Die „Reiseberichte“ von Cambo muß man zu nehmen (oder zu ignorieren) wissen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, daß die regelmäßigen Verrisse diverser (Urlaubs)Länder aus Unkenntnis, schlechten Einzelerfahrungen oder absurden bzw. nicht repräsentativen Erwartungen resultieren.
Was Kuba angeht: die letzten gut 60 Jahre lösen sich nicht einfach in Luft auf, auch wenn sich das Verhältnis zu den USA allmählich verbessert. Insofern darf man nicht erwarten, daß das ganze Land mit topmodernen Hotels der 5 Sterne±Kategorie gepflastert ist, in deren Speisesälen sich Köstlichkeiten aus aller Herren Länder bis zur Decke stapeln. Jenseits der Hotels ist das kubanische Essen zwar einfach, aber durchaus lecker und abwechslungsreich. Wenn man jemanden zur Hand hat, der sich auskennt, fragt man den, ansonsten geht man dorthin, wo viele Einheimische an den Tischen sitzen (wie eigentlich überall auf der Welt).
Die Leute, die nicht im Tourismus arbeiten, sind in aller Regel bettelarm und sichern ihren Lebensunterhalt durch Tauschgeschäfte, Schwarzarbeit und eben auch durch Bettelei. Insofern ist tatsächlich damit zu rechnen, daß der täglich bei der Zigarrenmanufaktur vorfahrende Touristenbus von einheimischen Kindern belagert wird, die Geld oder Süßigkeiten haben wollen. Wenn man ihnen was gutes tun will, kann man ihnen übrigens kleine Fläschchen Seife, Zahnpasta, Schampoo usw. in die Hand drücken. So oder so empfand ich die Bettelei nicht als schlimmer als das ständige Angequatsche durch Kellner und Zettelverteiler vor spanischen oder griechischen Kneipen, Bars und Restaurants.
Gruß
C.