Die drei Ausrufezeichen geben die Unterkomplexität Deiner Gedankengänge ganz hervorragend wieder. Anscheinend waren meine Erwartungen, daß Du Dich mit dem Gesetz inhaltlich auch nur für fünf Minuten beschäftigst, viel zu hoch.
Ich will Dir die Sache in ganz einfachen Worten erklären:
Du mußt eine Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro sofort bezahlen. Es kommt ein netter Mensch vorbei, der Dir einen Bitcoin und 1.250.000.000 Tansania-Schillinge schenkt. Beide haben den gleichen Wert und die Gerichtskasse hat ihren netten und akzeptiert beides. Was gibst Du dem Gericht? Die Plunderwährung, die pro Sekunde schon mal 10% an Wert verlieren kann oder den Bitcoin, an den Du genauso glaubst wie an die zukünftige Wertsteigerung?
Nun kannst Du mir natürlich antworten, was Du willst, aber vernunftbegabte Wesen geben den Papiermüll so schnell es geht weiter und behalten den Bitcoin und genauso wird es mit den Kryptowährungen sein, wenn sie sich als wertstabiler herausstellen als die Nationalwährungen (was ich nicht ausschließe; ein schon erwähnter Umstand, den Du wieder nicht aufgegriffen hast, was auch schon wieder Bände spricht). Aus diesem Grunde können Kryptowährungen nie die Nationalwährungen im Bereich des Zahlungsmittels ersetzen, so lange diese existieren und von den Staaten als gesetzliche Zahlungsmittel eingesetzt werden. Das ist dann auch der wesentliche Unterschied zur von Friedrich August von Hayek in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts „vorgeschlagenen“ Währungskonkurrenz. Aber gut, ich will Dich mit den theoretischen Hintergründen nicht langweilen. Ist ja eh nur altes Zeug.
Wo wir gerade bei altem Zeug sind:
Die moderne Kryptografie, mit der Bitcoin irgendwie zu tun haben, geht auf Leibniz so um 1680 zurück. Veraltet?
Otto von Guericke führte 1672 seine ersten Experimente mit elektrischem Strom durch, mit dem Bitcoin auch irgendwie zu tun hat. Veraltet?
Computer auf Binärsystembasis: wieder Leibniz.
Vermutlich schwebst Du auch gerade nicht. Newtons Beschreibung der Schwerkraft: um 1670.
Das Gesetz von Angebot und Nachfrage, auf dessen Basis sich der Preis auch des Bitcoin bildet, kannten schon die Babylonier.
Wie ich schon mehrfach schrieb: es gibt gute Gründe dafür, Anhänger von Kryptowährung zu sein. Und wenn man möchte, kann man auch versuchen, andere von der Stichhaltigkeit der Argumente zu überzeugen. Nur muß man dafür halt erst einmal Argumente vorbringen, die über das Nachplappern von Presseberichten, Artikeln aus off-off-Mainstream-Publikationen und Inhalten von Telegram-Kanälen hinausgehen.
Natürlich ist es toll, wenn man die Technik verstanden hat und es macht auch bestimmt Spaß, die Namen von all den Kryptos zu kennen, Konten & Co. zu eröffnen und mit seinem online-Freund in Takkatukka-Land die aktuellsten Hypes zu teilen. Um allerdings beurteilen zu können, ob etwas Währung oder gar Geld werden kann, muß man schon ein paar volkswirtschaftliche Hintergründe verstanden haben. Da seid Ihr beide leider völlig blank und das gilt für alle Fanboys, denen ich bisher begegnet bin. Das traurige ist, daß die Sache so furchtbar komplex gar nicht ist; man muß sich halt nur mit ihr beschäftigen wollen.
Die ganze Sache erinnert mich sehr an diese Querulanten-Deppen: „Hahaha, der hat Virologe gelernt. Ich bin in fünf Telegram-Kanälen und bei Facebook. Ich weiß viel besser, wie das mit den Viren und den PCR-Tests funktioniert und der (mittlerweile ironischerweise an Corona verstorbene; Einlassung meinerseits) Präsident von Tansania sieht das genauso wie ich. Schleicht Euch, Ihr Deppen mit Eurem Lehrbuchwissen. Das ist sowieso nur alles von den Regierungen vorgegeben. Doofdeppen, Schlafschafe. Hahaha, wir wissen es besser.“ Nun ersetzt Du „Virologe“ durch „Volkswirtschaftler“, „Viren und PCR-Tests“ durch „Kryptowährungen und Geld“ und „Regierung“ durch „Banken“ und schon könnte das Deine Aussage sein. Das sollte Dich nachdenklich stimmen.