Moin,
ich habe mich aus gegebenem Anlass mal genauer mit den längs-relevanten Maßen von Fahrradketten befasst. Allerdings fiel mir dabei auf, dass die Aussage, eine neue Kette habe 0,5 Zoll = 12,7 mm Abstand zwischen zwei Bolzen, zusammen mit der Tatsache, dass die Rollen auf den Bolzen wohl generell 7,8 mm Durchmesser aufweisen würden, nicht gänzlich mit meinen Messungen korrelieren.
Misst man per Messschieber zwischen den Rollen auf zehn Glieder an einer neuen Kette, kommt man auf 118,5 bis 118,7 mm. Da man mit dieser Methode den Bolzenabstand abzüglich zweier halber Rollendurchmesser misst, sollte bei einer neuen Kette aber 127 mm-7,8 mm herauskommen, das sind 119,2 mm!
Tatsächlich sieht man eine Kette mit diesem Bolzenabstand aber schon als recht stark verschlissen an und würde sie im Falle von Aluritzeln/-kettenblättern bald wechseln.
Wo liegt nun die Wahrheit? Wie kommt die Diskrepanz von immerhin 0,5…0,7 mm zustande?
Erst dachte ich, es liegt an einer zu ungenauen Umrechnung von Zoll ins Metrische, aber da ist der Faktor ja tatsächlich genau 2,54. Nun kann es also nur noch an einer falschen Angabe zum Rollendurchmesser liegen oder neue Ketten werden doch so gefertigt, dass ihre Bolzen einen Hauch weniger als 0,5 Zoll Abstand haben. Das Nennmaß wäre dann also schon für einen recht fortgeschrittenen Verschleißzustand gültig.
Wer kann Erklärungen bieten?
MfG,
Marius