltsmitteln des Außenministeriums und des Entwicklungshilfeministeriums zu trennen, da beispielsweise die sogenannten „Regionalen Aufbauteams“ immer von einer Doppelspitze aus Außenministerium und Bundeswehr geführt und von der GTZ unterstützt wurden.
Wenn jetzt also der regionale Bundeswehrkommandeur aus seinem Handgeld für den Wiederaufbau (aus Töpfen aller drei Ministerien) ein Projekt fördert und damit die Region stabilisiert und (auch militärisch) sicherer macht: Ist das dann ein Teil der Kosten für den Afghanistaneinsatz oder Entwicklungshilfe ziviler Natur? Wie soll man das rechnen?
Oder wie rechnet man durch Auslandseinsätze verhinderte Kosten - z.B. durch die Befreiung von Geiseln von Piraten, die es wegen des Atalanta-Einsatzes gar nicht erst gibt - fiktiv auf? Das geht schlicht nicht.

Wie viel ist Sicherheit wert? Welchen Gegenwert hat Sicherheit? Das sind wohl eher philosophische, als rationale Fragen.

Gruß Andreas

Hallo René,

Wie kommst du mit 1k€ mal 1244 auf 1,6 Mio€?

gute Frage. Ich war wohl noch am Überlegen, ob man nur die Nicht-MdBs nehmen soll (0,62 M€) oder doch alle, habe dann gehofft, dass die MdBs ja auch was für ihr Geld tun (deutlich über 1 M€) und das dann irgendwie zusammengewürfelt. Irgendwie peinlich für einen Physiker. Ein Freund von mir hat früher an einer Schule für MTAs gearbeitet und sich immer darüber beschwert, dass die den Unterschied zwischen µg, mg und g nicht kapieren (was durchaus gefährlich sein kann, siehe Augentropfen für Früchen, wo IMHO genau das passiert ist) - und dann passiert mir sowas!

Grüße, Thomas

Hallo,

Ich komme mit BC 50 2. Kl. für 100 € fast überall in
Deutschland hin, glaube aber nicht, dass es mit 100 € RKZ für
die hochwohllöblichen Wahlmänner und -frauen getan ist (steht
vermutlich aber auch irgendwo).

Alle Bundestagsabgeordnete dürfen kostenlos reisen. Somit stünde für den Rest der Wahlmänner mehr als 300 EU für Reisekosten zur Verfügung.
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-15019/po…

Die Kosten für das Stühlerücken liegt im Erdnussbereich.

nicki