Hallo,
Gut - ja, ich gebe Dir Recht, die Reaktionen (auch meine)
gehen eher reflexartig zur Demenz. U.U. auch berechtigt.
Zumindest, wenn ich mir überlege, dass ich jedem, wenn es auch
nur irgendwie geht, raten würde, sich zu Hause pflegen zu
lassen.
Das möchten die meisten Leute, was die Umfragen besagen: Solange wie möglich zuhause bleiben. In Bayern, wo der UP lebt, ist es auch explizit politisch gewollt - wegen der geringeren Kosten, die Menschen so lange wie möglich in ihrer eigenen Umgebung zu lassen.
Gut - einem Rollstuhlfahrer könnte das auch schwer fallen.
Aber viele andere, mit den von Dir vorgeschlagenen
Erkrankungen (zumindet die, die allein von Zimmer zu Zimmer
kommen und auf Toilette gehen können) könnten auch zu Hause
leben bleiben. Ggf. mit fahrbarem Mittagstisch und ambulanter
Pflege.
Da stimme ich Dir voll zu.
Der UP schrieb, was mit der Wohnung passiert, wenn kein
Betreuer vorhanden ist.
von Betreuer ist im Ursprungsposting mit keinem Wort
die Rede, sondern davon, daß keine Kinder da sind.
Ich persönlich hatte daraus
geschlossen, dass der/die Rentner/in sich tatsächlich da -
auch vielleicht intellektuell - nicht drum kümmern kann.
Anhand dessen, was im Ursprungsposting geschrieben wurde,
scheint mir das ein vorschneller Schluß zu sein.
Da
kann dann nur jemand, der ne Vollmacht hat.
Eine (General-)Vollmacht ist immer günstiger als eine gerichtlich
bestellte Betreuung, wenn es noch Freunde oder Bekannte
oder jemand von der Kirchengemeinde gibt, der das tun kann.
Ja es stimmt schon, ich persönlich habe eher an Demenz gedacht
Demenz ist ein öffentlich sehr präsentes Thema. Deshalb kann ich
das zwar verstehen, finde aber fatal, wenn dann gleich dieser
Stempel verpaßt wird.
Wenn die alte Dame noch geschäftsfähig ist, gibt es auch andere
Möglichkeiten ihr bei der evtl. nötigen Veräußerung ihres Hauses
zu helfen durch Vermittlung entsprechender Fachkräfte, die ver-
trauenswürdig sind (Makler, Notar, Rechtsanwalt).
Das würde übrigens auch eine Sozialberatungsstelle tun.
Diese Einrichtungen sind tagtäglich mit solchen Wechselfällen des
Lebens vertraut.
Deshalb haben sie auch Juristen und andere Fachkräfte, mit denen
sie zusammenarbeiten.
als an ein körperliches Gebrechen. Letztendlich ist die Frage
nach einer Pflegevollmacht/Patientenverfügung und auch der
Patientenverfügung ist wieder ein anderes Thema - sollte meiner Meinung
nach jede/r auch schon jüngere haben.
Betreuung vielleicht trotzdem keine schlechte Idee
Wenn soziale Beratungsstellen durch den Kontakt mit der alten Dame
den Eindruck gewinnen, daß sie kognitiv nicht in der Lage ist,
Entscheidungen zu treffen und deren Tragweite zu übersehen, dann
wird eh früher oder später die Frage der Betreuung ins Auge gefaßt.
Übrigens dürfte es auch für die meisten jüngeren Menschen hier nicht
unbedingt eine alltägliche Erfahrung sein das eigene Haus zu verkaufen.
Ich plädiere deshalb für ein gewisses Augenmaß und dafür nicht mit
Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Viele Grüße
Iris
Gruß
A.A.