Kriegsverbrechen

Hallo,

"Der Schutz der Zivilbevölkerung sei im internationalen Strafrecht festgeschrieben, das auch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ahnde.

Die Art und Weise der Tötungen an Zivilisten könnte eine strafrechtliche Verantwortung derjenigen mit sich bringen, die in eine führende Rolle in den Auseinandersetzungen spielten, erklärte Arbour.

Bei den schwersten Luftangriffen Israels auf den Libanon seit Kriegsbeginn vor acht Tagen kamen am Mittwoch 58 Menschen ums Leben. Bis auf einen Kämpfer der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz handelte es sich bei allen Todesopfern um Zivilisten. In Israel kamen bei Raketenangriffen der Hisbollah zwei Kinder ums Leben."

aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,427593,…

58 Zivilisten und ein Hisbollahkämpfer. Bis vor zwei Tagen waren es über 100 Zivilisten davon Nichtzivilisten (der eine Hisbollahkämpfer ist da mit inbegriffen gewesen der andere Nichtzivilist war ein ganz normaler libanesischer Soldat).

Die USA und die EU machen nichts, sondern lassen Israel gewähren. Und die toten Zivilisten werden als Unfallopfer angesehen.

Selbst Massnahmen, die die Flucht der Menschen verbessern können und damit zumindest in diesem Bereich die zivilen Opfer minimert werden, werden abgeschlagen. Für die Libanesen sowieso. Die sind eh ausgeliefert.

Aber selbst für die europäischen Flüchtlinge:

http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2006/07/1…

«Wir haben die Israelis gefragt, ob nicht eine kurze Waffenruhe möglich sei, damit Ausländer den Libanon verlassen können», sagte Australiens Aussenminister Alexander Downer. Ausserdem habe man um einen Schutzkorridor gebeten, um den Fluchtweg zu sichern. Beides habe Israel mit dem Hinweis abgelehnt, Libanon sei «Kriegsgebiet». "

Also hier „fragt“ man die Israelis um etwas was eigentlich selbstverstädnlich sein müsste. Im Falle der syrischen Soldaten, die niemanden bombten hat man den Rückzug diktiert. Hier kann man den Rückzug eh nciht diktieren. Aber nicht mal die Sicherung der Fluchtwege für Zivilisten ist nicht diktierbar, sondern wird und muss „erfragt, erbettelt“ werden.

Das gesamte libanesische Gebiet ist für Israel Kriegsgebiet. Davon wird selbst bei den Fluchtwegen keine Ausnahme gemacht. Auch der Beschuss ist damit vorgegeben.

Steinmeier hat Israel aber jetzt wohl über die Fluchtwege europäischer Zivilisten „informiert“. http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10748…
„Wir haben natürlich über das Wochenende Vorsorge getroffen, dass die Reisewege in Israel bekannt sind“, sagte Steinmeier. "

Hier erscheint auch die Rolle der EU kritikwürdig. Sie stellt nur Anfragen die zum Schutze ihrer Bürger gelten sollen. Was ist mit den libanesischen Flüchtlingen?

Was meint ihr? Kriegsverbrechen oder nicht?

Mfg

«Wir haben die Israelis gefragt, ob nicht eine kurze
Waffenruhe möglich sei, damit Ausländer den Libanon verlassen
können», sagte Australiens Aussenminister Alexander Downer.
Ausserdem habe man um einen Schutzkorridor gebeten, um den
Fluchtweg zu sichern. Beides habe Israel mit dem Hinweis
abgelehnt, Libanon sei «Kriegsgebiet». "

Also hier „fragt“ man die Israelis um etwas was eigentlich
selbstverstädnlich sein müsste.

Frag doch mal freundlich bei der Hamas und der Hisbollah an, ob sich ihre Sprengsätze bitteschön nicht in Restaurants werfen, wenn gerade Touristen sich dort aufhalten. Vielleicht lachen sich die Selbstmordattentäter tot bei derlei Fragen, dann sparen sie sich und anderen den Sprengstoff.

Hallo,
Du hast das nicht ganz richtig verstanden: Zivilisten dürfen nicht direkt angegriffen werden. Wenn sie neben einem militärischen Ziel stehen und versehentlich getroffen werden, ist das schlicht Pech, kein Kriegsverbrechen.
Gruß
loderunner

Vorsicht, du könntest die Fragestellerin irritieren! Ich glaube nicht, dass sie Argumente will, sie wil lieber jemanden, der ihr bestätigt, dass Israels Kriegsverbrecher sind.

Levay

Hallo,

Du hast das nicht ganz richtig verstanden: Zivilisten dürfen
nicht direkt angegriffen werden. Wenn sie neben einem
militärischen Ziel stehen und versehentlich getroffen werden,
ist das schlicht Pech, kein Kriegsverbrechen.

wenn aber das Ziel ein Terrorist ist, der sich mit vielen anderen Unbeteiligten in einem Wohnblock aufhält, sieht das wohl ein bißchen anders aus.

Gruß,
Christian

Was meint ihr? Kriegsverbrechen oder nicht?

Streummunition (Metallkugeln) in Raketen, mit denen auf Wohnhäuser gezielt wird - Kriegsverbrechen oder nicht? Was meinst du? Wie lautet deine Rechtfertigung?

Hi

"Der Schutz der Zivilbevölkerung sei im internationalen
Strafrecht festgeschrieben, das auch Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit ahnde.

Die Art und Weise der Tötungen an Zivilisten könnte eine
strafrechtliche Verantwortung derjenigen mit sich bringen, die
in eine führende Rolle in den Auseinandersetzungen spielten,
erklärte Arbour.

wenn jeder gleich wegen paar toter Zivilisten in einem Krieg, in Den Haag landen würde. Dann würde ja wahrscheinlich keiner mehr Krieg führen und was machste dann mit dem ganzen Kriegsspielzeug ?

Viel sinnvoller wäre es, die Kinder der Politiker als erste an die Front zu schicken und zwar vorderste Linie…

Krieg ist auch ein Konjunkturmotor, sollte man nicht vergessen

LG
Mikesch

Frag doch mal freundlich bei der Hamas und der Hisbollah an,
ob sich ihre Sprengsätze bitteschön nicht in Restaurants
werfen, wenn gerade Touristen sich dort aufhalten.

Israel erhebt den Anspruch, selbst als Rechtsstaat anerkannt zu werden, während die Hamas- und Hisbollah-Kämpfer als Verbrecher zu betrachten seien.

Nein!

Streummunition (Metallkugeln) in Raketen, mit denen auf
Wohnhäuser gezielt wird - Kriegsverbrechen oder nicht? Was
meinst du? Wie lautet deine Rechtfertigung?

Nein! Das ist Terrorismus!

Kennst Du den Unterschied zwischen den Taten einzelner und denen einer Armee die einer demokratisch gewählten Regierung untersteht?

Hallo,

Du hast das nicht ganz richtig verstanden: Zivilisten dürfen
nicht direkt angegriffen werden. Wenn sie neben einem
militärischen Ziel stehen und versehentlich getroffen werden,
ist das schlicht Pech, kein Kriegsverbrechen.

Das ist ja auch ganz toll. Was ist eigentlich daran ein Versehen, wenn man eine mehrere Tonnen schwere Bombe auf ein Stadtviertel abwirft und so einige Zivilisten dabei umkommen?? Das ist eingeplanter Kollateralschaden!

Volker Pispers hatte mal angemerkt (bezogen auf die Terroristenjagd Russlands in Tschetschenien), dass wir es hier in Deutschland ja ähnlich hätten machen können zu RAF-Zeiten: Terroristenjagd mit der Luftwaffe!

„Oder da zuletzt diesen Schmökel da, diesen Gewaltverbrecher, nicht? Den hätten sie mal mit der Luftwaffe jagen sollen! Da wär’ das Problem Brandenburg gleich miterledigt gewesen… Nur damit Sie mal ne Vorstellung haben, was es heisst, Terroristen mit der Luftwaffe zu jagen…“

Gruss, Omar Abo-Namous

treffende Beispiele!

Volker Pispers hatte mal angemerkt (bezogen auf die
Terroristenjagd Russlands in Tschetschenien), dass wir es hier
in Deutschland ja ähnlich hätten machen können zu RAF-Zeiten:
Terroristenjagd mit der Luftwaffe!

Die RAF hat meines Wissens nicht Munchen aus Osterreich heraus mit Raketen beschossen und in Berchtesgaden einen Bundeswehrtrupp uberfallen.

"Terroristen"jagd in Tschtschenien, uber 200 000 Tote, 40 000 davon Kinder, eine zu fast 100% zerstorte Stadt.
Vielleicht wird Israel, wenn es dem Vorbild folgt auch zum ‚lupenreinen Demokraten‘. Und hier im Brett wird sich och keiner mehr Aufregen.

wenn jeder gleich wegen paar toter Zivilisten in einem Krieg,
in Den Haag landen würde. Dann würde ja wahrscheinlich keiner
mehr Krieg führen und was machste dann mit dem ganzen
Kriegsspielzeug ?

Viel sinnvoller wäre es, die Kinder der Politiker als erste an
die Front zu schicken und zwar vorderste Linie…

Krieg ist auch ein Konjunkturmotor, sollte man nicht vergessen

Genau auf den Punkt gebracht!

Also entweder hört man auf mit dieser Scheinheiligheit und gibt Zivilisten überall auf der Welt zum ABschuss frei, womit sich die Empörung des Westens über den „muslimischen Terror“ erübrigen würde.

Oder man hat Prinzipien und die hält man bis zum letzten Punkt ein, und zwar gemäß den Menschenrechten, also ungeachtet der Nation, der Religion, der Rasse usw.

So ist es nur ein Trauerspiel.

MfG

Hallo,

wenn aber das Ziel ein Terrorist ist, der sich mit vielen
anderen Unbeteiligten in einem Wohnblock aufhält, sieht das
wohl ein bißchen anders aus.

Nicht unbedingt. Wenn sie dort wohnen in dem Bewußtsein, dass dort auch ein Terrorist wohnt, vielleicht sogar absichtlich, um den Terroristen zu schützen (siehe Balkan, als Zivilisten versuchten, öffentliche Einrichtungen durch ihre Anwesenheit zu schützen), sind sie keine unschuldigen Zivilisten mehr.
Andererseits sehe ich in einem einzelnen Terroristen einen Verbrecher und keinen Kriegsgegner.
Eine Raketenstellung oder Bombenwerkstatt wiederum kann durchaus ein Kriegsgegner sein.
Es kommt also immer auf den Einzelfall und die Verhältnismäßigkeit an. Niemand nützt da reines schwarz-weiß-denken. Und deshalb muss man auch jeden Fall einzeln betrachten, nicht alles pauschal.
Eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Leider ist es das nicht.
Gruß
loderunner

Hallo,

wenn aber das Ziel ein Terrorist ist, der sich mit vielen
anderen Unbeteiligten in einem Wohnblock aufhält, sieht das
wohl ein bißchen anders aus.

Nicht unbedingt. Wenn sie dort wohnen in dem Bewußtsein, dass
dort auch ein Terrorist wohnt, vielleicht sogar absichtlich,
um den Terroristen zu schützen (siehe Balkan, als Zivilisten
versuchten, öffentliche Einrichtungen durch ihre Anwesenheit
zu schützen), sind sie keine unschuldigen Zivilisten mehr.

man kann nicht erwarten,daß Terroristen als Eremiten leben, um keinen anderen Menschen zu gefährden. Wer einen Wohnblock sprengt, nur weil da ein Terrorist wohnt, gefährdet bewußt das Leben der anderen Bewohner. Daran gibt es nichts zu deuteln. Selbst, wenn man für einen Moment untestellte, daß der Terrorist sich diesen Wohnort gezielt aussuchte, rechtfertigt das nicht, den Tod der übrigen Bewohner billigend in Kauf zu nehmen.

Gruß,
Christian

Hallo,

Selbst, wenn man für einen Moment untestellte, daß der
Terrorist sich diesen Wohnort gezielt aussuchte, rechtfertigt
das nicht, den Tod der übrigen Bewohner billigend in Kauf zu
nehmen.

Im allgemeinen hast Du völlig Recht. Trotzdem muss man jeden Einzelfall untersuchen, denn es muss ja nicht der Terrorist den Wohnort ausgesucht haben, sondern umgekehrt die übrigen Bewohner, es könnte rechtzeitig Warnungen gegeben haben etc… Ist alles unwahrscheinlich, aber die (zunächstmal nur) Verdächtigen auf beiden Seiten sollten das gleiche Recht haben, sich vor Gericht zu verteidigen.
Gruß
loderunner