Kttenlängenmaß Widersprüchlichkeiten

Moin,

ich habe mich aus gegebenem Anlass mal genauer mit den längs-relevanten Maßen von Fahrradketten befasst. Allerdings fiel mir dabei auf, dass die Aussage, eine neue Kette habe 0,5 Zoll = 12,7 mm Abstand zwischen zwei Bolzen, zusammen mit der Tatsache, dass die Rollen auf den Bolzen wohl generell 7,8 mm Durchmesser aufweisen würden, nicht gänzlich mit meinen Messungen korrelieren.

Misst man per Messschieber zwischen den Rollen auf zehn Glieder an einer neuen Kette, kommt man auf 118,5 bis 118,7 mm. Da man mit dieser Methode den Bolzenabstand abzüglich zweier halber Rollendurchmesser misst, sollte bei einer neuen Kette aber 127 mm-7,8 mm herauskommen, das sind 119,2 mm!
Tatsächlich sieht man eine Kette mit diesem Bolzenabstand aber schon als recht stark verschlissen an und würde sie im Falle von Aluritzeln/-kettenblättern bald wechseln.

Wo liegt nun die Wahrheit? Wie kommt die Diskrepanz von immerhin 0,5…0,7 mm zustande?

Erst dachte ich, es liegt an einer zu ungenauen Umrechnung von Zoll ins Metrische, aber da ist der Faktor ja tatsächlich genau 2,54. Nun kann es also nur noch an einer falschen Angabe zum Rollendurchmesser liegen oder neue Ketten werden doch so gefertigt, dass ihre Bolzen einen Hauch weniger als 0,5 Zoll Abstand haben. Das Nennmaß wäre dann also schon für einen recht fortgeschrittenen Verschleißzustand gültig.

Wer kann Erklärungen bieten?

MfG,
Marius

Hallo Marius,
sollte Dein neues Fahrrad schon Anlass zu Verschleißmessungen an der Kette geben?
Wer sagt, dass eine Kette mit Nennmaß schon verschlissen ist?
Wenn Du einen Messschieber besitzt, kannst Du den Durchmesser der Bolzen messen und musst Dich nicht auf Angaben verlassen.
Vielleicht hilft Dir der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=y-6my4V5BIA

Freundliche Grüße

Thomas

Hallo Thomas,

sollte Dein neues Fahrrad schon Anlass zu Verschleißmessungen
an der Kette geben?

Leider ja, das ist ja schon etwas weiter unten zu lesen, blieb leider unbeantwortet. Die originale Kette ist nun nach nur 620 km straffer Fahrleistung gegen eine hoffentlich robustere ersetzt. An der neuen habe ich aber mal zur Verifizierung der Behauptung, neue Ketten hätten zwischen zehn Gliedern mit der Messschiebermethode 119,5 mm, nachgemessen. (Die geschriebenen 118,x waren übrigens ein Erinnerungsfehler, aus der 8 mach mal bitte gedanklich eine 9.)
Es ergibt sich also die Erkenntnis, dass die Realität doch leicht nach oben statt stark nach unten abweicht. Meine Verwunderung ist daher erstmal gebremst.

Wer sagt, dass eine Kette mit Nennmaß schon verschlissen ist?

Niemand. Ich hatte nur die Vermutung, dass neue Ketten vielleicht doch minimal „kürzer“ sind und das Nennmaß quasi nach 50 % des maximal für Ritzel und Blätter zuträglichen Verschleißes erst erreichen.

Wenn Du einen Messschieber besitzt, kannst Du den Durchmesser
der Bolzen messen und musst Dich nicht auf Angaben verlassen.
Vielleicht hilft Dir der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=y-6my4V5BIA

Das hat sich ja jetzt doch erledigt. Ich denke mal, der Hundertstelmillimeter pro Glied über Soll kann Messungenauigkeit oder so sein.

Freundliche Grüße zurück,
Marius

Korrektur

Leider ja, das ist ja schon etwas weiter unten zu lesen, blieb
leider unbeantwortet.

… womit ich meine: „nicht erschöpfend beantwortet“

Nur der Korrektheit halber :wink:

Noch Hinweise zur „Kettenlänge“
Allgem. Sprachgebrauch ist richtig:
Nur die Kette wird nie länger!!!
Gemeint ist der Verschleiß zwischen den Gliedern, also der Rollen. Der wird größer.
Messe mal mit der Schieblehre das Maß außen von Rollen zu Rollen bei verschliessener und neuer Kette: Der iAbstand ist gleich!!
Nun zu den Meßlehren:
Diese haben 2 Maßangaben.
Grund sind die Diskussionen…
Fakt ist: Ist die Kette verschlissen, schaltet sie langsamer /schwerer…, verschleißt Kettenblätter/Ritzel, …was auch immer.
Zeitfahrer tauschen die Kette bei dem kleineren Maß. Normalfahrer nehmen das 2. Maß.
Nur hier sollte es geschehen.
Viel Spass beim radfahren und denken/diskutieren,
Werner

N’Abend Werner,

Noch Hinweise zur „Kettenlänge“
Allgem. Sprachgebrauch ist richtig:
Nur die Kette wird nie länger!!!

Das ist mir schon bewusst. Die Längenänderung basiert nicht auf irgendeiner Materialverformung, sondern auf Spielvergrößerung. Man könnte genausogut alle Glieder zusammenschieben und dann wäre sie ums selbe Maß „kürzer“.

Gemeint ist der Verschleiß zwischen den Gliedern, also der
Rollen. Der wird größer.

Ja, aber doch auch der zwischen einem jeden Bolzen und seiner Innenlasche und nur der sorgt für die proportionale Ketten-Gesamt"längung".

Miss mal mit der Schieblehre das Maß außen von Rollen zu
Rollen bei verschliessener und neuer Kette: Der iAbstand ist
gleich!!

Je nach dem. Wenn man die Kette nicht unter Zug setzt, ist das so möglich. Abgesehen davon passen die Außenmesskanten aber eh nicht zwischen die Glieder.

Nun zu den Meßlehren:
Diese haben 2 Maßangaben.
Grund sind die Diskussionen…
Fakt ist: Ist die Kette verschlissen, schaltet sie langsamer
/schwerer…, verschleißt Kettenblätter/Ritzel, …was auch
immer.
Zeitfahrer tauschen die Kette bei dem kleineren Maß.
Normalfahrer nehmen das 2. Maß.

In aller Regel ist, so kenne ich es jedenfalls, das erste Maß für Aluritzel/-kettenblätter und das zweite für Stahl-~.

Gruß,
Marius