Kriterien für einen bewohnbaren Planeten

Guten Tag liebe Astronomen und Astrophysiker!

Im Zuge eines von mir erdachten Gedankenspiels, würde ich gerne mehr über das sogenannte „Terraforming“ wissen wollen, als es mir die Grenzen meiner Gedanken aufzeigt. Ich habe über Kriterien für die Umformung eines Planeten nachgedacht und diese möchte ich kurz hier niederlegen und ich hoffe ihr könnt - als Experten in diesem Fach - mir noch mehr Anregungen geben. Ich bin nicht berühmt, weder kenne ich Astronomen, und daher erhoffe ich mir, hier Anregungen zu erhalten.

* eine gewisse Entfernung zu einer Sonne

* Rückstände von H2O und anderen chem. Substanzen

* eine Gewisse Temperaturtoleranz

* einen festen Untergrund

* Wetter und Elektrizität

Dies sind für mich Kriterien zum erschaffen vom Leben… bzw Aminosäuren. Doch was benötigt ein Himmelskörper, um für Terraforming bereit zu sein? Bzw wie würde der Prozess von Statten gehen?

Könnt ihr mir da behilflich sein?

Mit freundlichen Grüßen!

M. Krüger

Um ehrlich zu sein, ist ein klassisches Terraforming in den meisten Fällen wohl aussichtslos. Terraforming im eigentlichen Sinne bedeutet ja, einen unbewohnbaren Planeten in einen Zustand zu überführen in dem dort Menschen leben können.

Es gibt allerdings ein paar Faktoren an denen wir in absehbarer Zeit kaum drehen können werden.

  1. Die Entfernung zur Sonne. Wenns zu heiss ist, ists schlicht zu heiss. Nix zu machen. Bei Kälte könnte man noch drüber reden den Treibhauseffekt zu nutzen oder sowas - die meisten Himmelskörper dürften aber dafür zu weit weg sein.

  2. Die Gravitation. Einer der Gründe warum wir weder den Mars noch den Mond jemals besiedeln werden. Beide Himmelskörper haben keine Atmosphäre und das aus gutem Grund. Selbst wenn wir eine Atmosphäre schaffen könnten, würde sie sich über kurz oder lang wieder verflüchtigen.

  3. Das Gasriesen & Co völlig ausfallen versteht sich.

Was also können wir beeinflussen?

  1. In gewissen Grenzen die Temperatur - Treibhauseffekt für mehr Wärme, Staub in der Atmosphäre für ein bisserl Abkühlung.

  2. Die Zusammensetzung der Atmosphäre. Bakterien, die O2 produzieren, Kraftwerke etc. etc. Ginge sicherlich einiges.

  3. Strahlung abschirmen - wie in Punkt 1&2, entweder direkt Staub oder indem man die Atmosphäre umformt.

Aber du siehst schon, es läuft alles aufs Gleiche raus: Die einzige Spähre die wir auf absehbare Zeit wirklich beeinflussen könnten ist die Atmosphäre. Terraforming wäre also nur dort möglich, wo schon vorher annähernd irdische Bedingungen herrschen - und natürlich stehen dann die Chancen gar nicht so schlecht, dass es schon Leben gibt :smile:

Guten Tag liebe Astronomen und Astrophysiker!

Im Zuge eines von mir erdachten Gedankenspiels, würde ich
gerne mehr über das sogenannte „Terraforming“ wissen wollen,
als es mir die Grenzen meiner Gedanken aufzeigt. Ich habe über
Kriterien für die Umformung eines Planeten nachgedacht und
diese möchte ich kurz hier niederlegen und ich hoffe ihr könnt

  • als Experten in diesem Fach - mir noch mehr Anregungen
    geben. Ich bin nicht berühmt, weder kenne ich Astronomen, und
    daher erhoffe ich mir, hier Anregungen zu erhalten.

Hallo,
ungeachtet Zerschmetterlings Ausführungen, die die Probleme sehr gut beschreiben, muss man auch noch bedenken, dass beim Terraforming natürlich riesige Mengen Energie umgewandelt werden müssen um Treibhausgase und in Folge eine Athmosphäre zu produzieren. Erdöl scheidet wie Kohle oder Holz natürlich aus, also bleibt nur Methan übrig. Wenn man aber das verfügbare Methan verbrennt um eine Athmosphäre zu schaffen, dann bleibt keine oder zu wenig Energie über, um uns damit über lange Zeit zu versorgen. Ergo ist der Planet keine Besiedelung mehr wert und wir müssten uns einen neuen Ort zum Terraformen suchen…und dann wieder einen…und dann…
Gruß biopeso

Wenn man aber das verfügbare Methan verbrennt um eine Athmosphäre zu
schaffen, dann bleibt keine oder zu wenig Energie über, um uns damit
über lange Zeit zu versorgen. Ergo ist der Planet keine
Besiedelung mehr wert

Das ist für mich nicht stichhaltig. Eine Zivilisation, die in der Lage ist Terraforming auf einem fremden Planeten zu betreiben, muss einen extrem hohen technischen Stand erreicht haben. Da schließt es sich ja irgendwie aus, dass sie noch auf fossile Brennstoffe zur Energieversorgung angewiesen sind.

Wenn man aber das verfügbare Methan verbrennt um eine Athmosphäre zu
schaffen, dann bleibt keine oder zu wenig Energie über, um uns damit
über lange Zeit zu versorgen. Ergo ist der Planet keine
Besiedelung mehr wert

Das ist für mich nicht stichhaltig. Eine Zivilisation, die in
der Lage ist Terraforming auf einem fremden Planeten zu
betreiben, muss einen extrem hohen technischen Stand erreicht
haben.

Hallo (gehört zum guten Ton)
aha sehr interessant, aber warum sollten sie sich dann gerade einen Planeten aussuchen den sie erst terraformen müssen?
Gruß biopeso

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Hallo (gehört zum guten Ton)

Hallo (wenn dir das wichtig ist, gerne)

aha sehr interessant, aber warum sollten sie sich dann gerade
einen Planeten aussuchen den sie erst terraformen müssen?

Weil das Angebot an anderen Planeten ziemlich eingeschränkt ist?

Ein Planet der z.B. für uns nicht terraformiert werden müsste, der müsste ja bereits erdähnliches Leben tragen, sonst könnte kein freier Sauerstoff in der Atmosphäre existieren. Außerdem muss er in seiner Masse, Abstand zur Sonne, Windgeschwindigkeiten, usw stimmen. Es gibt soviele Parameter die hierzu in den richtigen Bereichen liegen müssen, dass es fast aussichtslos sein dürfte, einen Planeten zu finden, wo man nichts terraformen müssten und einfach so leben könnte.

Hallo (gehört zum guten Ton)

Hallo (wenn dir das wichtig ist, gerne)

aha sehr interessant, aber warum sollten sie sich dann gerade
einen Planeten aussuchen den sie erst terraformen müssen?

Ein Planet der z.B. für uns nicht terraformiert werden müsste,
der müsste ja bereits erdähnliches Leben tragen, sonst könnte
kein freier Sauerstoff in der Atmosphäre existieren. Außerdem
muss er in seiner Masse, Abstand zur Sonne,
Windgeschwindigkeiten, usw stimmen. Es gibt soviele Parameter
die hierzu in den richtigen Bereichen liegen müssen, dass es
fast aussichtslos sein dürfte, einen Planeten zu finden, wo
man nichts terraformen müssten und einfach so leben könnte.

Hallo,
bevor du dich einem weiteren Beißreflex meiner Person hingibst, denk einmal nach. Was glaubst du, ist für eine, wie du schreibst, HOCHINTELLIGENTE Zivilisation leichter:
a.) einen beliebigen Planeten zu suchen der die Athmosphäre halten kann, vor Ort Rohstoffe abzubauen, 100te Kraftwerke zu errichten und tausend Jahre versuchen zu terraformen oder
b.) gleich einen geeigneten Planeten zu suchen

übrigens muss in beiden Fällen, und nicht nur beim Terraformen, der Abstand zu einer Sonne stimmen, denn sonst kann ohnehin kein Leben existieren.

Gruß biopeso

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bevor du dich einem weiteren Beißreflex meiner Person hingibst

Welcher Beißreflex?

Was glaubst du, ist für eine, wie
du schreibst, HOCHINTELLIGENTE Zivilisation leichter:
a.) einen beliebigen Planeten zu suchen der die Athmosphäre
halten kann, vor Ort Rohstoffe abzubauen, 100te Kraftwerke zu
errichten und tausend Jahre versuchen zu terraformen oder

Ein beliebiger, nur einigermaßen passender Planet ist gleich gefunden. Und da allein die Anreise zu einem Planeten u.U. tausende von Jahren dauert, spielt es auch keine Rolle, ob noch ein paar tausend Jahre für Terraforming drauf gehen. Die Besiedlung eines Planeten ist so oder so ein langfristiger Prozess.

b.) gleich einen geeigneten Planeten zu suchen

Also lieber tausende von Jahren (vielleicht vergeblich) suchen, als tausende von Jahren Terraforming zu betreiben? Und was ist, wenn es keinen geeigneten Planeten gibt, der ohne Terraforming auskommt?

Ganz davon abgesehen:
Natürlich wird man - wenn man einen perfekten Planeten findet - erst diesen besiedeln. Aber eine Zivilisation die in der Lage ist, viele Lichtjahre entfernte Planeten zu besiedeln, die wird dies ohnehin nutzen um alle besiedelbaren Planeten unter Beschlag zu nehmen. Lebensraum ist schließlich kostbar. Daher wären die paar Planeten die ohne Terraforming auskommen, sowieso gleich besiedelt und dann bleibt ihnen nichts anderes mehr übrig, als Terraforming zu betreiben.

übrigens muss in beiden Fällen, und nicht nur beim
Terraformen, der Abstand zu einer Sonne stimmen, denn sonst
kann ohnehin kein Leben existieren.

Durch Terraforming kann ich einen Planeten auch deutlich außerhalb der eigentlichen habitablen Zone bewohnbar machen, in dem ich ihn z.B. mit einem enormen Treibhauseffekt aufheize oder durch Erhöhung des Albedos abkühle. Das ist ja gerade einer der Gründe, Terraforming überhaupt zu betreiben.

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Planet?
Muss es unbedingt ein Planet sein, oder kann es auch der Mond eines Planeten sein? Meines wissens nach gibt es einige Monde um den Gasriesen, die eine Erd-Ähnliche eigenschaft haben. Io oder Titan, wenn ich mich recht erinnere. Könnte man auf so einen „Ding“ eventuell leben? Und wie würden sich denn die Vorherschenden Bedingungen auf den Menschen auswirken? Schon die Tatsache, dass man nicht um di Sonne kreist, sondern um einen Planeten …

Muss es unbedingt ein Planet sein, oder kann es auch der Mond
eines Planeten sein?

Sicher kann es auch ein Mond sein. Der Saturnmond Titan oder der Jupitermond Ganymed sind beide z.B. sogar - gemessen am Durchmesser - größer als der Planet Merkur. Titan hat sogar eine dichte Atmosphäre mit einem Druck am Boden von 1,5 bar. Allerdings besteht sie fast nur aus Stickstoff.

Meines wissens nach gibt es einige Monde
um den Gasriesen, die eine Erd-Ähnliche eigenschaft haben. Io
oder Titan, wenn ich mich recht erinnere. Könnte man auf so
einen „Ding“ eventuell leben?

Sicher. Aber nur wenn man den Mond durch intensives Terraforming überhaupt bewohnbar macht. Dazu würde schon mal gehören, dass man die Durchschnittstemperatur durch einen starken Treibhauseffekt sehr stark erhöht. Auf Titan herrschen frostige -180°C Durchschnittstemperatur und es gibt keinen freien Sauerstoff - für Leben in unserem Sinne ist das erst mal denkbar ungeeignet.

Und wie würden sich denn die
Vorherschenden Bedingungen auf den Menschen auswirken? Schon
die Tatsache, dass man nicht um di Sonne kreist, sondern um
einen Planeten …

Das wäre egal. Der Mond kreist ja deswegen trotzdem mit seinem Planeten um die Sonne. Die Probleme liegen eher woanders. Neben den oben angesprochenen Problemen sind das z.B. die geringe Schwerkraft und der fehlende Schutz eines Magnetfeldes.