Moin,
Hier ein interessanter Artikel aus Der Zeit, der einige ganz andere Aspekte einbringt: https://www.zeit.de/kultur/2022-06/juergen-geuter-kryptowaehrung-demokratie-anonymietaet/komplettansicht
Zitat zum Thema Dezentralität::
Geuter: Auch das ist ein Problem. Diese ganzen Systeme behaupten, dezentral zu sein, sie sind es aber gar nicht. Das Internet, wie wir es heute kennen, war ja auch als dezentrale Technologie angelegt, es basiert auf dezentralen Protokollen und Strukturen. Aber das reicht eben nicht. Nur weil man eine Technik hat, die dezentral sein könnte, wird sie sich in der Realität nicht unbedingt als dezentrales System materialisieren. Tatsächlich geschieht das fast nie, weil jeder ökonomische Anreiz gegen solch eine dezentrale Umsetzung spricht. Wenn du Google bist, kostet dich ein weiterer Server praktisch nichts. Wenn du noch keinen Server hast, kostet dich der erste eine Menge Geld, der zweite auch. Die ökonomischen Skaleneffekte machen Dezentralität quasi immer unwahrscheinlich. So ist es zum Beispiel auch beim Bitcoin: Früher gab es viele Miner und das System lief tatsächlich dezentral, jetzt gibt es circa fünf große Mining-Pools, deren Besitzer sich untereinander kennen, und die entscheiden, was geht und was nicht.
Der Rest erscheint mir übrigens auch sehr lesenswert.
-Luno