Kosten von Stromversogung durch Benzin-Generator

Ich habe mir mal überlegt, wie man sich im Haushalt mit Strom versorgen könnte, wenn das offizielle Stromnetz mehr als nur ein paar Stunden ausfällt, und was das kosten würde. Nehmen wir mal als Beispiel diesen Generator:

Bei ihm werden mehr Leistungsdaten angegeben als bei anderen, die ich angeguckt habe. Was aber 1 KW/h Strom an Benzinkosten verursachen würde, verrät niemand. Ist, scheint mir, auch gar nicht so einfach auszudrücken.

Hier steht u. a. „Dauerleistung bis 2600 W, max. 3100 W“. Wie entscheide ich denn, wieviel W er leisten soll? Geht das über Drehzahlregelung? Oder erkennt der Generator, wieviel W ihm da abverlangt werden, und regelt den Motor entsprechend runter?

Wenn es heißt „Der große Tank fasst 15 Liter Benzin, womit ein anhaltender Dauerbetrieb gesichert ist. Bei 2/3-Last ist ein Dauerbetrieb von über 10 Stunden möglich.“ Bedeutet das dann, dass er pro Stunde 1,5 l Benzin verbraucht, um die ganze Zeit 2,6 kW zu erzeugen?

Wenn ich aber nur eine geringe Strommenge brauche, z. B., um den Tiefkühler nicht abstürzen zu lassen, etwas mehr für Beleuchtung, ab und zu noch mehr zum Kochen o. ä., kann man den Motor doch vermutlich nicht immer der benötigten Strommenge anpassen. Braucht man da eine „Pufferbatterie“ und eine „Weiche“, die die Stromenge, die benötigt wird, erkennt und auf die Verbraucher leitet, und die überschüssig erzeugte in den Akku?

Wie heißt denn eine solche „Weiche“?

So ein Kleingenerator ist eine vergleichsweise teure Stromerzeugung.
Bei ca 2/3 der Nominalleistung ist die Effektivität am grössten.
Das wären in diesem Fall ca. 1800 Watt.
In diesem Fall kostet 1KWh dann knapp. 1ltr Benzin. -Derzeit also ca 1.25€ -
Aus dem Stromnetz kostet 1KWh „nur“ ca 25-30Cent.
Wenn man dann bedenkt, dass beim Stromnetz der Wirkungsgrad bei nur ca 35% liegt, kann man abschätzen wie gering der Wirkungsgrad eines mobilen Generators ist.
Bei deutlich geringerer Leistungsabnahme wird der Wirkungsgrad nochmal deutlich schlechter und bei grösserer Last sinkt der Wirkungsgrad ebenso.

Unter ca 0,5ltr/ Std Verbrauch geht praktisch Nichts. Selbst wenn nur die Mindestlast (meist ca 50 Watt) abgenommen wird oder der Generator im Leerlauf läuft.
Bis an die Leistungsgrenze passt sich der Generator an die Stromabnahme selber an und hält seine Drehzahl weitgehend konstant.
Bessere Generatoren arbeiten mit frequenzunabhängiger Drehzahl und einer integrierten Elektronik für bessere Spannnungs- und Frequenzkonstanz und der Treibstoffverbrauch ist um ca 30% geringer.

Es ist für den Privathaushalt wenig sinnvoll für den gelegentlichen Einsatz oder für grössere Stromabgabe, als der Generator liefern kann, eine „Pufferbatterie“ vorzuhalten. Eine grössere Autobatterie mit 100Ah wäre bei 2000 Watt einer Herdpaltte nach ca 30 Minuten leer. Wobei man eine einzelne Batterie nie dieser Dauerbelastung aussetzen darf und man dafür mindestens 10 solcher Auto-Batterien bräuchte. Dazu einen entsprechenden Umformer, der aus den 12 Volt Gleichspannung einer Autobatterie die 230Volt Wechelspannung erzeugt.
So etwas gibt es z.B. für Krankenhäuser weil dort der Notstromgenerator etwas länger braucht, um bei Stromausfall erstmal anzuspringen. Aber der Generator ist dann auch etwas grösser und die Batterien füllen einen Raum.

Hallo,
bei der Versorgung mit Solarzellen zB in Gartenhuetten oder Wohnmobilen (Deine Stichwoerter zur Suche) spricht man von Inselanlagen. Eine Insel ohne Stromnetz soll funktionieren mit eigenem Strom auf der Insel.
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Zentrale Schaltstelle ist der Solarregler, unter denen finden sich einige fuer die Verknuepfung aller Komponenten.
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Die Batterie 12V speichert die Energie. Sie wird leer bei Stromabnahme in 12V Lampen, Kuehlschrank 12V und was Du Dir alles mit 12V ausdenken kannst (Campingbedarf) Fernseher, Sat-Antenne. Sie wird auch leer, wenn ein Inverter daraus 230V erzeugt und anderen Verbrauchern gibt, Kaffeemaschine, Foehn (schwierig weil hoher Strom), Lampen (macht man besser mit 12V) oder Ladegeraet fuer Laptop.
Die Batterie erhaelt ihre Energie von Solarzellen, vom 230 V Anschluss auf Campingplatz, von der Wohnmobil-Lichtmaschine bei Fahrt, das sind mehrere Eingaenge ueber den Laderegler. Dies funktioniert auch ohne Solarzelle, nicht nur nachts, sondern auch wenn die Teile fehlen. Es funktioniert ebenso ohne Campingplatzanschluss, und ohne Lichtmaschine. Nur muss zeitweise aus irgendeiner Quelle mal Strom reinfliessen, sonst wird die Batterie eben einfach leer.
Im Wohnmobil kocht man mit Gas, betreibt mittelgrosse und grosse Kuehlschraenke auch mit Gas, Backofen mit Gas, Innenheizung mit Gas oder Diesel, weil der ganze Batteriestromkram entweder zu schwach ist, oder Riesenkosten und Riesengroesse benoetigt. Beispiele fuer strombetriebene Heizplatte und Kuehlung liefern Expeditionsmobile.
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Heisst fuer Dich, Du kannst es nachbauen lassen im Haus, Eingang Stromnetz ueber Netzgeraet in die Batterie oder Generator ueber Netzgeraet in die Batterie, Ausgang 12V oder wenns sein muss, wenn Du genug Energie hast, ueber Inverter auf 230V.
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Sicherheit
Dann haettest Du mit Deinem Stromerzeuger aus Benzin drei unterschiedliche 230-V-Netze. Das was der Benziner erzeugt, das was die Stromleitung normal liefert, und das 230V Netz hinter dem Inverter aus Batteriestrom hergestellt. Diese darfst Du nie zusammenschalten. Niemals zwei von denen miteinander verbinden. Nur umstecken und dabei vorher eben trennen. Der Notstrom fuer die Heizung kommt also entweder aus dem Stromnetz wie heute, oder Du ziehst einen Stecker raus und versorgst die Heizung mit dem Benziner-Strom, oder Du nimmst mit dem Stecker den Strom aus dem Inverter. Dabei wird die Batterie leer, die Du mit dem Benziner nachladen kannst.
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Das ist alles nicht so richtig fuer den Bastler geeignet. Es kommt im wesentlichen auf Sicherheit an und nachgelagert erst auf Funktion an. Die Sicherheit stellt Dein Elektriker her, der weiss wie das geht. Solarteur fuer Inselanlage.
Gruss Helmut

odo01 hat dir bereits eine tolle Antwort gegeben, wie teuer „Benzinstrom“ ist.
Die Frage ist: Was willst du eigentlich erreichen? Was ist der Sinn deines Anliegens?
Wenn das „offizielle“ Stromnetz ausfällt, würde ich mir als allererstes um Trinkwasservorräte, Heizung und Toilette Gedanken machen, nicht ausgerechnet um einen Kühlschrank.
Beleuchtung kann man mit Kurbellampen praktisch ewig lang herstellen.
Kochen mit selbst erzeugtem Strom ist eine extreme Verschwendung, da machen Gasflaschen eher Sinn, oder du kochst mit Benzin, wie das immer auch gefahrlos gehen soll :smile:

Wenn die Infrastruktur zusammenbricht und die Leute durchdrehen, fällt ein lärmendes Stromaggregat so etwas von nicht auf (SARKASMUS).

Das ist für sich betrachtet vielleicht richtig. Aber im Fragefall kann es auch um einen mehrstündigen Stromausfall gehen, bei dem vielleicht der Inhalt des Gefrierschrankes „verloren“ geht und/oder aber durch Heizungsausfall an der Heizungs- und Frischwasseranlage Frostschäden entstehen können. Diese Opportunitätskosten überkompensieren/-steigen sicherlich den geringen Wirkungsgrad, die Treibstoff- und Anschaffungskosten des mobilen Generators.

Deine Überlegungen zu diesem „Worst Case-Scenario“ würden mich interessieren.

Da brauche ich nicht überlegen.
Vom 2 KW-Generator über viele Powerbanks, Akkulampen und voll geladenenem 12V 70-AH-Akku bis zum Gasgrill habe ich alles betriebsbereit.
Das ist grösstenteils meinen Hobbys geschuldet und eigentlich für einen Bewohner in einer Mietkaserne in der Hauptstadt unüblich.
Meine Wohnung wäre dann wohl DER Treffpunkt für die Nachbarn… :smiley:

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PS: Als Anlagenmechaniker HLS bin ich handwerlich und technisch sowie von der Werkzeugaustattung in der Lage mir mehr selber zu helfen als die Meisten.

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Hallo Gerold,

was Du schreibst, ist extrem welt- und lebensfremd.

Als wir die Tage nach dem Durchzug von ‚Lothar‘ in der Gegend von Servance verbrachten, wo die EDF etwa eine Woche brauchte, um die Stromversorgung auch auf den Anhöhen über dem Ognon-Tal wieder herzustellen, lief dort in, vor oder hinter praktisch allen Häusern ein Benzin-Stromerzeuger. Das ist in F, wo auf dem Land aus verschiedenen Gründen (die zu erklären hier zu weit führte) recht oft im Januar / Februar der Strom für längere Zeit ausfällt, vollkommen üblich.

Warum Du ausgerechnet das Essen wegwerfen willst, wenn kein Strom da ist, erschließt sich mir beiläufig auch nicht so recht.

Schöne Grüße

MM

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Das ist wirklich eine beeindruckende Vorsorge, einschl. des Generators. Danke für Deine Darstellung.

Kannst Du bitte noch erläutern, wie Du dessen Anbindung an die Zentralheizung (Gas/Öl/oder?) bzw. die zentrale Stromversorgung vorgenommen hast (ich bin kein HLS-Experte).

Dann würde ich mal sagen, Frankreich hat zwar Atomstrom in rauhen Massen, aber die elektrische Infrastruktur taugt trotzdem nichts.
Weltfremd finde ich es eher dann, Vorräte einzufrieren anstatt haltbare gemachte Lebensmittel zu lagern.
Auf Strom kann man notfalls verzichten, auf frisches Wasser nicht.

Diese Antwort stimmt zwar im Extremfall, aber es gibt sicherlich eine vernünftigere Vorstufe, die Du leider nicht beschreibst.

Du darfst gerne weiter Deine Lampen kurbeln.

Servus,

ich weiß ja nicht, was Du so im Kühlschrank hast. In meinem sind eher selten eingefrorene Lebensmittel.

Warum es in F auf dem Land im Winter häufig zu längeren Stromausfällen kommt, steht nicht zur Debatte. Wir hüpfen hier nicht von Thema zu Thema wie die Bienelein zu den Blümelein fliegen.

Die ganze Raviolidosen- und Kurbellampen-Pfadffinderromantik hast Du hier ins Spiel gebracht, es geht dem Fragesteller, der in einem anderen Land mit ab und zu eher wackeliger Stromversorgung wohnt, um was völlig anderes - nämlich darum, dass und wie sich Stromausfälle von mehreren Stunden bis wenigen Tagen in einem ganz normalen Haushalt überbrücken lassen.

Schöne Grüße

MM

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Gar nicht.
Dazu habe ich in der Wohnanlage mit mehr als 200 Wohneinheiten keinen Zugang.
Die Wäremeversorgung erfolgt m.W. per Fernwärme mit Solarunterstützung für Warmwasser.

Der Generator reicht bei Bedarf aus, das Wohnzimmer elektrisch zu beheizen oder einen anderen elektrischen Verbraucher wie z.B. Wasserkocher oder Mikrowelle zu versorgen. Da die Wohnung nur mit einer Stromphase versorgt wird „könnte“ man bei andauerndem Netzausfall auch in der Unterverteilung umklemmen und einspeisen. Der Rest ist Leistungsmanagement. Längerfristig würde man auch die Abwärme des Generators (mehr als das Doppelte der elektrischen Leistung) nutzbar machen.

In einem kleinen Objekt so die Zentralheizung mit Strom zu versorgen, ist dann genauso relativ einfach möglich.

Nein, nicht wirklich Vorsorge.
Die Lagerung von Benzin ist im Hauskeller aus gutem Grund leider unmöglich/ verboten

Danke für Deine Rückmeldung und Gedanken!

Du guckst falsch.
Aber nehmen wir mal dessen Daten - mit der gebotenen Vorsicht, denn „Einhell“ ist ein Markenname deutscher Herkunft, die Produkte sind aber Billigprodukte aus fernen Ländern.
15l fasst der Tank, bei 2/3 Last soll er 10h reichen.
Also:
15l für 10h bei 2/3 von 2600W (Dauerleistung, die anderen Angaben sind für den Anus) sind ca. 1700W.
1700W 10h lang sind 17000Wh = 17kWh (deine Einheit „KW/h“ gibt es nicht.)

15l kosten bei 1,28€/l 19,20€. Das wären dann etwa 1,13€ pro kWh.

Der Wirkungsgrad bei 2/3 Last liegt demnach bei:
15l Benzin sind bei 8,8kWh/l 132kWh „Heizwert“ Energie im Benzin. Daraus macht das Gerät 17kWh Strom.
Der Wirkungsgrad liegt demnach bei knapp 13% - das ist jämmerlich.

Wie dieser Amazon, Baumarkt und Ebay Generatoren einzuschätzen sind, erkennst du erst, wenn du mal die Preise von Herstellern siehst, die nicht chinesische Technik einsetzen, sondern z.B. Motoren von Brigss&Stratton, Honda, Yamaha,… einsetzen und robuste Generatoren mit einer vernünftigen Regelung.
Die liegen mindestens beim dreifachen Preis der Fernostgeräte.

(Übrigens: Die Fernöstler machen sich eine Spaß daraus, ihren Geräten möglichst vertrauenserweckende Namen zu geben. Swisskraft ist genauso China wie Kraftwerk. Den Vogel schießt momentan die „Marke“ „Könner & Söhnen“ ab. Das ist eine Kunstmarke, die Firma dahinter ist eigentlich deutsch-polnisch, die Geräte dem Anschein nach Fernost, beworben mit „traditionelle deutsche Qualität“ - denn angeblich werden die Geräte in D entwickelt - wenn ich aber die verblüffende Ähnlichkeit mit anderen Fernostgeräten sehe, dann dürfte selbst das frei erfunden sein - zumal die Gesellschaft dahinter ein Handelsunternehmen für Bootsmotoren, Scheibenwischer, Lufterhitzer,… ist).

Wenn du einmal unsere tiefgefrorenen Gartenerdbeeren vergleichen würdest mit solchen aus dem Weck-Glas, würdest du auch lieber einfrieren.