Kribbeln und Taubheitsgefühle im ganzen Körper

Hallo,

ich habe das Forum schon ein wenig durchstöbert um vielleicht eine Antwort auf mein Problem zu finden.
Angefangen hat alles vor einer Woche.
Im laufe des Vormittags bemerkte ich ein leichtes Taubheitsgefühl im Gesäß, Intimbereich und im linken Fuß.
Zuerst dachte ich mir nicht viel dabei, weil so Kribbeln oder Taubheit kann man ja immer mal haben kurzfristig.
Am nächsten Tag war dann alles wie gehabt, nur das dann auch das rechte Bein ein Taubheitsgefühl hatte.
Dritter Tag alles wie gehabt, also Taubheitsgefühl in beiden Beinen und im Gesäß und Intimbereich.
Ich ging dann zur Apotheke und fragte was man da machen kann, bzw ob es ein Fall für Notdienst ist (wegen Angst das es evtl eine Venen-Erkrankung ist) Der Apotheker meinte aber er denkt nicht das es was mit Venen zu tun hat weil sonst nicht beide Beine betroffen wären und auch nicht Gesäß-Intimbereich.
Er meinte es könne eher ein eingeklemmter Nerv oder verschobener Wirbel sein.
Er gab mir dann ein Wärmepflaster welches ich probieren sollte.
Die nächsten 2 Tage habe ich dann so ein Pflaster drauf gemacht, aber die Beschwerden wurden weder besser noch verschlimmerten sie sich spürbar.
Am fünften Tag hat sich das Taubheitsgefühl dann in Rücken und Hüfte gezogen.
Am 7. Tag zusätzlich in den Bauch und Brustbereich.
Seit 2 Tagen nun hab ich in den Füßen kein Taubheitsgefühl mehr sondern ein Kribbeln ebenso auch in den Händen, erst die rechte und am nächsten Tag die Linke. Mittlerweile ist die linke Hand etwas schlimmer vom Kribbeln her wie die rechte und ich habe wirklich schon Schwierigkeiten wenn ich etwas anfassen oder Greifen möchte.
Der Hausarzt sagt ich soll zum Neurologen gehen, aber dort habe ich erst in 2 Wochen einen Termin.
der Physiotherapeut sagt das er Bandscheibenvorfälle Wirbel oder eingeklemmte Nerven ect. ausschliessen kann, weil eben diese Taubheit und Kribbeln sich im ganzen Körper breit macht.
Er tippt auf eine Störung im zentralen Nervensystem. Tatsächlich hatte ich die letzen Monate extrem viel Streß ( Todesfall meiner Mutter, Hausumbau, Beendigung der Beziehung usw.) aber ich bezweifel sehr das solche extremen Störungen „nur“ von der Psyche kommen.
Ich bin echt schon verzweifeln weil mich dieses Gefühl fertig macht…überall kribbel es und ist Taub.
Im Magenbereich hab ich es auch extrem mit der Taubheit, so das ich oft das Gefühl habe das da was drauf liegt.
Evtl. kennt jemand sowas oder hatte es…es beunruhigt mich ungemein weil ich 1. sowas noch nicht hatte und 2. es wirklich schlimm ist mit der Gefühlslosigkeit im Körper.
Danke euch jetzt schon für eine Antwort.
Gruß
Melanie

Hallo Melanie,

1.) Don’t Panic
Geh zum Neurolgen und kläre die Frage mit ihm ab.

2.) Es kann sein, dass die Symptome in den nächsten Tagen wieder verschwinden. Geh auf jeden Fall zum Neurologen.

Gruß
Carlos

möchte kurz feedback geben.
war heute im krankenhaus auf der, ambulanz, weil das kribbel gefühl in den händen wirklich unerträglich ist.
dort wurde dann ekg, grosses blutbild, ct vom kopf und einige Sachen wie zb. Auf einem Bein stehen usw gemacht.
bei keiner untersuchung kam was raus. alles quasi ohne befund.
der neurologe der mich untersuchte meinte dann das zwar noch einige tests ausstehen (die dann dienstag gemacht werden) aber er vermutet das es mit dem stress zu tun hat den ich die letzten monate hatte. ( meine mama verstarb vor 5 monaten plötzlich, meine beziehung ist schwierig, haus umbau usw usw)
ich frage mich schon, ob es denn wirklich sein kann, das die nerven oder die psyche solche extremen probleme verursachen können!?
bin nach wie vor verzweifelt, weil ich meine finger kaum mehr bewegen kann wegen dem gefühl und kaum mehr was anfassen kann ohne das es mir aus der hand fällt.
hat jemand sowas schon erlebt, oder evtl. einen tip für mich?
gruß
melanie

Hallo melanie,

ich frage mich schon, ob es denn wirklich sein kann, das die
nerven oder die psyche solche extremen probleme verursachen
können!?

Stress ist ein uraltes Notfall-Programm, welches den Körper darauf vorbereitet mehr als 100% Leistung zu erbringen, selbst wenn dabei Körperzellen so überlastet werden, dass sie kaputt gehen.

Wenn du also vor dem Bären auf dem Baum bist und deshalb überlebst, sind z.B. Muskelrisse das kleinere Übel als vom Bären gefressen zu werden.
Wenn aber zwischen dir und dem Bären ein breiter, tiefer Graben ist, brauchst du gar nicht in Stress zu kommen.

Du siehst, das Gehirn hat sehr viel mit Stress zu tun und somit hat auch deine Psyche entsprechenden Einfluss.

Bei langandauerndem Stress wird man dann aber krank, das schwächste Glied im System gibt nach. Es gibt zwar typische Stresserkrankungen, aber jeder ist etwas anders und es kann schon sein, dass bei dir die Nerven am anfälligsten sind.

MfG Peter(TOO)

Hallo Melanie,

wurde ein CT (Computertomogramm) oder ein MRT (Magnet-Resonanz-Tomogramm) gemacht. Dazwischen liegen Welten.

Ein EKG misst Herzströme, mit einem Blutbild kann man vieles, z.B auch eine Borrilliose erkennen. Mit einem CT kann man im Schädel einen Tumor oder Probleme mit der Wirbelsäule erkennen.
Das sind alles Dinge, die sich mit neurologischen Symptome auswirken.
Was ich vermisse sind vor allem ein MRT vom Schädel und Halswirbelsäule, die Messung evozierter Potentiale (da gibt es verschiedene Verfahren) und eine Lumbalpunktion.

Ohne die Messungen, vor allem die MRT, hat der Neurologe seinen Job nicht beendet.
Eine Diagnose alá „das Liegt am Streß“ ist daann Pfusch.

Gruß
Carlos

hallo,

@ carlos ja, es wurde ein ct vom kopf gemacht um einen gehirntumor ausschliessen zu können.
mrt wurde nicht gemacht.
enmtzündungswerte waren minimal erhöht (10,6)
ja, ich denke auch das das nicht an der psyche liegt, denn die beschwerden sind so extrem, das ich mir nicht vorstellen kann das sowas „nur“ von der psyche kommt.
ich kann mit meinen händen ja gar nix mehr. schreiben ist nicht richtig möglich, greifen auch nicht.
gestern fiel mir die zigarette aus der hand weil ich einfach kein gefühl mehr habe.
alles ist pelzig-kribbelig und ich fühl mich regelrecht behindert.
wenn das nicht aufhört dreh ich echt durch :frowning:
es muss doch was geben was da hilft oder die beschwerden WENIGSTENS lindert.
komme mir wie ein simulant vor, weil mich kein arzt richtig ernst nimmt habe ich das gefühl.
bin echt nahezu am verzweifeln :frowning:(

Hallo mMlanie,

drei Punkte.

1.) Ich glaube dir und es tut mir leid davon zu hören.
Diese Störungen und Missempfindungen können nach einer Weile von alleine verschwinden.

2.) Es gibt entzündungende des Zentralen Nervensystem, die solche Symptome hervorrufen, wie du sie beschreibst. Diese Entzündungen sieht man nicht im Blutbild oder CT, sondern bei eine Lumbalpunktion oder MRT.
Du verstehst nun, warum die anderen Untersuchenungen unzureichend sind.

Bei einer solchen Entzündung kann man was machen, und zwar Infusionen mit Cortison (genauer gesagt Prednisolon).

3.) Manche männliche Ärzte kommen mit starken Emotionen nicht klar. Wenn der Patient die Beschwerden nicht kalt wie eine Hundeschnauze beschreibt, sondern mit starker Verzweiflung beschreibt, neigt ein solcher Arzt schnell dazu viel auf die Psyche zu schieben. Je intensiver die vorgetragenen Emotionen, desto größer die Skepsis.

Erzähle uns bitte, wie es weiter geht.

Gruß
Carlos

Hallo,

gestern sah ich in 1plus einen Beitrag aus „Abenteuer Diagnose“ da sorgte ein Kupfermangel, ausgelöst durch eine Zinkvergiftung (durch übermäßige Benutzung der Haftcreme der Zahnprotese) für die Beschwerden die auch mit Kribbeln und Taubheitserscheinungen begannen.
Siehe dazu:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/abenteu…
Die Haftcreme wurde allerdings inzwischen vom Markt genommen.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/media/abenteue…

Da aber seltene Dinge eben selten vorkommen dauert es mitunter bis man eine richtige Diagnose stellen kann.
Nicht locker lassen!

Gruß und gute Besserung
M.