Kreuzschaltung vs. WECHSELSCHALTUNG

Hallo zusammen,

Wir haben eine Wohnug gekauft und ich habe die Schalter und Steckdosen alle ausgetauscht um ein einheitliches Bild zu schaffen.

Bei allen Räumen hat es prima geklappt, nur ist jetzt der Flur übrig, der mich zum verzweifeln bringt.

Ich habe im Flur 4 Schalter für eine Lampe
Und 3 weitere für eine andere Lampe.

Wenn ich das richtig verstanden habe brauche ich da Kreizschalter, weil Wechselschalter ja nur max. 2 Schalter für eine Lampe gehen.

Die alten Schalter sind leider nicht beschriftet auf der Rückseite.
Ich habe lediglich 2 Adern bei den betroffenen Schaltern, eine braune und eine schwarze (bei 2 Schaltern ist zusätzlich die blaue)
Auf den neuen Schaltern habe ich Steckplätze
L1 L2 X1 und X2.

Wie muss ich die Adern mit den Kreuzschaltern verbinden?

Danke im Voraus.
LG Carolin

Nur zwei Drähte pro Schalter? So wird das nix mit der Kreuzschaltung.
Pro Kreuzschalter hat man 4 Drähte; zwei, die vom vorherigen kommen, und zwei, die zum Nächsten gehen.
Waren die alten Schalter wirklich Schalter, oder Taster? (Wippen sie zurück?) Evtl. Ist ein „Treppenhaus - Automat“ [Stromstoss - Schalter/Relais] verbaut, dann ginge das mit den 2 Drähten in Ordnung)

P.s.: dann bräuchtest Du allerdings wieder Taster, keine Kreuzschalter

Die wippen nicht zurück, sondern bleiben in der Stellung

Und konnte man von jedem Schalter beliebig
oder ausschalten, oder musste man zum Ausschalten wieder den Schalter drücken, mit dem man eingeschalten hat?

Das geht beliebig - ich hatte auch den ersten „neuen“ dran, Sicherung wieder an und dann ging es. Dann den 2. Angeschlossen und Sicherung wieder rein und dann gingen beide nicht :-S und dann hab ich den kopf in den Sand gesetzt und alles wieder abgemacht

Hi!
Das klingt alles sehr merkwürdig, daher würde ich dir raten, da mal nen Elektriker nen Blick drauf werfen zu lassen.

Aus Interesse: Die blaue Ader wird bei den zwei Schaltern auch verwendet?

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Damit kann keine Kreuz- oder Wechselschaltung realisiert worden sein.
Da du ausschließt, dass es Taster sind, kann das nur über sehr aufwändige Elektronik realisiert worden sein, welche an Digitaleingängen die Zustandsänderung auswertet und …
Ne, stopp, das kann ich mir nich vorstellen.

Kannst du bitte einmal Fotos von den Anschlüssen machen und hochladen?

Man kann durchaus ohne Elektronik und mit normalen Schaltern so etwas realisieren. Dann braucht es nur je Pseudo-Kreuzschalter ein Relais mit zwei Wechslern.

Gruß
Marius

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Das dürfte in etwa so wahrscheinlich sein wie eine Klein-SPS in der Unterverteilung - aber natürlich genau so gut möglich.

Das klingt sehr exotisch … nicht dass da Jemand die verbotene „leitungssparende Wechselschaltung“ vervielvacht und kombiniert hat. Blaue Drähte in Schalterdosen bescheren mir immer ein bisschen Magengrummeln (ausser bei Schaltern mit Lämpchen).
Schau mal in den Sicherungskasten, ist da irgendein Automat ohne Hebel/Knopf/whatever?
Falls ja; was steht da drauf?

Die adernsparende Wechselschaltung ist nicht verboten.
Du denkst an die „Hamburger Schaltung“ oder auch „Kanonenschaltung“ - die funktioniert aber auch nur mit Wechselschaltern an denen drei Adern sind.

Auch wenn die alten Schalter auf der Rückseite nicht beschriftet sind: Mach mal Bilder und stelle die hier ein. Dazu noch ein Bild vom Sicherungskasten, in dem ggf. eine aktive Komponente enthalten ist, die mit der ganzen Geschichte in Verbindung steht. Hast Du gerade Zugang zu Verteilerdosen im Flur (Tapete ab)? Dann wäre auch ein Blick hier hinein nicht verkehrt. Es gibt auch Komponenten, die in Dosen stecken können.

Hast Du selbst erlebt, dass die Schaltung noch mit den bisherigen Einsätzen wie gewünscht (Licht an/aus an jedem beliebigen Schalter in beliebiger Reihenfolge) funktioniert hat?

Bzgl. Schaltern/Tastern: Kann es sein, dass das zwar Einsätze mit zwei Schaltpositionen (oben/unten) sind, die Wippen aber nicht in der jeweiligen Position verbleiben? Im Rahmen moderner Hausautomatisationen gibt es entsprechende Einsätze, die von außen wie klassische Schalter bedienbar sind, aber im Inneren tatsächlich mehrere Taster besitzen. Mit solchen Dingern ließe sich die bei Dir vorhandene Geschichte realisieren.

Inzwischen gibt es massenhaft elektronische Spielzeuge für kleines Geld für Verteilerschrank- oder Dosen-Einbau, mit denen man auch in kleinen Teilbereichen die Vorteile einer Heimautomatisation nutzen kann. Ich würde so etwas aktuell nie ausschließen. Ich habe mir auch vorhandene klassische Eltakos und Schalter gegen fernsteuerbare ausgetauscht um dann ohne weitere Kabelverlegung zusätzliche Schaltmöglichkeiten zu schaffen. Das ist für recht bescheidenes Geld mit wenige Aufwand machbar. Und wenn man sich ansieht, dass z.B. Homematic und Friends for Hue Komponenten anbieten, die sich perfekt in das Design und die Bedienung klassischer Schalterserien integrieren, dann muss das auf den ersten Blick einen unbeteiligten Dritten gar nicht auffallen. Auch die Zeit der „großen“ Zentralen ist vorbei. Für ein paar Schalter kann schon ein passend programmierter Wemos o.ä. tief hinten in einer Verteilerdose reichen.

@X_Strom, ja, die Hamburgerschaltung, hierzulande eben als „leitungssparende Wechselschaltung“ bezeichnet, meinte ich. Und die ist eben nicht zulässig.
Die „adernsparende“ hingegen schon.
Peace

P.S.: wäre nett, wenn sich die Fragestellerin mal äussern würde, bevor wir hier endgültig elektronische James Bond- Luftschlösser konstruieren und installieren.

Danke für eure Antworten.
Ich bin leider erst nächstes Wochenende wieder in der Wohnung, mache dann mal Bilder.

LG
Carolin