Kosten f. Errichtung eines Aussichtsturms (Stahlbau)

Guten Tag,

wenn man einen Aussichtsturm mit Plattform errichten lassen wollte, wäre ein solches Vorhaben finanziell umsetzbar oder utopisch?

Ein Turm in Stahlbauweise, 20-30m hoch, mit einer Plattform von ca. 60-100m².

Danke und Lg

Grundstückspreis?
Bebauungsplan bzw. -rechte
Irgendwelche direkte, anliegende Nachbarn?
Was sagt das Bauamt?
Kanalisation (falls Toiletten benötigt werden)?

usw.

Danke fürs Antworten.

Grundstück wäre vorhanden, in Waldnähe, keine Nachbarn. Klar wäre es mit dem zuständigen Bauamt natürlich bzgl. Baugenehmigung zu besprechen. Mobile Toiletten wären möglich.

Mir gings aber eigentlich ehr um die reinen Baukosten. Wie hoch die theoretisch wären.

Grüsse

Keiner weiß welche Vorstellungen Du hast über Material und Ausführung.

Du hast ja sicher schon Baupläne. Geh damit zu einem Architekten und frag ihn, was das kosten würde. Hier schätze ich die Preisangaben auf zwischen € 500.- und 5.000.000.-, nach oben keine Grenze. Je nach Phantasie.

Hier könntest Dir noch ein paar Anregungen holen:

Servus,

der Neubau des Eckkopfturms bei Deidesheim nach Totalschaden durch Brandstiftung 1975, der auf diese Weise zu den ziemlich jungen Aussichtstürmen gehört, hat zu diesem Zeitpunkt 125.000 DM gekostet - ich kann allerdings nicht sagen, in welchem Umfang dabei unentgeltlich geliefertes Material und ehrenamtliche Arbeit zur Verwendung kam.

Vom Typ entspricht dieser Turm genau Deiner Beschreibung.

Der genannte Betrag entspräche recht grob geschätzt etwa 160.000 € heute.

Schöne Grüße

MM

Das reicht eventuell für eine einzige 30m lange Eisenstange

Im Moment liege ich noch genau in der Spanne. Vermutlich wird sich das auch nicht ändern.

Nein, im Ernst: ich wollte auf die Absurdität hinweisen, hier bei derartig mageren Angaben auf konkrete Kostenangaben zu hoffen. Deswegen auch mein Hinweis, mal bei einem Architekten nachzufragen.

Womit du auch durchaus Recht hast.

@Aprilfisch spitze, genauso so nen Turm hab ich gemeint

ganz lieben Dank für die Auskunft,
Grüsse

Der neue Goetheturm in Frankfurt ist etwas höher, er hat wohl 2,4 Millionen gekostet. Selbst bei halber Höhe dürfte mit deutlich mehr als den halben Kosten zu rechnen sein.

Servus,

ein einigermaßen hoher Anteil X davon dürfte auf das Konto der Voll-Holz-Bauweise gehen - beim Eckkopf-Turm ist die tragende Konstruktion aus Stahlprofilen und nur die Trittstufen und Böden aus Holz (das ich nicht gut beurteilen kann, vielleicht bereits 1975 Robinie?). Ein anderer Teil, dass ich methodisch falsch mit Indizes der Lebenshaltungskosten geschätzt habe, obwohl es doch Baukostenindizes gibt, die immerhin etwas näher an der Entwicklung der Baukosten für Aussichtstürme liegen.

Wenn man diese anwendet, kommt man von einem Wert von 125,000 DM 1975 auf etwa 235.000 € jetzt.

Es spricht also einiges dafür, dass im Eckkopfturm eine Menge Subotniki von örtlichen Architekten und Bauunternehmen und großzügige Gaben von Holz- und Stahlhändlern die Baukosten gesenkt haben. Könnte fast ein Projekt der Immler-Brüder aus Isny sein: Die Hütte im Erdgeschoss des Eckkopf-Turms ist nämlich nicht an einen Hüttenwirt verpachtet, sondern sie wird jedes Wochenende von einem anderen lokalen Verein bewirtschaftet - auf diese Weise können die Mitglieder mit ehrenamtlicher Arbeit ihren Vereinen Finanzmittel verschaffen - aber das gehört nicht hierher.

Die Schattenseite: Das relativiert natürlich den von mir angegebenen Betrag enorm, und es wird nichts übrig bleiben, als einen in entsprechendem Zusammenhang tätigen örtlichen Architekten zu konsultieren.

Schöne Grüße

MM

Servus,

eigentlich ist das einfach.

Schritt 1
Wenden Sie sich an einen Statiker, der mit den Verhältnisse vor Ort wie, Wind- und Schneelast, Erdbeben, Temperaturen, Personenverkehr etc. die Struktur und Fundamente kalkuliert.

Schritt 2
Verfassen Sie mit diesen Berechnungen eine Spezifikation für die Stahlbauer. Vergessen Sie nicht zu erwähnen, daß für das Verzinken besondere Güten an Baustahl erforderlich sind. Und lassen Sie sich Angebote geben mit Montage, Kraneinsatz usw.

Schritt 3
Stellen Sie einen Bauantrag. Da es sich um eine überwachungspflichtige Anlage handelt, sind viele Anforderungen bzgl. Geländerhöhen, Ausführung der Geländer, Art der Verbindungselemente bzw. Ausführung, Art der Treppenstufen etc. zu beachten.

In summa gesehen ist das nicht utopisch, sondern eine Frage der finanziellen Mittel.
Das ist nur eine grobe Schätzung. Mit Statik, Ausführung und Bau, Behörden und deren Gebühren sind Sie mit ca. 1 Mio dabei.

Gruß
Trianon

Servus,

wie erklärst Du Dir den großen Unterschied zwischen diesem Betrag und dem für den Eckkopf-Turm belegten?

Schöne Grüße

MM

Servus,

aus meinen langjährigen Erfahrungen im Stahlbau, speziell den Überwachungspflichtigen unter die so eine Anlage fällt.
Speziell wenn der Turm freitragend ist. Über Abspannungen wurde nichts gesagt. Aber auch diese benötigen Fundamente nach gesetzlichen Vorschriften.

Auch sind die Baustähle wie S235, S355 in den Güten, je nach Temperaturprofil der Bebauungsstätte mit vllt. J0 oder J2 und dem eingeschränkten Siliziumgehalt für eine gute Feuerverzinkung nicht gerade billig.

Außerdem gelten für Bauten mit Publikumsverkehr mehr Vorschriften, welche die Ausführung der Geländer, 2 Knieleisten anstatt nur einer, und evtl. einem Übersteigeschutz an der Aussichtsplattform um Suizide zu verhindern, Beschaffenheit und Ausführung der Gitterroste, betrifft.

Das treibt die Kosten, alleine für die Bauausführung in die Höhe.

Gruß
Trianon

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Das wäre aber der 1. Schritt vor allen anderen ob so ein Turm mit der angedachten Nutzung dort überhaupt zulässig und genehmigungsfähig wäre.
Alles andere ist jetzt noch unwichtig.

MfG
duck313

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Schritt 0. Bauamt „mal so ganz grundsätzlich“ kontaktieren.
Schritt 0,5 Baugrundgutachten! Je nach Baugrund und dafür notwendiger Gründung unterscheiden sich die Kosten einer solchen Geschichte enorm.

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Moin,

Dazu noch: die Lage der Baustelle und deren Erreichbarkeit sind evtl. auch ein sehr wichtiger Faktor oder können es werden, wenn es sich besondere Stellen handelt, an denen es um Schutz der Landschaft oder der Natur geht.

-Luno

Definitiv! Ich war jetzt einfach mal von einem bereits erschlossenen Grundstück mit Zufahrtsmöglichkeit auch für schwere LKW und Baumaschinen ausgegangen, um den Turm zunächst mal als solches zu betrachten. Aber wenn ich mir meine Baustellen so ansehe, da gehen je nach Standort ggf. Hunderttausende nur für Wegebau und BE-Flächen drauf (wird dann hinterher alles wieder für teuer Geld abgeräumt, zzgl. ggf. notwendiger Instandsetzungsarbeiten). Und wenn wir ggf. an Pfahlgründungen aufgrund des Untergrunds ran müssen, dann sind die Rammbären bzw. Bohrer Schwertransporte für die man Sondergenehmigungen für Transporte und häufig eben auch Wegebau für die Lastverteilung braucht. Nun sind die Lasten bei einem Aussichtsturm in der Größe nicht gar so wild, und muss man nicht auf jeder Ecke gleich mit vier 20m Pfählen rechnen, wenn wir nicht gerade Marschboden o.ä. haben. Aber auch ein Plattenfundament braucht den ein oder anderen m³ Beton, der zum Ort des Geschehens muss, und auch die Stahlteile für so einen Turm wiegen und willst Du nicht mit Kleintransportern in kleinen Stücken transportieren.

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