Kostenstellen im öffentlichen Dienst

Angenommen ich kenn jemand, der in einer Krankenhausapotheke einer Universität, also im öffentlichen Dienst, arbeitet :wink: In dieser Apotheke findet alljährlich im November die Inventur statt. Damit die vorbildlich ausfällt, wird 1-2 Montate vorher in jeder freien Minute eine „Inventursvorbereitung“ gemacht. Die läuft so ab, das Bestandslisten ausgedruckt und mit dem tatsächlichen Betand abgeglichen werden. Zu viel im Regal bedeutet, ich schreibe der Kostenstelle der Hauptabnehmer mal einfach so ein paar Packungen gut, besteht Minusbestand wird/werden der Kostenstelle(n) der Hauptabnehmer mal einfach so ein paar Packungen belastet. Die Kliniken und Stationen haben keinen Einblick was ihrer Kostenstelle zu- oder abgebucht wird. Die Rumbucherei macht nicht selten vier- bis fünfstellige Beträge pro Korrektur, also pro Medikament, aus.Im Vordergrund steht lediglich, das die Bestände der Apotheke zur Inventur stimmen, kaum Abweichungen zu finden sind und das man das alljährliche Lob der tollen Bestandsführung von der Innenrevision bekommt.
Nun interessiert mich folgendes: Gibt es in einer Uni (Stationen, Apotheke, Forschung…) so eine Art „großen Topf“ aus dem alles bezahlt wird, oder ist das, was in dieser Aptheke stattfindet Betrug. Es sieht ja so aus, als müssten die Stationen finanziell für die Fehlbestände aufkommen. Die Buchungsbelege werden nicht, wie sonst bei üblichen Bestellungen, an die Stationen ausgeliefert, sondern vernichtet.

Mancher Mitarbeiter dieser Einrichtung hat schon des Öfteren seine Skepsis geäußert. Schlussendlich hat jeder aber Angst um seinen Job und es bleibt ihm nichts anderes übrig Jahr für Jahr diese Vorinventur mit durchzuführen. Wenn es wirklich Betrug sein sollte und mal zur Anzeige gebracht wird, haben die Mitarbeiter und Abteilungsleiter (die ja alle nur nach Anweisung des Chefs handeln) eine Konsequenz zu befürchten weil die Vorgehensweise aus Angst nicht schon viel früher gemeldet wurde?
Oder haben diese Kostenstellen wirklich kaum Bedeutung?

Diese Differenzen kommen im Übrigen durch Falschabgaben, falsche Gutschriften bei Retouren, Falschbuchungen oder nicht dokumentierter Bruch etc. zustande. Wenn ich Stationen Medikamente berechne, die sie nie bekommen haben, die Uni dafür unnötig viel Geld ausgeben muss, ist das nicht auch ein Faktor, das die Krankenkassenbeiträge so sehr steigen? Denn angeblich besteht ja Bedarf wo keiner ist.
Es interessiert mich jetzt einfach nur mal so, ohne Absichten. Aber das ist eine Frage, die mir schon viele Jahre durch den Kopf geht.
Vielen Dank und viele Grüße

Hi Corinna,
zunächst solltest Du wissen, dass eine Kostenstellenrechnung ein Hausinternes Instrument des Controllings ist. Es wird in der Regel nicht veröffentlicht bzw. hat keine Aussenwirkung. Weder gesetzlich, noch steuerlich.
Wenn es zur internen Abrechnung verwendet wird, dann halte ich es für wichtig, dass die Zahlen stimmen.
Viele Organisationen belügen sich selbst mit Hilfe der Kostenrechnung, weil die Zahlen manipuliert werden. Wissentlich manipulieren lassen. Daher ist die Aussagekraft immer das Wert, was ich an Energie hinein stecke. Oft sind die Chefs selbst, die sich belügen oder selbst belügen lassen wollen.
So erlebe ich es oft. Die Wahrheit finden zu wollen ist honorig, jedoch oft nicht wünschenswert.
In solchen Organisationen ziehen sich die Menschen, die die Wahrheit suchen nur Unmut zu. Da ist Mitschwimmen gefragt. Nicht Wahrheit.
Leider - ist schade - und ein Missbrauch der KoRe.
Gruß Fritz

Kann hier leider keine Infos darüber abgeben. Grundsätzlich gilt lt. Gesetz auch wer im Auftrag seines Chefs handelt macht sich mit strafbar. Ob hier ein Betrugsfall vorliegt kann eventuell ein Rechtsanwalt beantworten.

Sprich mit deinem Vertrauensmann im Betriebsrat!

Hallo Corinna!

Danke für deine Anfrage, aber damit kenne ich mich leider garnicht aus. Schade, dass ich dir nicht helfen kann!
Lg, Sandra.

Hallo Corinna,

vom Grundsatz her, ist das was da abläuft Betrug! Auch wenn du nach Anweisung arbeitest wirst du mit zur Rechenschaft gezogen.

Ich würde mich an deiner Stelle mal bei der Kassenärztlichen Vereinigung erkundigen und ihnen die Angelegenheit anonym schildern.

Aus Interess würde ich gerne wissen, was dabei heraus gekommen ist!! Ich hoffe auf ein Feetback!!!

Grüße Rudi

tut mir leid, keine ahnung, wüsst ich aber auch gern