Habe hier ein Angebot über ein Glasdach aus 8 Stück 3m x 0,7m großen Elementen „Stufenisolierglas“, außen ESG, innen VSG, Ug = 1,1W/m²K. Alles „Standard-Ausführung“.
Mit Sparrenprofilen, Wandanschluß, Traufenprofil, usw. soll der Spaß inkl. Montage ca. 10.000,- € kosten.
Eine „normale“ Glasscheibe (also kein Stufenglas) dieser Konfiguration ist online schon für ca. 350,- € zu haben.
Selbst wenn ich die Scheibe großzügig mit 600,- € rechne, entfallen noch über 5000,- € auf Zubehörteile und Montageaufwand.
Das kommt mir ein bißchen sehr hoch vor. Oder ist der Preis aus irgendeinem Grund gerechtfertigt?
mit einem Tag - je nach Anfahrt vielleicht zehn mal drei = 30 Mannstunden rechnet und diese inkl. Fahrzeuge, Werkzeug und Maschinen mit eher knappen 80 Euro ansetzt, kostet alleine Lieferung und Montage ungefähr 2.500 €. Das Dach wird dafür aber nur geliefert und montiert, es muss vorher jemand konstruiert haben. Und „Standard“ bedeutet auch nicht, dass Maße, vorhandenes Material usw. vom Lieferanten vorgeschrieben werden - da ist eine Menge Fertigung dabei.
Unter anderem mit solchen Stücklisten:
ist BER zur ewigen Baustelle geworden. Ist glaub ich schon besser, wenn Du das Dach nicht selber errichtest, sondern liefern und montieren lässt.
Jetzt mach halt mal eine vollständige Stückliste, recherchiere die Preise für das Material und stelle die Mann- und Maschinenstunden für die Fertigung zusammen. Für Lieferung und Montage kannst Du wahrscheinlich grob meine Schätzung nehmen.
Und dann schaust Du, wie viel von den 10.000 € noch für den Mann übrigbleiben, der die Gegebenheiten vor Ort aufnehmen und das Dach zeichnen muss, bevor es in die Fertigung geht.
Wenn Du irgendwo ein Angebot für die Hälfte bekommst, was es sicherlich gibt, musst Du damit rechnen, dass das Teil nie montiert wird und in einzelnen Teilen bei Dir abgekippt wird, weil die Leute schon vor dem Termin wegen ausbleibender Lohnzahlungen die Brocken hingeschmissen haben. Und falls es noch irgendwie zusammengepäppt wird, ist dann jedenfalls niemand mehr da, an den Du wegen Gewährleistung herantreten könntest, wenn die Couch mit dem Novemberregen davonschwimmt, weil die Bude dann schon wegen Vermögenslosigkeit gelöscht sein wird.
Moral: Entweder, Du kannst sowas selber konstruieren und umsetzen und tust das auch, dann brauchst Du bloß die Materialkosten zu kalkulieren (und zwar für alles Material), plus Opportunitätskosten der eingesetzten Zeit. Oder, Du lässt es machen, dann brauchst Du eben die üblichen drei Angebote von möglichst wenig windigen Anbietern, vergleichst den jeweils angebotenen Leistungsumfang (um Überraschungen beim Aufmaß in Grenzen zu halten), und dann erteilst Du den Zuschlag.