Krankenversicherung in Ungarn

Liebe Experten,
ich reise ganz oft nach Ungarn,
bin aber unsicher, ob meine „ganz normale“ deutsche Krankenversicherungskarte (von IKK classic) dort gültig ist.
Kann ich mit meiner Kranken-Versichertenkarte in Ungarn ganz normal zum Arzt gehen?
…oder müsste ich eine (private?) (Zusatz?) Versicherung abschließen?

Für Hinweise wäre ich dankbar,
Ilona

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MOD Pierre

Je nach dem, wie lange Du verreist, brauchst Du eine Auslandsreisekrankenversicherung (ca. 10 € / Jahr, abhängig vom Alter, oder evtl. auch etwas längerfristiges).

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Hallo,
hier steht alles Wissenswerte über Urlaub in Ungarn in Sachen Krankheit drinnen - https://www.dvka.de/media/dokumente/merkblaetter/urlaub_im_ausland/Urlaub_Ungarn.pdf

Unabhängig davon ist immer zu einer Auslandskrankenversicherung ( wie auch mein Vorschreiber schon ausführte) zu raten.
Gruss
Czauderna

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Ja, und ich verstehe nicht, wieso so etwas nicht „gemeinhin“ bekannt ist.

Die KV geben sogar Kreditkarten aus, dass man diese im Spital hingeben kann, wenn Vorkasse oder eine Sicherungsleistung verlangt wird.

Anekdote: so eine Art Fischvergiftung gehabt und bei der damaligen Auslands-KV angerufen, ob man mir da einen deutschsprachigen Arzt im Ungarlande nennen könne.
Nein, hieß es, man kann mir höchstens einen deutschsprachigen Arzt in Deutschland nennen.

private Auslandskrankenversicherung wird von Euch empfohlen, obwohl
_https://www.dvka.de/media/dokumente/merkblaetter/urlaub_im_ausland/Urlaub_Ungarn.pdf
sagt:
Gut, dass Sie der Versicherungsschutz Ihrer Krankenkasse auch nach
Ungarn begleitet. Sie können dort die Sachleistungen in Anspruch
nehmen, die sich während Ihres Aufenthalts als medizinisch notwendig erweisen.
Als Anspruchsbescheinigung haben Sie von Ihrer Krankenkasse eine Europäische Krankenversicherungskarte bzw. eine provisorische Ersatzbescheinigung erhalten.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenversicherung-im-ausland/
sagt:
In der EU haben Versicherte bei vorübergehenden Aufenthalten Anspruch auf medizinisch notwendige Leistungen.
(EHIC sollte man von der KV beantragen)

(es ist aber nicht definiert, was „vorübergehende Aufenthalte“ sind bzw. wie lange diese sein dürfen)

Mein Eindruck: Übervorsichtige mit viel Angst versichern sich extra,
obwohl die extra-Versicherung nicht unbedingt erforderlich ist.

Und darin steht auch ein ganz wichtiger Satz:

Die hier dargestellten Ansprüche aus Ihrer gesetzlichen KV decken nicht alle Krankheitskosten bei einem Auslandsaufenthalt ab. Hierzu gehören z.B. Kosten für einen ggfs. erforderlich werdenden Rücktransport nach Deutschland, in Ungarn übliche Zuzahlungen (…).

Oder auch hier:
Die Krankenkassen übernehmen in aller Regel nur die Kosten, die auch von den Kassen im jeweiligen Land erstattet würden. Gesetzlich Krankenversicherte müssen deshalb Selbstbehalte und Zuzahlungen, die im Ausland üblich sind, aus der eigenen Tasche zahlen.

und

Sie dürfen in der Regel nur solche Ärzte und Krankenhäuser in Anspruch nehmen, die im System der Krankenversicherung des Aufenthaltsstaates zur Versorgung der Versicherten berechtigt sind.
[Krank im Ausland: Arztbesuche und Klinikaufenthalte | Verbraucherzentrale.de](https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/krank-im-ausland-arztbesuche-und-klinikaufenthalte-10477#

Davon abgesehen, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Ärzte und KH im Ausland in der Regel (gibt es überhaupt Ausnahmen?) Zahlung vor Ort erwarten und nicht mit der deutschen Versicherung abrechnen.

Gruß
C.

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Hallo,
na ja, so wirklich alles ist da nicht versichert, z.B. Rücktransport nach Deutschland oder auch, wenn in Ungarn die Karte nicht akzeptiert und das kommt schon ziemlich häufig vor, nicht nur in Ungarn.
Natürlich kann man sich überversichern, aber hier ist es schon angeraten - nach 48 Jahren als GKV-Mitarbeiter, u.a. auch mit solchen Fällen befasst, kann ich mir schon ein Urteil erlauben, meine ich.
Gruss
Czauderna

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@C_Punkt hat eigentlich die wichtigsten Dinge genannt. Als ergänzung dazu:

  • In vielen Ländern gibt es keine so ausgeprägte Aufklärungspflicht über Kosten wie in Deutschland.
  • Es ist in vielen Ländern deutlich üblicher, dass Privat abgerechnet wird.
    Das zusammen genommen birgt eine hohe Kostenfalle. Der Auslandskrankenschutz bedeutet den Status eines Privat-Versicheren.

Man hat also die Wahl, sich lange mit den Feinheiten des Gesundheitssystems des betroffenen Landes zu befassen oder sich die vergleichsweise gut überschaubaren Versicherungsunterschiede anzuschauen.

Einfacher Auslands-Krankenschutz beginnt bei rund 10 EUR pro Jahr. Manche GKVen haben auch Kooperationen, so dass es nochmal Rabatt oder Mehrleistung gibt.

BTW1: Einen der wichtigsten Punkte bei der Versicherungswahl bekommt man leider erst mit, wenn ein teurer Fall eintritt … die weltweite Vernetzung der Versicherung und die Art des Gangs mit Versichetungsfällen.

BTW2: Jeder der über das deutsche Gesundheitssystem meckert benötigt natürlich keine solche Versicherung. Nach seiner Auffassung sind die ausländischen Systeme ja besser.

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Hast Du Dir mal Gedanken darüber gemacht, was in den verschiedenen Ländern unter

verstanden wird?

Schöne Grüße

MM
(nicht besonders viel Angst, aber COPD miit 42 Prozent Restkapazität. Ich bilde mir ein, zu wissen, wovon ich rede)

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Trotz meiner ordentlichen Abdeckung über meine PKV war ich beim Skiunfall in St. Anton (A) dortmals äußerst froh über die Auslands-KV… denn die Privatklinik dort hatte schon eine recht interessante Preisgestaltung, die deutlich von deutschen (Privat-)Kliniken nach oben abwich :woozy_face: ich hätte da kein GKV Versicherter ohne Auslandsschutz sein wollen :woman_shrugging:t3:

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Am Besten ist man nirgendwo GKV-versichert. Auch nicht im Inland.
Das aber nur am Rande.

In der Nähe von Aachen steht ein Einfamilienhaus, das der frühere Besitzer, der von Auslandskrankenversicherungen nicht viel hielt, verkaufen musste, nachdem er während eines längeren USA-Aufenthaltes einen Herzinfarkt erlitten hatte und die Rechnung des Krankenhauses die liquiden Mittel der gesamten Familie bei weitem überstieg.

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Hallo,
das halte ich aber für ein Gerücht - auch das nur am Rande.
Gruss
Czauderna

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Ich war jahrzehntelang privat krankenversichert und bin dann zurück in die Gesetzliche. Dummerweise jetzt auch noch ernstlich krank geworden. Den Unterschied merkt man!

Dir ist nicht bekannt, was die GKV leistet?

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ich hab mich falsch ausgedrückt. Privat versichert ist man als Patient immer besser dran.

Hallo,
das kann man schon eher nachvollziehen, obwohl es dann doch nicht zutreffen muss, wenn es verallgemeinert wird.
Gruss
Czauderna

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Auch das nicht in dieser Absolutheit :woman_shrugging:t3:

Zuerst muss definiert werden was „besser“ ist…

Einige Anwendungen die Kunden der GKV bekommen bekommen privat Versicherte z.B nicht.

Einer der wenigen Vorteile der PKVler ist, dass sie häufiger schneller Termine beim Arzt bekommen,

Was aber nicht an der Kasse an sich liegt, sondern an dem jeweiligen Arzt, und dem Abrechnungssystem der Kassen.

Ihm ist natürlich lieber den Patienten direkt als Geschäftspartner zu haben um dem eine Rechnung zu stellen und der muss dann zusehen, ob und wie er das Geld von seiner Kasse zurück bekommt (oder nicht).

Bei den gkvern muss er am Ende des Quartals direkt mit der Kasse abrechnen und steht mit heruntergelassenen Hosen da wenn die GKV eine Zahlung ablehnt :woman_shrugging:t3:

Das ist das einzig „bessere“ an einer privaten Krankenversicherung. Ansonsten habe ich schon häufig die Erfahrung gemacht, dass GKV-Lieblingsmensch Therapien bezahlt bekommt von denen ich als pkvler nur träumen könnte - und umgekehrt. :woman_shrugging:t3:

Nachteil als Privatpatient ist, ist, dass man immer erstmal in Vorkasse geht… Weswegen man gerne auch mal auf Arztbesuche verzichtet und lieber auf 'aggressives ignorieren," oder „was von alleine kommt geht von alleine“ setzt :woman_shrugging:t3:

Nur als Beispiel: Mein Matschknie (Reitunfall wegen Mountainbiker) hat zB alles in allem entspannte 27.000€ gekostet (2 OPs, Therapien, Medikamente MRT etc…) - das muss man sich erstmal leisten können :woman_shrugging:t3: ein GKVler hätte gegebenenfalls auf das MRT und die OP etwas länger warten müssen, was aber letztendlich für die Heilung egal gewesen wäre

Deswegen versuche ich jeden Arztbesuch zu vermeiden der nur irgendwie geht :woman_shrugging:t3:

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Ja, auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner.

Hallo,
direkt etwas ablehnen, was ärztliche Behandlung angeht, das macht eine GKV-Kasse nicht und das kann sie auch nicht. Die Abrechnung der einzelnen Vertragsärzte/innen der GKV erfolgt nicht direkt mit den jeweiligen Kassen, sondern insgesamt mit der Kassenärztlichen Vereinigung und erst danach erhalten die Krankenkasse dann ihr Geld.
Anders dagegen verhält es sich beim Kostenerstattungsverfahren innerhalb der GKV, da ist die jeweilige GKV-Kasse direkter Ansprechpartner für die Abrechnung.