Kritik

Also ihr Lieben!
Die letzte Woche hat sich mir hier halbwegs der Magen ausgeleert, wenn ich die Artikel pro/ contra Presse und Ausländer gelesen habe. Denn es ging hier einfach Null um die Sache, viel mehr letztlich um die Verfasser des manchmal arg sinnlosen Hirngewusels. Ihr seid doch alle nicht dumm und mir ists auch egal auf welcher pol. Seite ihr steht. Ich dacht, dies sei ein Bord, wo Fragen zu bestimmten Themen gestellt werden können, die dann wertfrei beantwortet werden. Es ist keines Wegs ok, wenn wechselseitige polemische Hassallüren losgelassen werden, einem Sport gleich, die auf einer Diskussion basieren. Diskussion heisst doch, zu einem Thema seine Meinung zu äussern, sich auf andere Meinungen zu beziehen und dabei die Person ausser acht zu lassen. Das war/ ist einfach nicht der Fall! Nicht nur, daß das schade ist, anstrengend und nicht zu dem führt, was ihr warscheinlich bezweckt ( oder ich habe einfach euren Zweck hinter dem ganzen Forum nicht verstanden) , es macht mich ratlos und letztlich wütend.
Gruss, Jule

wertfrei…
Hallo Jule,

Ich dacht,

dies sei ein Bord, wo Fragen zu bestimmten Themen gestellt
werden können, die dann wertfrei beantwortet werden.

Wertfreie Antworten zu politischen Themen sind m.E. nach sehr schwierig, wenn nicht unmöglich. Jede/r, der/die eine politische Meinung vertritt oder einer politischen Meinung anhängt, wertet diese auch. Selbst, wenn ich mich z.B. für absolut objektiv halten würde, meint ein anderer, das sei eine rein subjektive - und damit individuell bewertete Einstellung.

Es ist

keines Wegs ok, wenn wechselseitige polemische Hassallüren
losgelassen werden, einem Sport gleich, die auf einer
Diskussion basieren. Diskussion heisst doch, zu einem Thema
seine Meinung zu äussern, sich auf andere Meinungen zu
beziehen und dabei die Person ausser acht zu lassen.

Auch ein schwieriger Anspruch. Meinungen sind nun mal personengebunden. Und man macht sich halt ein Bild von der Person auf Grund des Inhalts ihrer Beiträge hier. Wobei du natürlich recht hast, dass Beschimpfungen der Sache wenig dienlich sind.
Meiner Erfahrung nach haben viele Menschen (ich nehme mich da jetzt gar nicht unbedingt aus) eine ziemlich zementierte Meinung und da kannst du 1000 Gegenargumente bringen, und trotzdem beharren sie auf der Richtigkeit ihrer Einstellung. Oft will man die Argumente einfach nicht hören, denn da müsste man ja hin und wieder zugeben, dass man Unrecht hatte…und wer macht das schon gerne?
Die Politiker selbst sind doch dafür das beste Beispiel. Erst heute habe ich in der SZ gelesen, dass die bayerische CSU darüber empört ist, dass der bayerische Brauerverband für das Dosenpfand ist. Die Argumente, die der Brauerverband dafür vorgebracht hat, nennt ein Sprecher der CSU mit keinem Wort, sondern nennt diese „Druck der Straße, dem man sich auf keinen Fall beugen wolle…“. Dass dann der Brauerverband mutmaßt, dass die CSU nur deshalb dagegen ist, weil sie Trittin und alles was von ihm kommt, Steine in den Weg legen will, ist dann auch nicht verwunderlich. (das war nur ein Beispiel, keine Wertung meinerseits zum Dosenpfand…)

Das war/

ist einfach nicht der Fall! Nicht nur, daß das schade ist,
anstrengend und nicht zu dem führt, was ihr warscheinlich
bezweckt ( oder ich habe einfach euren Zweck hinter dem ganzen
Forum nicht verstanden) , es macht mich ratlos und letztlich
wütend.

Klink dich doch einfach ein in die Diskussionen, diskutiere mit und zwar so, wie du es für richtig hältst.

Gruß
Uschi

Hallo Uschi,

erst kurz ein Ausflug zu einem Satz von Dir, bevor ich zum eigentlichen Punkt komme. Du hattest geschrieben:

Meiner Erfahrung nach haben viele Menschen (ich nehme mich da
jetzt gar nicht unbedingt aus) eine ziemlich zementierte
Meinung und da kannst du 1000 Gegenargumente bringen, und
trotzdem beharren sie auf der Richtigkeit ihrer Einstellung.
Oft will man die Argumente einfach nicht hören, denn da müsste
man ja hin und wieder zugeben, dass man Unrecht hatte…und
wer macht das schon gerne?

Leider allzu wahr. Und meist ist es auch so, dass es auf das eine Argument ein anderes gibt, weshalb wir im Grund Ping-Pong-Diskussionen führen, die letztlich nicht wirklich weiterführen. Es bleibt die Hoffnung, dass einige der Worte hängenbleiben und dadurch etwas bewirken. Mich persönlich stört allerdings am meisten, wenn man zu Argumenten auch Fakten und Tatsachen zu liefern weiss, die jede® selbst nachlesen und recherchieren kann und trotzdem selten ein Entgegenkommen zu erkennen ist. Aber vielleicht liegt es auch nur an einem selbst und jede Diskussion bleibt das, was ich eingangs schrieb.

Nun aber zu Deinem Beispiel:

Die Politiker selbst sind doch dafür das beste Beispiel. Erst
heute habe ich in der SZ gelesen, dass die bayerische CSU
darüber empört ist, dass der bayerische Brauerverband
für das Dosenpfand ist. Die Argumente, die der
Brauerverband dafür vorgebracht hat, nennt ein Sprecher der
CSU mit keinem Wort, sondern nennt diese „Druck der Straße,
dem man sich auf keinen Fall beugen wolle…“. Dass dann der
Brauerverband mutmaßt, dass die CSU nur deshalb dagegen ist,
weil sie Trittin und alles was von ihm kommt, Steine in den
Weg legen will, ist dann auch nicht verwunderlich. (das war
nur ein Beispiel, keine Wertung meinerseits zum Dosenpfand…)

In der BR-Sendung „Quer“ habe ich vor ungefähr zwei Wochen gehört, einige Landtagsabgeordnete würden gegen Stoiber stehen, was den Dosenpfand anbetrift. Ein solcher Abgeordneter beeilte sich aber gleich zu sagen, dass die Sache mit dem Pfand noch auf Plänen der CDU/CSU beruhen und sie deshalb dafür sind, und nicht etwa, weil Trittin das durchsetzen will.
   Ausserordentlich „interessant“ finde ich die Aussage, man wolle sich dem Druck der Strasse nicht beugen. Das heisst doch nichts anders als: Es ist doch uns egal, was die Wähler wollen.
   Jedenfalls fühle ich mich wieder einmal wie am Rande einer Sandkiste sitzend, in der zwei Kinder um ein und dasselbe Schäufelchen streiten, statt über eine gemeinsame Lösung nachzudenken. (Dass „wir“ selbstverständlich dabei nur der Sand sind, der mal hierhin und mal dorthin verteilt wird, ist eine andere Sache.)

Marco