Kritik an Nachhilfeinstituten?

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

hallo

hab gerade auf der Google-Suche gemerkt dass man zu dem Thema wirklich nicht viel findet, nämlich zum Thema „Kritik Nachhilfeinstitut“

ich hab als Lehrer für ein Nachhilfeunternehmen Einzelunterricht gegeben und bekam dafür weniger als die Hälfte von dem, was die Eltern dafür bezahlen. Die „Leistung“ des Instituts war lediglich - den Kontakt herstellen. Übungsmaterial bekam ich nur leihweise auf Anfrage ganz tröpfchenweise. Aber auf der Homepage wird toll angepriesen wie pädagogisch qualifiziert die Lehrer sind (ich hatte nix außer Abitur) und dass für die Kinder ein individuelles Lernkonzept erstellt wird (ich bin da hingegangen und hab drauflosunterrichtet, ich weiß nicht wer da welches „Konzept“ erarbeitet haben will).

warum bezahlen Eltern dafür soviel Geld anstatt einfach an einer Uni n Aushang zu machen und den Studi direkt nach seiner Qualifikation zu fragen? (nette Begleiterscheinung beim „Institut“: man wird von den Eltern nie nach der Qualifikation gefragt! Die Vertrauen auf den unglaublich seriösen Stempel „Nachhilfeinstitut“! wenn man aber als Privatperson Nachhilfe geben will muss man am besten gleich noch 1000 tolle Nachweise inkl DNA-Nachweis mit vorlegen)

Liebe +50€-für-90-Min-Bezahler-Eltern: fragt doch einfach mal den Nachhilfelehrer. Es sind erstaunlich viele Hausfrauen und Wald-und-Wiesen-Studenten dabei.

Das Nachhilfe-Institut bekam das gleiche wie ich pro 90-Min-Einheit - jedesmal - für den hergestellten Kontakt.

Vielen Dank für anregende Diskussionsbeiträge… ich überlege mich als einzelner Nachhilfelehrer zu verselbständigen. allerdings ist dann die Frage, wenn da nicht die tolle Verpackung „Soundso-Institut“ draufsteht, ob mich die Eltern dann genauso ernstnehmen wie als Wald-und-Wiesen-Student-Hausfrau, wenn ich von einem Institut komme.

#2

Lieber Kapitain Nemo,

wie du schon festgestellt hast: es kommt manchmal einfach auf die Verpackung an… Also ich an deiner Stelle würde Flyer erstellen. Darin kannst du deine Qualifikationen am besten zur Geltung kommen lassen und kannst zudem deinen Stundensatz und die Termine selbst festlegen. Und du kannst mit „qualifizierter Nachhilfe“ immer werben. Noch dazu könntest du Lernanalysen selbst durchühren, denn da gibt es unmengen Material zu (siehe z. B. unter „Lerntypen“ oder „Wie lernt mein Kind am Besten“ in Internet).

Um die richtigen Kontakte herzustellen, wende dich doch mal direkt an die Schulen in deiner Nähe. Stelle dich dort den Lehrern vor, denn wenn die Schule dich weiterempfiehlt hast du sicherlich schon einmal einen Vorteil. Zudem kommst du so direkt mit den Lehren in Kontakt, die dir auch sagen könnten wo genau es bei deinen zukünftigen Nachhilfeschülern mangelt (natürlich nur mit Einverständnis der Eltern mit dem Lehrer Kontakt aufnehmen!). Gibt es in deiner Nähe Ganztagsschulen? Dann würde ich mich auf jeden Fall auch dort vorstellen und ggf. in der Nachmittagsbetreuung bewerben, denn auch hier sind Nachhilfe bzw. Förderunterricht gefragt.

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und alles Gute für dein Vorhaben!

LG Nina

#3

Hallo,

leider muss ich da Recht geben. Ich kenne die Situation genauso wie geschildert.

Ich habe mich darauf hin auch selbständig gemacht. Es allerdings nach Ablauf der 3 Jahres „Schonfrist“ wieder aufgegeben, da die selbst
zu tragenden Sozialleistungen nicht zu zahlen sind.

Viele Grüße

#4

Hallo Kapitain Nemo,

du findest wahrscheinlich wenig Kritik in dieser Sache, weil die Eltern einfach viel mit der Erziehung Ihrer Kids und den Notensorgen zutun haben, Die wenige Zeit, die sie für sich alleine haben, verbringen sie nicht unbedingt im Netz mit Kritikenschreiben oder Zettel in der Uni aushängen (wissen Eltern denn eigentlich, wo man aushängen muss ?..denk mal drüber nach.).

Deine Aussagen, was die Leistung des Instituts ist, erscheint mir sehr einseitig und unerfahren in Sachen Business. Warum arbeitest Du da und machst es nicht selbst??? Die Kosten des Unternehmens sind größer als Du denkst und siehst: Unternehmensgründung, Werbung. Personal, Homepage erstellen und warten, Steuern, Recht, Mitbewerber und….

Keine Mama oder Papa geht an die Uni und hängt was aus. Da bist Du ganz schön blauäugig. Mit Deinem Denken würde sich ja jeder auch einen PC selbst zusammenbauen und keiner würde die teueren Dinger beim Mediamarkt kaufen, oder? Nein so funktioniert der Markt eben nicht. Bequemlichkeit und Autoritätshörigkeit haben großen Einfluss auf die Kaufentscheidung… und Du bietest das als private Einzelperson eben nicht.

Die Qualität ist eine andere Sache. Leider wird in der Werbung oft mehr angepriesen als in Wirklichkeit angeboten wird. Irgendwann wird aber das von Dir genannte Institut von einem anderen Anbieter übertrumpft, welcher das bessere Angebot hat ( und wirklich hat). Qualität setzt sich dauerhaft durch - manchmal dauert es halt n bissel länger.

Die 1000 Nachweise und die DNA (grins) brauchst Du, um als einzelne Privatpersonen zumindest Deine Basisqualifikation nachzuweisen. Den Instituten unterstellt man diese Qualifikation (leider) bereits durch ihre bloße Existenz.

Nur mit einer guten Verpackung kommst Du überhaupt in den Markt hinein. Und halten tust Du dich dort, wenn Dein Produkt gut ist.

Also K.N. , nicht nörgeln, dass die Institute zuviel verdienen oder die Eltern zu faul seien, sich günstiger Nachhilfe zu suchen: mach’s besser ! Erfolg ist, wenn man’s tut.

Viel Glück 

#5

sorry, das ist nicht mein Thema!

VG