Kreditlebensversicherung

Hallo liebe Experten…

Ich kenne mich mit Finanzangelegenheiten nicht so wirklich gut aus und muss daher mal hier nachfragen…
Ich habe kürzlich die hiesige Filiale der Targo-Bank besucht, um mich über Festgeldanlagen zu erkundigen.
Bei dem Beratungsgespräch bot man mir dann einen, meiner Meinung nach recht guten, Zinssatzt von 4,2% an. Ich beschloss also, einen Betrag hier anzulegen.
Zu diesem Zweck, so sagte man mir, müsste ich aber zuerst ein Girokonto bei der Targobank beantragen, da ich sonst das Geld von meinem bisherigen Konto nicht überweisen könne. Dieses Konto sei völlig Gebührenfrei und es müsse auch kein regelmäßiges Gehalt o.ä. darauf eingehen. Man zählte mir alle möglichen Vorteile wie kostenlose EC-Karte, ein Jahr kostenlose Visa-Kreditkarte, kostenloses Geldabheben im Ausland usw. auf. Ich lehnte diese Angebote mit dem Hinweis ab, das ich lediglich Interesse an der Festgeldanlage habe und den Rest nicht brauche.
Daraufhin wurde dann ein ordentlicher Stapel Papier ausgedruckt, wo man hier und da und dort unterschreiben sollte und alles sei gut.
Als ich alles zu Hause dann noch mal in Ruhe durchgesehen habe, blieb ich dann bei einer Seite hängen, auf der irgendwas von einer Kreditlebensversicherung stand.
Einige Seiten hatte der Mitarbeiter der Bank recht schnell überblättert, mit dem Hinweis, das träfe für mich ja eh nicht zu, werde aber immer mit ausgedruckt.
Nun bekam ich gestern von der Tago-Bank ein Dankesschreiben, dass ich mich für die „Optionale“ Kreditlebensversicherung ertschieden hätte.

Jetzt bin ich einigermaßen verunsichert…
Könnte sich daraus ein Problem ergeben? Der Mitarbeiter hat mir gesagt, dass das Konto kostenfrei ist und bleibt. Einen Kredit habe ich bei der Targo-Bank nicht. Nicht einmal ein Dispo für das Girokonto ist eingerichtet worden und auf die Kreditkarte (Visa) habe ich verzichtet. Was soll also diese „Kreditlebensversicherung“??

Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit sowas?
Wollte morgen mal bei der Bank anrufen und vorsichtshalber nochmal nachfragen. Wäre nur gut, wenn ich dann schon mal etwas „Hintergrundwissen“ hätte…

So, dann hoff ich mal auf Antworten…

Hallo,

Ich kenne mich mit Finanzangelegenheiten nicht so wirklich gut
aus und muss daher mal hier nachfragen…
Ich habe kürzlich die hiesige Filiale der Targo-Bank besucht,
um mich über Festgeldanlagen zu erkundigen.

was heißt kürzlich?

Gruß
Christian

Hallo!

Die Geschäftspraktiken der Targo-Bank sind grenzwertig. Wenn Du in Google mal nach Targo Bank und Betrug o.ä. suchst, wirst Du erschlagen von Berichten geprellter Kunden.

Ich würde dem Abschluss der optionalen Versicherung auf jeden Fall widersprechen (Einschreiben mit Rückschein).

Des weiteren würde ich mir überlegen ob ich dauerhaft mit jemandem eine Geschäftsbeziehung unterhalten möchte, der mich aufs Kreuz legt. Solltest Du das nicht wollen, würde ich dem ganzen Mist widersprechen.

Gruß

derschwede77

Hallo,

hört sich so an, als hättest du eine „normale“ Lebensversicherung mit Einmalbeitrag abgeschlossen.
Die 4,2% könnten die derzeitige Überschussbeteiligung auf den Sparanteil sein.
Aus deinen Unterlagen sollte das hervorgehen!

Gruß
tycoon

kürzlich heißt: letzte Woche

Nein. Ich habe keine Lebensversicherung abgeschlossen. Ich habe lediglich ein Girokonto beantragt und eine bestimmte Summe Geld auf einen Zeitraum von 6 Jahren zu 4,2% festgelegt.

Hallo Schwede…

Bis jetzt weiß ich ja noch nicht, ob man mich aufs Kreuz gelegt oder einen Versuch dazu untermommen hat. Deshalb frag ich hier ja, ob mir jemand näheres zu dieser Sache sagen kann. So wie ich es verstehe, wird nur ein Beitrag für diese „Versicherung“ fällig, wenn ich mit meinem Girokonto ins Minus rutsche, was ja eigentlich nicht vorkommen kann.
Ich bin mir da aber nicht sicher, weil die Versicherungsbedingungen ja immer so schwammig formuliert sind.

Und bezüglich googeln über Banken… ich glaube, da findest du bei fast jeder Bank ne Menge Berichte von verärgerten Kunden, bei denen dieses oder jenes ziemlich schief gelaufen ist. Ob es besonders viele bei der Targo-Bank sind, hab ich noch nicht ausgewertet.

Hallo,

um mich über Festgeldanlagen zu erkundigen.
Bei dem Beratungsgespräch bot man mir dann einen, meiner
Meinung nach recht guten, Zinssatzt von 4,2% an. Ich beschloss
also, einen Betrag hier anzulegen.

scheint das Targo-Aktions-Festgeldangebot mit 6-jähriger Laufzeit zu sein.

Daraufhin wurde dann ein ordentlicher Stapel Papier
ausgedruckt, wo man hier und da und dort unterschreiben sollte
und alles sei gut.
Als ich alles zu Hause dann noch mal in Ruhe durchgesehen
habe, blieb ich dann bei einer Seite hängen, auf der irgendwas
von einer Kreditlebensversicherung stand.
Einige Seiten hatte der Mitarbeiter der Bank recht schnell
überblättert, mit dem Hinweis, das träfe für mich ja eh nicht
zu, werde aber immer mit ausgedruckt.

Nichts unterschreiben, was man nicht verstanden hat oder was man zwar verstanden hat, aber nicht möchte. Kontrollieren, ob das Geschriebene mit dem Gesagten übereinstimmt. Ggf. das schriftliche Angebot in Ruhe zu Hause prüfen, bevor man unterschreibt.

Nun bekam ich gestern von der Tago-Bank ein Dankesschreiben,
dass ich mich für die „Optionale“ Kreditlebensversicherung
ertschieden hätte.

So lange sie nur optional ist, hast du ja die Wahl :wink:.
Aber wenn du wirklich nur das Aktions-Festgeld-Angebot angenommen hast, verstehe ich diese Aussage nicht. Du wolltest doch Geld anlegen und nicht leihen, oder?
Außer dass mindestens 2500€ neu angelegt werden müssen, gibt es m.E. bei diesem Angebot keinen „Haken“.

Jetzt bin ich einigermaßen verunsichert…
Könnte sich daraus ein Problem ergeben? Der Mitarbeiter hat
mir gesagt, dass das Konto kostenfrei ist und bleibt. Einen
Kredit habe ich bei der Targo-Bank nicht. Nicht einmal ein
Dispo für das Girokonto ist eingerichtet worden und auf die
Kreditkarte (Visa) habe ich verzichtet. Was soll also diese
„Kreditlebensversicherung“??
Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit sowas?
Wollte morgen mal bei der Bank anrufen und vorsichtshalber
nochmal nachfragen. Wäre nur gut, wenn ich dann schon mal
etwas „Hintergrundwissen“ hätte…

Das „Hintergrundwissen“ solltest du eigentlich haben, nachdem du dir zwischenzeitlich alles in Ruhe durchgelesen hast.
Wer sonst sollte wissen, was du dir vielleicht hast andrehen lassen?
Ggf. kannst du ja noch unerwünschte Verträge widerrufen.

Gruß
Pontius

Hallo,

kürzlich heißt: letzte Woche

dann hast Du noch ein Widerrufsrecht gem. § 8 VVG:
http://dejure.org/gesetze/VVG/8.html

Schleunigst entstprechendes Schreiben aufsetzen und gut ists.

Gruß
Christian

Hallo Pontius.

Das mit dem „optional“ ist so eine Sache…wenn man gar nicht gefragt wird, ob man das möchte oder nicht, dann ist die Auswahl schwer.

Und das Hintergrundwissen aus den Vertragsunterlagen zu entnehmen ist eben (zumindest für mich) auch nicht so einfach, weil die Formulierungen in diesen Erläuterungen zum Vertrag immer so seidenweich sind, dass man mindestens 5mal lesen muss, bis man die Hälfte versteht - wie das bei Versicherungen halt immer so ist. Da wird ja selten Klartext geschrieben sondern man versteckt alles ja schön in Juristendeutsch.

So wie ich dass beim Gespräch in der Bank verstanden hatte, war das nicht optional sondern „bei der Girokontoeröffnung sowieso gebührenfrei als zusätzliche Serviceleistung mit enthalten“.

Der Sinn dieser Versicherung für mich erschließt sich mir eben auch nicht. Wie Du schon sagtes: Ich will ja kein Geld leihen, sondern welches anlegen.

Habe dann heute bei der Bank angerufen… leider war die Mitarbeiterin, mit der ich gesprochen hatte, heute nicht im Hause.
Daher konnte ich sie nicht fragen, warum sie mir nichts von dem „optional“ gesagt hat.
Mir wurde aber versichert, dass keine Kosten für diese Versicherung anfallen, solange ich mit dem Girokont nicht ins Minus rutsche.
Dann wurd es allerdings interessant…
Als ich einwendete, dass ich ja gar nicht ins Minus geraten könne, da mir ja nur ein Verfügungsrahmen von 1 € für das Konto eingeräumt wurde, erhielt ich die Auskunft, dass dies nicht richtig sei. Ich hätte die Möglichkeit, dass Konto bis zu 1000 € zu überziehen und dann würden auch Gebühren für die Versicherung anfallen.

Als Erklärung, warum in meinen Unterlagen denn dann als Verfügungsrahmen nur 1 € ausgedruckt sei, wurde mir als wahrscheinliche Ursache ein internes Problem mit dem Computerprogramm genannt!!??

Hört sich für mich irgendwie alles etwas dubios an. Ich denke, ich werde vorsichtshalber den Vertrag widerrufen - den wollte ich ja sowiso nicht haben.
Der Tip, die Unterlagen vor der Unterzeichnung mit nach Hause zu nehmen, ist glaub ich ganz gut. Werd ich auch nächstes Mal so machen. Ich wollte mir eigentlich nur den Weg und die Zeit sparen, zweimal zu Bank zu fahren (ist nämlich ein ganzes Stück weit) aber dafür hab ich halt jetzt den Ärger…

na denn, danke… und schönen Tag noch.

Jo, das werd ich dann mal vorsichtshalber machen… auch wenn mir die Bank telefonisch heute mitgeteilt hat, dass diese Versicherung kostenfrei ist, solange ich das Konto nicht überziehe…

Ist so ein Widerruf an eine bestimmte Form gebunden (außer Textform meine ich). Muss ich da auf den §8 verweisen oder reicht da eine allgemeine Formulierung … „Hiermit widerrufe ich…“?

Geht sowas auch per Mail oder sollte man das immer besser per Post machen?

Jo, das werd ich dann mal vorsichtshalber machen… auch wenn
mir die Bank telefonisch heute mitgeteilt hat, dass diese
Versicherung kostenfrei ist, solange ich das Konto nicht
überziehe…

Willst Du eine derzeit eher kostenlose Versicherung, die Du nicht wolltest, oder doch lieber gar keine?

Ist so ein Widerruf an eine bestimmte Form gebunden (außer
Textform meine ich). Muss ich da auf den §8 verweisen oder
reicht da eine allgemeine Formulierung … „Hiermit widerrufe
ich…“?

Ein Hinweis auf den entsprechenden Paragraphen kann nicht schaden.

Geht sowas auch per Mail oder sollte man das immer besser per
Post machen?

In derartigen Fällen wird immer wieder gerne eingeworfen, daß ein Einschreiben mit Rückschein das Mittel der Wahl ist. Dumm ist nur, daß man mit dem Rückschein nur beweisen kann, daß an einem bestimmten Datum ein Brief angenommen wurde. Was darin geschrieben war, bleibt im Dunkeln.

Will sagen: ein normaler Brief ist, wenn man denn einen Brief bevorzugt, vollkommen ausreichend. Ich wähle in solchen Fällen allerdings regelmäßig das Fax. Zusätzlich eine Email zu schicken, kann ebenfalls nicht schaden.

Hallo Gallicop,

Und das Hintergrundwissen aus den Vertragsunterlagen zu
entnehmen ist eben (zumindest für mich) auch nicht so einfach,
weil die Formulierungen in diesen Erläuterungen zum Vertrag
immer so seidenweich sind, dass man mindestens 5mal lesen
muss, bis man die Hälfte versteht - wie das bei Versicherungen
halt immer so ist. Da wird ja selten Klartext geschrieben
sondern man versteckt alles ja schön in Juristendeutsch.

damit hast du ja grundsätzlich Recht. Aber über diesem Text steht doch i.d.R. eine Überschrift, die nicht unverständlich ist, wie z.B.:
„Antrag auf Festgeld“, „Kreditantrag“ oder „Antrag auf Eröffnung eines Girokontos“.

Mir wurde aber versichert, dass keine Kosten für diese
Versicherung anfallen, solange ich mit dem Girokont nicht ins
Minus rutsche.

Ich hatte dich so verstanden, dass du auf das Girokonto-Angebot verzichtet und nur das Festgeld-Angebot angenommen hattest.
Die Möglichkeit bestand doch jedenfalls.

Ich denke, ich werde vorsichtshalber den Vertrag widerrufen - den wollte
ich ja sowiso nicht haben.

Wenn du tatsächlich nur das Festgeld-Angebot angenommen hast und immer noch davon überzeugt bist, dass das eine gute Entscheidung war, bräuchtest du ja eigentlich nichts zu widerrufen.

Gruß
Pontius

Willst Du eine derzeit eher kostenlose Versicherung, die Du nicht :wolltest, oder doch lieber gar keine?

Den Satz versteh ich jetzt nicht so ganz…
Ich habe keinen Bedarf für so eine Versicherung. Ich wollte lediglich Geld anlegen, alles andere interessiert mich eigentlich nicht. Ich benötige dieses Girokonto auch nicht, musste es aber einrichten, um das Geld überweisen zu können-- das es immer alles so kompliziert sein muss…

Oh je…
Ich dachte eigentlich, ich hätte es eindeutig ausgedrückt… aber die Kommunikation ist schon eine verzwickte Sache…also:
Ich WOLLTE nur Geld festlegen. Dazu MUSSTE ich aber zusätzlich ein Girokonto eröffnen. Ich habe also für das Festgeld UND das Girokont unterschrieben.
Bei der Eröffnung des Girokontos wurde gleichzeitig auch diese Versicherung mit angeboten. Da man aber schlecht ca. 10 Din A4 Seiten mal eben so in der Bank genau durchliest, habe ich überall da unterschrieben, wo der Bankmensch mit dem Finger draufgezeigt hat, in dem Vertrauen, dass ich auch nur das bekomme, was nötig und abgesprochen ist (ja ja… leichtfertig ich weiß).

So ist das zustandegekommen. Aber ich werd das jetzt widerrufen (laut Vertrag sind es 30 Tage Widerrufsfrist) und hoffe, dem Ärger damit ein Ende zu machen.

Willst Du eine derzeit eher kostenlose Versicherung, die Du nicht :wolltest, oder doch lieber gar keine?

Den Satz versteh ich jetzt nicht so ganz…

Ich wollte darauf hinaus, daß es bei einer Versicherung, die man gar nicht will, kein Argument sein kann, daß die unter bestimmten Umständen nichts kostet. Man will sie einfach nicht.

Ich habe keinen Bedarf für so eine Versicherung.

Genau :smile:

lediglich Geld anlegen, alles andere interessiert mich
eigentlich nicht. Ich benötige dieses Girokonto auch nicht,
musste es aber einrichten, um das Geld überweisen zu können–
das es immer alles so kompliziert sein muss…

Daß die Targobank bzw. ihr Vorgängerinstitut keinen besonders guten Ruf haben, wurde ja schon erwähnt. Daß man auch (bzw. erst recht) in Eile nicht irgendwelchen Papierkram unterschreiben sollte, wirst Du wohl auch gelernt haben.

Will sagen: normal ist das nicht und wenn man sich die Sachen, die einem vorgelegt werden, auch durchliest (im Zweifel mit nach Hause nehmen), dann kann so etwas auch nicht passieren. Man hat Dich bei dieser speziellen Bank über den Tisch gezogen (ohne, daß bisher ein Schaden eingetreten wäre) und so solltest Du das auch verbuchen und nicht verallgemeinern.

Normalerweise läuft Geldanlage ganz einfach ab.

Gruß
Christian

Oh je…
Ich dachte eigentlich, ich hätte es eindeutig ausgedrückt…

„Ich lehnte diese Angebote mit dem Hinweis ab, das ich lediglich Interesse an der Festgeldanlage habe und den Rest nicht brauche.“

Klingt für mich nicht so, als wenn du die Eröffnung eines Girokontos beantragt hättest, zumal das gar nicht erforderlich gewesen wäre.
Entweder hat dir der Targo-Finanzproduktverkäufer etwas falsches erzählt oder du hast ihn falsch verstanden.

Targo hieß früher City…