Krieg gegen fanatische Gegner

Die Hizbollah oder andere fundamentalistisch-islamistisch geführte „Armeen“ im weitesten Sinne, die erklärterweise kämpfen oder im Kamf sterben… kann man sowas überhaupt besiegen?

Besiegen im Sinne von „zur Kapitulation zwingen“?

Falls die Antwort „nein“ ist, was ist die Alternative? Dauernde Anwendung von Zwang (Einsperren, ganze Landstriche isolieren … ) ist sehr teuer.

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war? Wie haben die das Problem damals gelöst?

Nick

Hallo

Die Hizbollah oder andere fundamentalistisch-islamistisch
geführte „Armeen“ im weitesten Sinne, die erklärterweise
kämpfen oder im Kamf sterben… kann man sowas überhaupt
besiegen?

Für Deutschland stellt sich dieses Problem nicht.
Wenn es einmal so entstehen sollte, dann weil
Deinesgleichen es so haben wollte.

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs
z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein
ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar
unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer
Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war? Wie haben die
das Problem damals gelöst?

Die Römer haben die germanischen Barbaren für
sich kämpfen lassen, um ihre politischen Ziele
durchzusetzen.

Grüße

CMБ

Hallo,

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs
z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein
ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar
unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer
Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war? Wie haben die
das Problem damals gelöst?

Nun, da fällt mir eine Recht ähnlich gelagerte Situation ein:
In Brittanien hatten die Römer immer wieder Ärger mit den ansässigen Kelten, die zum Teil wohl auch durch die Druiden (Religion ick hör dir trappsen…) beeinflusst wurden.
Die Lösung der Römer: Sie haben die Druiden auf der Insel Môn (Nordwales) zusammengetrieben und quasi bis auf den letzten Mann ausgelöscht.

Ob das ein Weg ist, den wir heutzutage beschreiten möchten ist freilich eine andere Frage.

_Over time Ynys Mon became perhaps the most important centre in Wales for the mystical Druidic religion, the spiritual sect of the Celts. It was looked upon as a site of great spiritual identity for hundreds of years.

As the Romans gathered strength in Britain they felt the fierce resistance of the Celts often guided by the Druids. The Celts in the West Country of Britain were pushed and broken, many of them fleeing to Brittany. The most resistant and dangerous were the wild bands of fierce Celts who fought the Romans through the Midland and into Wales.

Around 60 A.D., Paulinus, who served Emperor Nero (yes, of fiddling fame) had been successful in crushing tribes of Celts through Wales. When he received orders to break the back of the Druids and therefore the Celts; he headed for the stronghold, Ynys Mon.

There on the shore of the Penmon Peninsula he encountered a powerful army of Celts and Druids. Here is an account from Tacitus Annals written at the time of the battle; „On the beach stood the adverse array, a serried mass of arms and men with women flitting between the ranks. In the style of Furies, in robes of deathly black and with dishevelled hair, they brandished their torches; while a circle of Druids, lifting their hands to heaven and showering imprecations, struck the troops with such an awe at the extraordinary spectacle that, as though their limbs were paralyzed, they exposed their bodies to wounds without an attempt at movement.“ The Romans were frightened as you can imagine but forged on as was their style and they „cut down all who met them and enveloped the enemy in his own flames.“ It did not stop there; the sacred groves on Ynys Mon were cut down and many Celts on the island were tortured and killed. The Romans succeeded in destroying the Druids and eventually the Celts._

[Quelle: http://gouk.about.com/library/weekly/aa021802a.htm]

Grüße,

Anwar

Hallo,

Die Hizbollah oder andere fundamentalistisch-islamistisch
geführte „Armeen“ im weitesten Sinne, die erklärterweise
kämpfen oder im Kamf sterben… kann man sowas überhaupt
besiegen?

ja. Aber Militär kann hier nur eine Begleitrolle spielen, da jede Armee auch von ihrem Nachwuchs lebt. D. h., egal, wen ich wegbombardiere, es wird immer ein Nachfolger nachwachsen. Und deshalb schneidet man diesen fanatischen „Armeen“ den Nachwuchs nicht durch Beschuss ab, sondern z. B. durch Bildung, Aufklärung, Erziehung, soziale Perspektive, Investigation und Strafverfolgung.

Grüße
Tom

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs
z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein
ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar
unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer
Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war?

Da war mal so ein kleines gallisches Dorf, das nicht aufhörte, dem Eindringling Widerstand zu leisten …

Levay

Hallo Nick,

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs
z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein
ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar
unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer
Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war?

Das römische Reich selber fand sich in der Lage, dass es durch Hannibal militärisch besiegt war, aber diese Niederlage einfach nich eingestand.

Wie geht man mit mit einem Gegner um, der einfach nicht seine Niederlage eingesteht?
Eine Möglichkeit ist die völlige Ausrottung oder Deportation. So machten die Römer es mit den Juden.
Eine andere Möglichkeit ist es, den Gegner zu kaufen und zu assimilieren.
Man könnte auch seine Ziele umdefinieren. Aus Germanen, die es zu unterwerfen und zu versklaven galt, wurden dann Barbaren, die man erfolgreich (zumindest für eine Weile) aus dem Reich raushielt.

Gruß
Carlos

Lass mich kurzt nachdenken… wie hiess es am WE auf VOX zum Thema Kelten: Von 10 Millionen Kelten hat Cäsar 1 Mio getötet und eine weitere Million versklavt. Da bei jede zivilen Treffer die Foren von w-w-w überquellen möchte ich gar nicht wissen was bei ähnlichen Relationen hier los wäre…

Und noch was… das Römische Reich existiert nicht mehr.

Gruss Ivo

Und noch was… das Römische Reich existiert nicht mehr.

Was aber nun gerade nicht an den Kelten lag. Sondern an den Germanen, mit denen man halbwegs zusammengearbeitet hat. Der Schluss daraus ist so düster, den soll lieber jeder selbst ziehen.

Grüße,

Anwar

Superwaffen.

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs
z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein
ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar
unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer
Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war?

Da war mal so ein kleines gallisches Dorf, das nicht aufhörte,
dem Eindringling Widerstand zu leisten …

Mit „Superwaffen“ ists ja so eine Sache… Das Dorf wurde ja nie wirklich besiegt, und ist auch kein klar unterlegener Gegner. Zumindest in der Geschichte. Gäbe es nämlich den Zaubertrank wirklich, und wäre er eingesetzt worden, dann wäre in diesem Falle das Römische Reich klar unterlegen gewesen.

Aber Superwaffen werden selten eingesetzt und noch seltener erfolgreich. (Außer A-Bombe fällt mir jetzt kein positives Beispiel ein)

Nick

Hallo

Die Hizbollah oder andere fundamentalistisch-islamistisch
geführte „Armeen“ im weitesten Sinne, die erklärterweise
kämpfen oder im Kamf sterben… kann man sowas überhaupt
besiegen?

Für Deutschland stellt sich dieses Problem nicht.
Wenn es einmal so entstehen sollte, dann weil
Deinesgleichen es so haben wollte.

Symphatisierst Du mit dem Hizbollah-Terror?

Nick

Und noch was… das Römische Reich existiert nicht mehr.

Was aber nun gerade nicht an den Kelten lag. Sondern an den
Germanen, mit denen man halbwegs zusammengearbeitet hat. Der
Schluss daraus ist so düster, den soll lieber jeder selbst
ziehen.

Tja, ein großes Reich braucht immer ein Feindbild.

Nick

Hallo,

Ich bin in Geschichte nicht so sehr bewandert, deshalb: gabs
z.B. in historischer Zeit bei den Römern oder den Ägyptern ein
ähnliches Beispiel, bei dem ein großes Reich sich einem zwar
unterlegenen Gegner gegenübersah, der aber trotz klarer
Unterlegenheit nicht zur Aufgabe zu zwingen war? Wie haben die
das Problem damals gelöst?

heutige Strukturen mit denen des römischen Reiches zu vergleichen, ist wenig erquicklich. Zu Zeiten Roms vagabundierten fremde Streitkräfte teilweise Jahrzehnte durch römisches Kernland, bis überhaupt eine Armee zu deren Bekämpfung aufgestellt wurde.

Literaturempfehlung in Sachen Guerillakrieges (und darauf läuft die Frage wohl hinaus) ist das gleichnamige Buch von Mao Tse-Tung.

Gruß,
Christian

Hallo

Symphatisierst Du mit dem Hizbollah-Terror?

Ich erinnre mich dunkel - Du(!) warst doch
sonst immer lieber auf der Seite
des Stärkeren - Dich müsste man das fragen.

Grüße

CMБ

Terror? Dagegen!

Hallo

Symphatisierst Du mit dem Hizbollah-Terror?

Ich erinnre mich dunkel - Du(!) warst doch
sonst immer lieber auf der Seite
des Stärkeren - Dich müsste man das fragen.

Was auch immer das ist, es ist auf jeden Fall kein klares „Nein“ zum Terror.

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass der Terror meistens nicht die trifft, die ihn so toll finden.

Nick

off topic
Hallo, Nick

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass der Terror
meistens nicht die trifft, die ihn so toll finden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Terror
Terror (lateinisch der Schrecken, von terrere - in Schrecken versetzen).

Ich schaue mir gerne Gruselfilme an - finde es aber nicht so toll, wenn ich danach Alpträume bekomme.
Bin ich für die Produktion von Gruselfilmen verantwortlich, allein dadurch, weil ich sie konsumiere?
Könnte man mich damit mit in eine Produkthaftung nehmen, weil Herr oder Frau User durch die Aufregung über einen Gruselfilm einen Herzinfarkt erleidet?

Ist der Schuldige am Herzinfarkt des/ der Users/in, der Produzent des Films?
Oder der Regisseur des Films?
Oder der Drehbuchschreiber des Films?
Oder der Autor des Romans, auf dem der Film basiert?
Oder Derjenige, der Stichworte zu dem Roman, auf dem der Film basiert, geliefert hat.

Keine leichte Entscheidung.

Gruß
karin

Hallo Nick,

Ich erinnre mich dunkel - Du(!) warst doch
sonst immer lieber auf der Seite
des Stärkeren - Dich müsste man das fragen.

Was auch immer das ist, es ist auf jeden Fall kein klares
„Nein“ zum Terror.

Das sollte ja für Dich kein Problem sein, denn „Terror“
ist ja immer das, was die Seite tut, welche gerade nicht
die „Meinungshoheit“ besitzt. In „Hzbollah-Land“ wärst
Du ja „gegen den Terror“, wenn Du „gegen Israel“ wärst.

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass der Terror
meistens nicht die trifft, die ihn so toll finden.

Das ist ja schon laut der „Definition von Terror“ so.
Wäre es nicht so, wäre ja Terror kein Terror.

Grüße

CMБ

Unfall und Mord

Hallo, Nick

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass der Terror
meistens nicht die trifft, die ihn so toll finden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Terror
Terror (lateinisch der Schrecken, von terrere - in Schrecken
versetzen).

Ich schaue mir gerne Gruselfilme an - finde es aber nicht so
toll, wenn ich danach Alpträume bekomme.
Bin ich für die Produktion von Gruselfilmen verantwortlich,
allein dadurch, weil ich sie konsumiere?
Könnte man mich damit mit in eine Produkthaftung nehmen, weil
Herr oder Frau User durch die Aufregung über einen Gruselfilm
einen Herzinfarkt erleidet?

Ist der Schuldige am Herzinfarkt des/ der Users/in, der
Produzent des Films?
Oder der Regisseur des Films?
Oder der Drehbuchschreiber des Films?
Oder der Autor des Romans, auf dem der Film basiert?
Oder Derjenige, der Stichworte zu dem Roman, auf dem der Film
basiert, geliefert hat.

Keine leichte Entscheidung.

Tod durch Gruselfilm ist ein Unfall.
Tod durch Selbstmordbombe ist kein Unfall.

Gruss, Marco

Guten Tag!

Die Hizbollah oder andere fundamentalistisch-islamistisch
geführte „Armeen“ im weitesten Sinne, die erklärterweise
kämpfen oder im Kamf sterben… kann man sowas überhaupt
besiegen?

Ob die Zielsetzung, „den Gegner zu besiegen“, für moderne Armeen noch aktuell sein kann, wird vermutlich diskutiert. Im Prinzip geht es um die Lösung eines nicht weiter hinnehmbaren Problems, wenn es z.B. vom Territorium eines anderen Staates aus zu wiederholten Anschlägen kommt - somit wäre es eine Lösung, die Situation so umzugestalten, dass solche Angriffe nicht mehr erfolgen können. Eine Verklärung der dortigen Gegner stellt eher eine verbale Propaganda dar und sollte mit dem Opfermut der russischen, deutschen oder japanischen Armee, bzw. dem Vietcong verglichen werden.

MfG Gerhard Kemme

Was ist der Unterschied?

Tod durch Gruselfilm ist ein Unfall.
Tod durch Selbstmordbombe ist kein Unfall.

Aber das ist genau das Problem: Den meisten Currywurst-mit-Pommes-Menschen fällt es verdammt schwer zwischen Mord, Totschlag, Selbstverteidigung, Angriff, und so Sachen zu unterscheiden.

Man kann sich auf den Standpunkt stellen, ein Menschenleben ist ein Menschenleben, egal was die Ursache oder die Umstände des Todes sind. Von dieser Argumentationsgrundlage aus kann man zwar nicht viel unterscheiden, aber dafür muss man auch nicht viel differenzieren und nachdenken. Sehr bequem :smile:

Nick

Naja wenn der „Terror“ militärisch nicht zu bezwingen ist, sollte man vielleicht auf politischer Ebene versuchen den „Terror“ zu „bezwingen“. Protagonisten beider Parteien sollten sich entgegenkommen, so dass sich keiner der beiden Seiten benachteiligt fühlt. Dann gibt es vielleicht auch keinen „Terror“ auf beiden Seiten.

gruss
effe

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