Jugendstil?
Gruß,
Eva
… und kann man das, woran sie hängen, noch als Kassettendecke bezeichnen?
Eva
Hallo!
Ja, das sind Leuchten im Jugendstil.
Besonders die großen Stehleuchten auf dem leicht geschwungenen Sockel, oben mit der Milchglaskugel.
Nicht immer ist der Jugendstil so üppig floral ausgestaltet.
Kassettendecke ?
Eher nein. Die Hallenkuppel und die abgehängte Decke mit den Kronleuchtern hat zwar rasterförmige („Kassetten“). aber die sind m.E. konstruktiv , möglicherweise bestehen sie aus Stahlbetonrippen.
MfG
duck313
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Kann man die Decke mit den geometrischen Elementen dem Konstruktivismus zuordnen?
Wikipedia: " Das markante Gebäude sollte im Stil des Konstruktivismus neu errichtet werden. In Abstimmung mit einer städtischen Kommission, der Kiewer Gipotrains und mehrere Architekten wurde die Planungsphase 1931 abgeschlossen. "
Ich dachte, das bezöge sich nur auf das Äußere, aber vielleicht setzt es sich in der Innenarchitektur fort:
"Die Konstruktivisten vertraten ein geometrisch-technisches Gestaltungsprinzip mit Farbflächen, Linien und geometrischen Grundformen. Ihre Hauptvertreter waren Künstler und Künstlerinnen der Russischen Avantgarde. "
"Die Architektur galt dem Konstruktivismus gleichsam als „Mutter aller Künste“. "
Und wären 1929 die Kronleuchter kein „echter“ Jugendstil mehr, sondern Reminiszenz an eine jüngst zu Ende gegangene kunstgeschichtliche Epoche?
Gruß,
Eva
du hast also auch nachgeschlagen ? Wollte ich schon noch schreiben.
Ja, der Bahnhof wurde Ende der 1920er Jahre umgebaut im Stile des Konstruktivismus. Das entspricht in etwa dem was man hierzulande auch unter Moderne und dem beginnenden Bauhaus-Stil einreihen würde.
Kunsthistorisch ist der Jugendstil vorbei, es beginnt die Zeit des Art Deco, die auch schon bald wieder vorbei sein wird.
Trotzdem, die Leuchter würde ich noch dem späten Jugendstil zuordnen.
Ich habe keine Info, ob die Beleuchtung auch neu angeschafft wurde oder aus dem alten Bahnhof stammte.
MfG
duck313
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In dem Roman steht: „Ich trank scheußlichen Kaffee unter den white arches und faux-chandeliers…“
Ich kann keine „arches“ entdecken, die Eingangshalle hat - glaube ich als blutiger Laie - ein Tonnengewölbe. (Nicht hauen, falls ich mich irre 
) Und falsche oder imitierte Kronleuchter kann es eigentlich nicht geben, wenn keine Epoche dabei steht. Ein Kronleuchter ist ein Kronleuchter ist ein Kronleuchter.
ich dachte, ich könnte vielleicht schreiben, dass er seinen - scheußlichen - Kaffee unter einer Decke im Stil des Konstruktivismus trinkt, von der Jugendstilkronleuchter hängen. (Etwas besser formuliert natürlich, bin noch im Entwurfsmodus).
Gruß,
Eva
Tonnengewölbe ist nicht falsch.
Hier hat man das Tonnengewölbe noch zusätzlich mit den Betonrippen gestaltet und ein versetztes Rechteckmuster gestaltet.
Als Kassetten würde ich das trotz ihrer Form nicht ansehen. Von Kassettendecke spricht man bei einer großflächigen Deckengestaltung aus gleichartigen (Holz) Platten die die Decke verzieren. Oft quadratische Platten.
Übrigens findet man genau dieses Rippenmuster auch in Moskauer Metrostationen wieder, auch die dortigen Tunnelgewölbe sind teilweise so verziert.
Die Metro ist auch zu der Zeit entstanden/erweitert worden als der Nowosibirsker Bhf. umgebaut wurde. Der Zeitgeist der Moderne (hier Konstruktivismus) fand natürlich dort Einzug.
Foto einer Metro-Station http://mitanderenworten.de/wp-content/uploads/2015/06/Moskau16.jpg
MfG
duck313