Kritik Mehrheitsprinzip Argumentation

Liebe/-r Experte/-in,

mir wurde heute in meinem Politiktheoriekurs (1. Semester) ein Thema zugeteilt, zu dem ich bis uebermorgen ein 1500-wort Essay (in Englisch) schreiben muss. Das Thema ist folgendes: Platon uebte Kritik an der Demokratie indem er sagte dass der Wille der Mehrheit nicht unbedingt das Beste darstellt. Ist diese Kritik deiner Ansicht nach immer noch gueltig und was ist die Lage und die Aussichten der heutigen Demokratien?

Mein Problem ist, dass das Thema so breit angelegt ist, dass ich nicht weiß wo ich beginnen soll.
Aus diesem Grund wuerde mich interessieren was Sie sich von einem solchen Essay erwarten wuerden und wie Sie (auch nur kurz) argumentieren wuerden.

Vielen Dank fuer Ihre Hilfe

Mit freundlichen Grueßen

Alexander

Hallo Alexander,

zu „Zitat“ „der Wille der Mehrheit nicht unbedingt das Beste“:

die Zeit, die ich bedenken muß, die Ihnen zur Verfügung steht, ist so knapp, daß mich die Anfrage somit sowie mein eigener damit entstandener Wunsch - weil ich es kann - darauf so gut wie möglich zu antworten, etwas unter Druck setzt.
Damit kann ich etwas nachlässig werden, an der einen oder anderen Stelle.
Ich versuche es denn-noch, und gerne, eigentlich:

Die Weimarer Republik, damals in Deutschland die erste Demokratie - so-weit ich bis heute weiß - ermöglichte - nach der damaligen, vorherigen, KaiserZeit - die Wahl der Sozial-Nationalisten.

Damit beantwortet diese Kenntnis die Frage des ´Willlens der Mehrheit´ (mehr als nahe-zu) von alleine, denke ich.

Damals gab es allerdings noch nicht das 1948 geschaffene Grund-Gesetz mit der Definition der Grund-Werte (der Grund-Rechte) die Menschen-Würde betreffend, auf der Grundlage der MenschenRechte.

So-lange diese Werte an-erkannt sind, kann (ein) Mehrheits-Wille nicht zu ähnlichem Ergebnis führen.
Hier besteht je-doch auch das Problem:
Demokratie und die GrundWerte (die GrundRechte) zu verstehen, ohne daß sie einfachst überhaupt erst vermittelt werden, und dies am Besten, so früh als möglich, findet quasi nicht statt.

Die Frage, was jemand anders von einem solchen Essay erwartet, würde ich mir so nicht stellen, aus folgendem Grund:
entweder ich weiß was Demokratie ist, dann weiß ich (eigentlich) auch, was dabei von Bedeutung ist und kann und darf dann dafür Nichts vernachlässigen.
Das kann nicht gehen, wenn ich RückSicht darauf nehme, was Andere davon erwarten (könnten).

Mein Problematik beispielsWeise ist mein Schock über die Erkenntnis, die Realisierung - nach 9 Jahren Erarbeitung - von Anspruch und Wirklichkeit.

Das Wesentliche im Zusammenhang „Lage und die Aussichten der heutigen Demokratien“
scheint mir die Fähigkeit zum Verstehen des Wesens der Werte von Demokratie und Demokratie an sich.
Der üblich so-genannte gesunde Menschen-Verstand ist - ohne Kenntnisse von Demokratie, weil diese, trotz Demokratie, von dieser eben überhaupt nicht dar-gestellt wird und nicht vermittelt wird; im Gegenteil:
im Zusammenhang mit den eigenen Interessen (selbst) der öffentlich-rechtlichen Medien so-wie der eigenen Interessen der politischen Parteien geht das Verstehen, Erarbeiten und Vermitteln von demokratischen Werten völlig unter - meinem Verständnis nach näher an Normaltität (Alltäglichkeit, die ganz normalen Erfordernisse von ganz normalem AllTag schon) und damit näher auch an dem von mir verstandenen Grund-Tenor der demokratischen GrundWerte, nämlich:
Gesundheit, Harmonie, Entspannung.

Wie gesagt, die Zeit ist etwas knapp.
Was un-deutlich nur verstanden werden kann, oder NachFrage überhaupt, gerne nach-fragen, ´nach-´bohren´´.

RückMeldung (auch ´irgend-wann´) wäre AnErkennung.

Gutes Gelingen. Gruß, visionhelp.

Hallo Audi55,

2 Tage sind wirklich ein Witz für eine solche Aufgabe;
das (so-was schon) überschreitet die Grenze des (kurzen, knappen, deutlichen, eindeutigen ZwangsArbeits-Verbots in den - eigentlich nur als un-verbindliche Absichts-Erklärung formulierten, nieder-gelegten, ver-einbarten - MenschenRechten ´nur´, aber durch die verbindliche Einbeziehung der deutschen Verfassung (in Artikel 19 GG) ´wiederum´ - für (´nur´) deutsche Verfassung verbindlich.
Die Verfassungen von anderen demokratischen Staaten kenne ich nun nicht so.

Bei dieser Gelegenheit:
alleine dieses Beispiel verdeutlicht gleich mit, wie un-klar, un-deutlich, nur sehr schwer und sehr anstrengend verstehbar deutsche Demokratie bzw. das deutsche GrundGesetz (die GrundWerte deutscher Demokratie) - und-so-mit grundsätzlich mehr als nur Haupt-BestandTeil der deutschen Verfassung (und deutscher Demokratie so-mit mit) ist, nämlich: Wesens-BestandTeil.

(AufGrund der Zeit-Vorgabe kann ich die Formulierung hier nicht schnellst-, best-möglich und einfachst-möglich verstehbar noch aus-arbeiten, leider.)

Das in englisch auch noch umsetzen zu sollen:
eine interessante Aufgabe.
Aber unter Berücksichtigung dessen, Demokratie an sich erst mal verstehen zu wollen, können, oder auch mal müssen - und bei einem Versuch, dies Jemandem anders vermitteln zu wollen, zu sollen, stößt man schon sehr schnell an Grenzen, entweder an Eigene oder die des Anderen, oder auch Beides.
In englisch, ohne mindestens 5 bis 10 Jahre in nur englisch-sprachigem UmFeld englisch erlernen zu können, . . . Äh . . .

Das AllerWichtigste - und gleich mit Einstieg in´s Thema - scheint mir, die ZWEI Besonderheiten (zwei ´Bedeutungen´) von Demokratie zu sein:
1.) das (so-genannte) Mehrheits-WahlRecht; ´alle Macht geht vom Volke aus´,
und
2.) die GrundWerte von Demokratie; hier die (GrundRechte, GrundGesetze) deutscher Verfassung, unter/mit (verbindlicher) EinBeziehung der MenschenRechte, in Artikel 19 GG, so-weit ich erinnere.

Diese zwei (gleichzeitigen) Dinge (Bedeutungen) sind selbst bei (einmal) VerstandenHaben - selbst für mich, im Zusammenhang mit dem Thema - immer wieder neu zu ver-gegenwärtigen und zu erinnern.

Eine ganz besondere Schwierigkeit - und hat mich die meiste Zeit gebraucht, ca. 5 Jahre, ohne zu wissen, ob ich das jemals überhaupt schaffe - ist das Üben, die Arbeit der UmSetzung der GrundRechte (GrundGesetze, GrundWerte) in den AllTag bzw. und um-gekehrt.

Denn auch hier mache ich die Erfahrung:
trotz Übung und Erfahrung bleibt bzw. wird diese Arbeit nicht wirklich viel einfacher, etwas schon; da dies - im Zusammenhang meist mit beschwerlichen Themen schon - keine einfache Arbeit ist, kann viel Lust auf diese (eine solche) Arbeit auch nicht (un-bedingt) entwickelt werden.
Und: auch völlig normal, und gesund, meiner Meinung nach.

Daß das deutsche GrundGesetz, das GrundRecht, nun Wesens-BestandTeil deutscher Verfassung darstellt, dauerte nochmals 2 Jahre, zu erarbeiten, zu verstehen, zu ´begreifen´.

Nochmals 2 Jahre:
daß mit dem Recht (GrundRecht, GrundGesetz) auf körperliche Un-Versehrtheit NUR (letzten Endes) die Gesamt-Gesundheit gemeint sein kann.
Weil jede Beleidigung, jede Erniedrigung, jede Diskriminierung, jede Verletzung - zwar (an-geblich ´nur´ subjektiv ist, nur gefühls-mäßig ist - aber jeder - auch ´nur´ gefühls-mäßige - Schmerz immer im Körper statt-findet und sofort Auswirkung auf die Gesamt-Befindlichkeit hat und nicht nur auf einen - pseudo-´psychischen´ - ´nur´ Teil eines Menschen.

Dieses versteckte und verheimlichte Recht auf Gesamt-Gesundheit war mir - glaube ich - der größte ´Schlag in´s Gesicht´, also der größte Schock bei dieser ErKenntnis-Erarbeitung.

Bei einer solchen Anfrage, wie von Ihnen hier jetzt, kann ich so darüber berichten, mehr leider (´noch´) nicht, aber immer-hin.

Danke für die Frage(n) und diese Gelegenheit.

Gutes Gelingen noch-mal.
Gruß, visionhelp.

Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich habe es leider nicht geschafft früher zurückzuschreiben, dafür ist das Essay (glaube ich zumindest) ziemlich gut geworden. Ohne Ihren Gedankengang wäre ich aber sicherlich nicht rechtzeitig fertig geworden.

Nochmal Danke für Ihre Hilfe

Alexander

Hallo,
ich freue mich schon über RückMeldung überhaupt.
Freut mich, daß ich helfen konnte, auch im Namen der Demokratie.
Ich würd´ es mir gerne mal an-sehen.
Vielleicht mögen Sie es hier ´öffentlich´ machen, ansonsten per direkter Mail an mich.
Haben Sie Interesse ?
Gruß, visionhelp.