Kostengünstige Lötstation gesucht

Hallo zusammen,

ich benötige eine Lötstation für eine Weiterbildungsmaßnahme. Jetzt möchte ich keine 100€ für eine schicke Station ausgeben, sondern erst für wenig Geld eine einfache Lötstation kaufen. Könnt Ihr mir eine Lötstation (analog - sollte einfach zu bedienen sein) empfehlen? Laut Internet soll das Starterset von OHE ganz gut sein ([Quelle][1]). Was haltet ihr davon?

Danke und Grüße :smile:

Moin,

Ob cool oder trendy, das ist wumpe. Es hängt davon ab, was du bei deiner Weiterbildung löten willst, 10 qmm mit Kupferflächen oder 0805er Widerstände. Wir haben mittlerweile eine Handvoll Weller WX1 ( https://www.conrad.de/de/loetstation-versorgungseinheit-digital-200-w-weller-wx1-50-bis-550-c-588529.html ), aber auch nur deswegen, weil wir händisch auf Mehrlagen Multilayer mit recht anständigen Masseflächen Stiftleisten auflöten müssen. Ohne Leistung geht da gar nichts.
Bei SMD reichen uns erst Leistungen ab 80 Watt aus.
Der Kolben sieht aus wie ein Weller Clone aus alten Zeiten. Kann sein, dass er ein wenig funktioniert, kann aber auch nicht sein. Bei Reichelt kostet sie ca. 11 Euro http://www.reichelt.de/Diverse-Loetstationen/STATION-ZD-99/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90921&GROUPID=555&artnr=STATION+ZD-99
Da bei Werkzeugen gilt: you get, what you pay for ist der Mechanismus ziemlich klar: das ist, wenn überhaupt, nur was für gelegentliches Löten. Die nächste Überraschungsrunde wird meist dann gedreht, wenn die Spitze mau wird und man Ersatzteile sucht. Oder keine mehr findet oder die Spitze allenfalls 3 Lötstellen überlebt. Probier es es aus, wenn du Geld sparen möchtest, aber rechne mit Verlusten. Löten wird sie wohl schon. Für typische THT und 0805er SMD reicht es höchstwahrscheinlich.
Wenn du allerdings jetzt schon weißt, dass du mehr machen wirst, dann nimm eine Nummer besser. Eine alte gebrauchte Weller Kiste (mit anderen haben wir nicht so viel Erfahrung) könnte dann auch interessant werden.

Ulrich

Selbst für 100 EUR bekommst du noch lange keine „schicke“ Lötstation.
Für den gelegentlichen Hobbyeinsatz kann man mit Lötstationen ab ca. 50- 100 EUR gut klarkommen (click).

Für den langfristigen beruflichen Einsatz muss man genauer spezifizieren, was man braucht.
Aber man aber einmal mit einer richtig professionellen Lötststion gearbeitet, will man gar nichts anderes mehr in die Hand nehmen.

Ich rate auch zu Qualität. Alles andere ist Humpelkram. Aber es kann auch gern Qualität von vorgestern sein, z.B.: http://www.ebay.de/itm/Weller-Lotstation-WTCP-S-/272289740773?hash=item3f65bbb7e5:g:dDoAAOSwhOVXcsuD

Ich habe eine solche Station seit mehr als 30 Jahren und habe damit von Hochleistungselektronik über Vogelfutter (SMD) bis hin zu Bleiverglasung alles Mögliche gelötet. Mit der jeweils passenden Spitze natürlich. Die halten zwar ewig, sind aber noch heute zu bekommen.

Schöne Grüße & gutes Gelingen
Ann da Cáva

Hallo,

Das wichtigste sind die Lötspitzen!
Nicht nur die Abnutzung ist ein Punkt, man muss diese auch je nach Aufgabe austauschen. Wenn da kein passendes Sortiment vorhanden ist, nutzt die der Lötkolben nichts. Und wenn du später keine Spitzen mehr bekommst, kannst du die Lötstation wegwerfen.
Bei Ersa und Weller bekommst du passende Lötspitzen zu deren Lötkolben auch noch nach 30 Jahren. Auch die anderen Ersatzteile bekommt man noch nach dieser Zeit.

Kupfer ist zwar das ideale Metall für die Lötspitze, aber es löst sich im Lötzinn auf und verzundert. Nun könnte man die Lötspitze z.B. einfach verchromen, aber Chrom lässt sich nicht mit Lötzinn benetzen. :frowning:
So eine Lötspitze bekommt also mehrere galvanische Überzüge. Zuerst Schichten, welche den Sauerstoff und das Lötzinn vom Kupfer fern halten und dann noch einen welcher sich gut mit Lötzinn benetzen lässt.

So, zur Lötstation selbst, habe ich noch gar nichts geschrieben!

MfG Peter(TOO)

Hallo Ann,

Ich habe zwei von denen im ähnlichen Alter.
Irgendwann wird man zu faul immer die Spitze oder den Lötkolben wechseln zu müssen.

MfG Peter(TOO)

2 Like

Hallo!

Vollkommen wurscht, welche Lötstation Du kaufst. Hauptsache es steht Weller drauf. Die Dinger halten ewig (meine älteste Weller-Lötstation ist von Anfang der 70er), die Lötspitzen zeichnen sich durch lange Standzeiten aus, es gibt sie in allen erdenklichen Formen und sie sind immer lieferbar.

Derart verwöhnt vom eigenen Equipment kam ich im Laufe der Zeit mehrmals in Betriebe mit anderer Ausstattung - im Vergleich durchweg schlimme Krücken, die auch mit digitalen Anzeigen nicht besser werden, weil die Schwachstelle immer die Lötspitze und deren Beschichtung ist. Das Übelste war vor gut 2 Jahren ein (inzwischen nicht mehr arbeitender) Betrieb mit lauter chinesischen Lötstationen. Nagelneue Lötspitzen sahen nach wenigen Stunden schlimmer aus als eine Weller-Lötspitze nach jahrelangem Dauergebrauch, waren regelrecht unbrauchbar, Zinnbenetzung unmöglich, die galvanische Beschichtung nach erstem Gebrauch hinüber. Hinzu kommen Feinheiten, die etliche Anbieter wohl nie lernen. Ein eine Spur zu steifes Kabel am Lötkolben und/oder eine untaugliche Ablage für den heißen Lötkolben führen schnell dazu, dass man mit der Lötstation nicht umgehen mag. Und wenn die zu schnell verschleißenden Lötspitzen in der benötigten Form nicht oder nicht mehr lieferbar sind, war die billigste Lötstation noch viel zu teuer.

Gerade bemerke ich, vielleicht fälschlich von Elektronik-Anwendungen ausgegangen zu sein. Geht es z. B. um Klempnerei, Instrumentenbau, Orgelpfeifen o. ä., kannst Du mit Weller-Lötstationen nichts anfangen. Dann ist 's aber wieder einmal egal, welchen Lötkolben zu kaufst, Hauptsache es steht ALK drauf. Die Preise sind gewöhnungsbedürftig, sind aber durch den Qualitätsunterschied zu anderen Anbietern gerechtfertigt. Wenn nach Jahrzehnten (vorher geht nichts kaputt) ein Ersatzteil gebraucht wird, gibt’s das zwar nicht bei Conrad, aber vom Hersteller sofort.

Gruß
Wolfgang

Bei Aldi gabs mal Gaslöter für 20 €uronen. Mit Feuerzeuggas auffüllbar.
Zum mal eben was Löten sind die ganz brauchbar.
Ansonsten nur Weller mit Temperaturregler.
Meine Station ist vom Jahr 1981 (neu), und einwandfrei.
Ganz praktisch bei Löten ist übrigens eine stabile Dritte Hand.
Und natürlich ne gescheite Entlötpumpe.