Krankenpflege zu Hause - Hilfe durch Angestellte?

Hallo,

ein schweres Problem:

Eine Person (75) mit unheilbarer Krebserkrankung wird im eigenen Haus gepflegt. Alle erdenklichen Hilfsmaßnahmen und Geräte sind vorhanden, räumliche Situation problemlos. Der gesundheitliche Zustand erfordert eine 24h Pflege, Pat. ist geistig uneingeschränkt, körperlich jedoch stark betroffen. Aufstehen aus dem Krankenbett ist nur mit Hilfe möglich, Toilettengänge möglich, mehr jedoch nicht. Sauerstoffversorgung zu 75% erforderlich.

Nach knapp einer Woche des Aufenthalts und Pflege durch Angehörige zeigt sich nun, dass die Person - wider erster Erwartung - nun vielleicht doch noch einige Zeit bei ihrer Familie verweilen darf. Leider sind jedoch die Angehörigen beruflich und räumlich nur eingeschränkt in der Lage, die Pflege entsprechend aufrecht zu erhalten. Die Alternative wäre ein Hospiz, da wäre zur Not auch schon alles organisiert, aber das wünschen die Familie und die Pat. absolut nicht.

Hier nun meine Frage: wie sieht das mit externen Hilfskräften aus, wer hat Erfahrung? Eine liebe Person, die sich in das Familienleben einige Tage/Wochen eingliedert, und dafür entsprechend bezahlt werden würde. Leider bliebe die Möglichkeit der Freizeit sehr eingeschränkt, aber das könnte man vllt. durch entsprechende Bezahlung ausgleichen.
Kann eine Person allein überhaupt so viel Arbeit leisten? (Pat. braucht zwar nur sporadische Betreuung, aber Haushalt usw. würden auch noch anstehen…)? Im Haushalt leben neben der Pat. nur noch der 78-jährige Ehemann, der zwar gesund ist, aber auf Grund seiner Ungeübtheit mit Haushalt (Wäsche, Kochen, Krankenversorgung etc.) erheblich überfordert ist.

Man hört viel, z.B. auch von Organisationen, die aus östlich liegenden Ländern unehrliche und unfähige Personen „vermitteln“, und dafür viel Geld kassieren. Wer kennt seriöse Vermittler oder den „direkten Draht“, oder auch eine ganz andere Idee, oder - was auch immer. Abneigung oder Vorurteile gegenüber anderen Nationalitäten bestehen absolut nicht!

Eine eigene Wohung im Haus wäre verfügbar. Da es sich aber um ein Familienhaus handelt, sind Ehrlichkeit und Sympathie absolut entscheidend.

Liebe Grüße
formica

Hallo,

damit eine für die betroffenen Personen in ihrer Situation optimale Lösung gefunden wird, wäre eine Beratung von einer Einrichtung sinnvoll, die die örtlichen Pflege- und Hilfsstrukturen kennt.
Das kann auch im Rahmen eines Hausbesuchs geschehen, damit alle Beteiligten - also auch der Patient bzw. Ehepartner - an der Lösung beteiligt sind.

Auf den Internetseiten der Spitzenverbände (AWO, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Caritas, Diakonie, Malteser, Johaniter …) kannst Du erste Infos sammeln und herausfinden, wer im Senioren- und Gesundheitsbereich tätig ist (ambulante Pflege, Pflegeberatung, ambulante Hospizpflege etc.).

Auch der Hausarzt kann entsprechende Hinweise geben.
Auch der Sozialdienst im Krankenhaus, in dem der Patient zuletzt behandelt wurde, hilft weiter.
Wurde denn schon eine Pflegestufe beantragt?

Ein netter, zugewandter Mensch, der für einige Zeit gegen Bezahlung sich engagiert, dürfte mit dieser Situation schnell überfordert sein.

Alles Gute und viele Grüße

Iris

Man hört viel, z.B. auch von Organisationen, die aus östlich liegenden :Ländern unehrliche und unfähige Personen „vermitteln“, und dafür viel Geld kassieren.

Hallo…,

wir hatten hier eine Pflegekraft aus Polen. Sie hat den dementen Mann gepflegt. Ja und da gab es keine Beanstandungen.
Im Gegenteil, er hat die Pflegekraft schon fast behandelt wie seine eigene Frau. Ja und da kommt es schon einmal zu Missstimmungen bei Frau und Kindern des Betroffenen …
Wo zum Schluss halt die Pflegekraft Schuld ist…
Hier einmal ein paar Sätze solch einer Seite die darstellen sollte das poln. Pflegekräfte nicht so gut sind …

Für meine Eltern hatten wir jetzt einige Monate eine polnische 24-Stunden-Hilfe. Auch ich finde das Ausgangsposting eine Dreistigkeit. Das sind Hungerlöhne, die gezahlt werden. Keine deutsche Putzfrau würde dafür arbeiten. Unser Polin kann zwar schlecht deutsch, aber sie sieht und versteht auch ohne lange Erklärungen, worauf es ankommt in Bezug auf Hausarbeit und auch bei dem Kranken. Unser ach so qualifizierter deutscher Pflegedienst, der weiterhin morgens kam, hat zigmal mehr Fehler gemacht und unsere „dumme“ Polin hat aufgepasst und mir sofort Bescheid gesagt und auch bei den Medikamenten voll den Durchblick gehabt, obwohl sie nicht dafür verantwortlich war…

http://www.pflegeheimportal.de/blog/index.php?/archi…


Es gibt also zwei Seiten der Medaille…! Vor allem wenn es um die Konkurrenz geht. Also solche Meinungen von Alten-/Pflegeheimen kommen.
Allerdings sollte man bei Pflegekräften nicht nach Discounterpreisen suchen. Da gibt es dann zumeist Probleme weil ja der Vermittler auch noch verdienen will nicht nur die Pflegekraft. Ich weis nicht was die Pflegekraft zum Schluss von den ca. 1200 - 1600 Euro /Monat bekommt.
Es gibt auch poln. Pflegekräfte udgl. mit dt. Leitung.
Wie hoch die Kosten bei einer dt. Kraft wären …

Gruss Joe

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Hallo,

hier ein Link zu „Fair Care“:

http://www.diakonie-wuerttemberg.de/rat-und-hilfe/fa…

Da geht es um legale und (einigermaßen) faire Anstellung von Haushaltshilfen aus Osteuropa. Vielleicht gibt es das auch anderswo als in Württemberg, das müsste man dort aber erfragen können.

Die Broschüre, die es dort gibt, ist in jedem Fall informativ.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo,

Da geht es um legale und (einigermaßen) faire Anstellung von
Haushaltshilfen aus Osteuropa. Vielleicht gibt es das auch
anderswo als in Württemberg, das müsste man dort aber erfragen
können.

Pflegekräfte aus dem Osten FAQ:3230

Gruß
BelRia

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Entscheidend ist weniger die Herkunft sondern :

  • sprachliche Kenntnisse
  • qualifizierte Ausbildung und Absolvierung von Fortbildungen
  • Erfahrung in der onkologischen Pflege
  • persönliche Eignung und Sympathien
  • Bezahlung : gute Pflege gibt es nicht zum Diskountpreis, kompetente Pflegekräfte haben das nicht nötig.

Und auch eine Pflegekraft im hause hat Anspruch auf Pausen, Krankheit, Urlaub, freie Tage, geregelte Arbeitszeiten etc. !!!
Also besser zwei Personen im Wechsel (mindestens), sonst leidet die Qualität der Pflege und auch alles Übrige.

Und bitte noch etwas bedenken: Man muss sich da schon entscheiden ob man eine gute Pflegekraft oder eine gute Haushälterin wünscht ! Eine Krankenschwester ist dann nicht dafür da, auch das Klo zu putzen…

Grüße !

Hallo liebe Leute,

und vielen Dank für Eure Bemühungen.

Der große Schachspieler hat jedoch anders entschieden und die Patientin das Spiel vorschnell gewinnen lassen.

Besser für alle, auch wenn es jeden, der sie kannte, unsäglich trifft.

traurig und dennoch erleichtert grüßt
formica

Herzliches Beileid.
Und alle guten Wünsche für Familie und Freunde.

Jutta Gabriel