Hallo Helena!
ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht dem Staat eine
Bringschuld zuschieben. (Handlungsbedarf besteht auf jeden
Fall)
Ich fürchte nach wie vor, daß Du in der Tat genau das willst.
Deine Aussagen aus diesem und dem letzten Posting lassen für mich keinen anderen Schluß zu, tut mir leid.
Es geht mir nur darum das ich deine Idealvorstellung
gefährlich finde, wie du auch schon geschrieben hast - wenn
der Verorger gegen einen Baum fährt (obwohl da div.
Versicherungen eingreifen sollten um diesen Vorfall finanziell
abzusichern) kann auch keiner was tun bzw. das verhindern.
Es könnten auch beide Eltern verunglücken oder einer könnte verunglücken und der andere an einer Brezel ersticken…
Es tut nichts zur Sache, wir kommen immer wieder zu dem Punkt, daß wir bzgl. der Rolle des Staates unterschiedlicher Ansicht sind.
Nur mal angenommen der Mann verliert seinen Job, was ist dann
los? Oder - der Mann war selbstständig und verliert seinen Job
nach nur 11 Monaten - also kein Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Man kann nicht sein ganzes Leben 100%ig absichern.
Das ist einfach nicht möglich und lann auch vom Staat nicht
erwartet werden.
Es geht ja nicht um eine Lebensrisikoabsicherung!
Es geht darum das ich nicht glaube das die Absicherung der
Familie durch nur eine Person realistisch ist.
Das Modell ist äußerst realistisch. Seit 4000 Jahren…
Ich glaube nicht das es genügt sich auf eine Person zu
verlassen und die andere Person „zuhause“ zu lassen.
Dann ist vielleicht eine Dreierbeziehung die beste Lösung…?
Daher
verstehe ich auch manche politischen Forderungen nicht, das
man doch den Frauen die Kinder haben, ein „besonderes Angebot“
machen sollte, um sie vom Arbeitsmarkt fernzuhalten.
Das verstehe ich allerdings auch nicht.
Die Firmen sich
gegen Wiedereinsteiger in den Beruf noch immer wehren, bzw.
diese abstufen,
ist mir zu allgemein.
Ganz einfach - würde ich ein Kind bekommen, würde ich meinenm
jetzigen Job nicht wieder bekommen. Der Wiedereinstieg wird
dir schon so verbaut das man dich mit einer Aufgabe betraut
die dir nicht gefällt, dich unterfordert (auch finanziell),
dir werden Schulungen vorenthalten werden („sie sind noch
nicht soweit“ oder man befürchtet das du in einem Jahr wieder
schwanger bist - damit ist das Geld verschwendet), du wirst
nicht gefördert oder gar befördert, man „traut“ dir nicht
soviel zu wie einem anderen Menschen der keine Kinder hat, der
keine Babypause hatte. Der Umgang mit dir wird anders.
Hast Du mal überlegt, daß diese Reaktion seitens der Firmen auch von der Überreglementierung solcher Fälle durch den Staat kommen könnte?
Es ist doch nicht jeder Personalchef ein Kinderfeind.
In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Frauenarzt mit einer Praxis, in der 1-2 Helferinnen benötigt werden. Momentan arbeitet dort eine Helferin und für 3 weitere, welche sich gerade in der Babaypause befinden, muß er die Stelle freihalten.
Das kann nicht funktionieren, daher ist die Helferin die er jetzt hat eine Dame mitte 40 und eine Ex-Patientin ohne Placenta…
Heinarbeitsplätze eine schöne Phantasie sind,
kommt darauf an, die Zahl steigt sicherlich exponentiell.
Ich kanns nur hoffen.
GanztagsKindergärten, -vorschulen, -schulen ein Traum sind
(die es in Schweden o. Frankreich gibt) -
Das ist ein Problem, welches auch privat lösbar wäre (und auch
seit 30 Jahren ist, ich war in einem Ganztageskindergarten).
Ich kenne leider keine - außer privaten!
Ja, das war privat.
Wie gesagt, wer jeden dummen Zufall absichern möchte, kann
schon rein theoretisch keine Kinder wollen.
Irgendein Gegenargument findet sich immer.
Es geht nicht um dumme Zufälle. Mir ist es heute wirklich
schleierhaft wie eine 4köpfige Familie mit einem
Arbeitslosengeld (da die Mutter ja nichts bekommt) leben soll
- oder wenn im anderen Fall kein Anspruch besteht, weil einem
nach 11 Monaten die Stellung gekündigt wurde.
Wer immer fest damit rechnet, irgendwann arbeitslos zu werden, wird es schließlich auch.
s.o.
Darum, finde ich es riskant, darauf zu vertrauen das ein
Versorger alleine das alles schon schafft. (Mal abgesehen von
dem Streß den der Job Mutter und Hausfrau mit sich bringen
kann und diesem - war das nicht grilla? - „Frauen backen
Kuchen, Männer lenken die Geschicke“ - ich kanns nicht in ein
Wort fassen.)
Ich halte es eher für riskant, aufgrund der ganz normalen Lebensrisiken auf Kinder zu verzichten.
Ab 45 örgert man sich darüber und manche werden dabei wunderlich. Ich kenne zwei solche Paare.
Grüße,
Mathias