Moin,
1.) Das Gerichtsurteil, dass heimliche Tests nicht in einem
einem Gerichtsurteil verwertet dürfen, macht sinn, denn die
Richter können die Vertrauenswürdigkeit solcher Tests nicht
beurteilen.
ok
2.) Vaterschaftstests sind die einfachste Form von genetischen
Analysen und hier stellt sich wirklich die Frage, inwieweit
solche genetischen Analysen rechtens und gewünscht sind. Wird
hier die Tür zu einem massiven Mißbrauch geöffnet?
Diese Tür steht bereits weit offen. Zur Zeit kann jeder von irgendwem heimlich Abstammungstests durchführen lassen, da anonym.
3.) Im alltäglichen Leben kann ein Elternteil sein Kind zum
Arzt bringen. Gegebenenfalls kann auch eine genetische
Untersuchung auf eine Erbkrankheit erfolgen.
Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber z.B. beim PKU-Test, der direkt nach der Geburt durchgeführt wird, muss überhaupt keiner Zustimmen. Die Eltern werden nur dann von dem Ergebnis informiert, wenn der Test diese Erbkrankheit anzeigt. Die meisten wissen vermutlich nichtmal, dass ihr Kind darauf getestet wurde.
Müssen hier immer
BEIDE Elternteile zustimmen? Falls nein, warum ausgerechnet
bei der Vaterschaft.
Eine Abstammung bringt rechtliche Konsequenzen und Pflichten für alle Beteiligten mit sich, z.B. Unterhaltsrecht, Erbrecht usw, also den kompletten Bereich des Familienrechts. Bereits jetzt müssen einem solchen Test nicht alle beteiligten zustimmen, aber sie müssen über das Ergebnis informiert werden und die Abstammung des Kindes muss in Folge auch gesetzlich korrekt festgelegt werden, grade um sicherzustellen, dass das Kind die daraus folgenden Rechte und Pflichten wahrnehmen kann.
4.) Gemäß Angaben in den Medien soll der Anteil sogenannter
Kuckkucks-Kinder bei 10%. Es geht dabei um Kinder von denen
die Männer irrtümlich annehmen, dass sie von ihnen sind. Ich
hoffe, dass dieser Wert übertrieben ist.
Da dies in D nicht routinemäßig getestet wird, kann man das wohl schlecht statistisch erfassen.
Die Möglichkeit, einem Mann ein fremdes Kind unterzuschieben
ist eine besondere Möglichkeit die nur Frauen zugänglich ist.
Sie haben ein Interesse sich diese Möglichkeit offen zu
halten und sich einen zuverlässigen Unterhalt für das Kind zu
sichern.
Das ist eine bösartige Unterstellung die nur dann zutreffend wäre, wenn überhaupt Unterhalt gezahlt werden muss (also z.B. nicht innerhalb einer bestehenden Ehe) und im Fall der Unterhaltszahlung nur dann für die Frau positiv wäre, wenn der angegebene Erzeuger finanziell besser situiert ist, als der tatsächliche Erzeuger.
Letzendlich handelt es sich um eine Form von Betrug, die
praktisch nicht juristisch verfolgt wird.
Wenn Männer ihre Frauen betrügen, wird das IMHO auch nicht juristisch verfolgt, genau so wenig, wie wenn Männer ohne das Wissen ihrer Frauen mit anderen Frauen Kinder zeugen.
In einer bestehenden
Partnerschaft ist dies noch kein Problem, aber sobald die
Partnerschaft gelöst wird und der Mann für ein Kind zahlt, das
nicht von ihm ist.
In dem Fall kann er ja die Vaterschaft anzweifeln und feststellen lassen.
5.) Wenn ein Mann sich um die Unterhaltszahlungen für seine
Kinder drückt ist dies niederträchtig. Wenn eine Frau ihren
Partner mit einem anderen Mann betrügt und ihn dann für daraus
resultierende Kinder finanziell blutten lässt, ist das doppelt
niederträchtig.
Wo ist da die Vergleichbarkeit ? Ein Mann, der für seine Kinder keinen Unterhalt zahlt, trifft in erster Linie die Kinder (wenn auch vielleicht um der Frau letztendlich eins auszuwischen). Wer für Kinder keine Verantwortung tragen möchte, der sollte keine in die Welt setzen. Diesbezüglich können übrigens auch Männer Vorsorge treffen.
Wenn eine Frau wissentlich den falschen Mann für Kinder Unterhalt zahlen lässt, dann ist das sicherlich eine Sauerei, allerdings handelt es sich dabei auch nach dem bestehenden Recht um Betrug, der strafrechtlich geahndet wird und für die Frau mit Freiheitsentzug enden kann.
6.) Neben den finanziellen Gründen gibt es auch emotiale
Gründe für einen Mann sich seiner Vaterschaft zu vergewissern.
Ein Zweifel, aus welchen Gründen auch immer, kann die
Partnerschaft und die Beziehung zum Kind vergiften, die durch
solcher Test 100 Mal besser beseitgt werden können, als durch
alle Paartherapien.
So ein Quark. Entweder es gibt eine emotionale Bindung zu einem Kind oder nicht. Ich kenne viele Männer, die eine sehr enge emotionale Bindung zu Kindern haben, deren Erzeuger sie nicht waren, und ich kenn genau so viele Männer, die keine emotionale Bindung zu Kindern haben, obwohl sie tatsächlich der Erzeuger sind. Wer eine emotionale Bindung zu einem Kind hat, bei dem wird diese kaum davon abhängen, wie ein heimlicher Vaterschaftstest ausgeht, wenn diese emotionale Bindung aber nicht besteht, dann ist die Beziehung zum Kind und in der Partnerschaft längst vergiftet.
Ich hab jedenfalls keine Ahnung, was in Menschen vor sich geht, die meinen, so eine wichtige Frage heimlich und hinter dem Rücken der Beteiligten klären zu müssen. Für mich persönlich ist solch ein Verhalten unter aller Sau.
Gerüchte im Freundeskreis, oder eine
Affaire der Mutter genügen da wohl nicht.
Wer sagt das ? Ist es nicht eher so, dass du nicht weißt ob dieses nicht tatsächlich ausreicht und es nur so darstellst, um deine Position zu untermauern ?
Wer hat Nutzen von der jetzigen Regelung? Betrügerische
Frauen, die Kinder und der Staat.
Auch hier wieder: Bösartige Unterstellungen. Die Kinder haben nur dann einen Nutzen, wenn ihre Abstammung offiziell richtig ist. Dies kann nur auf offiziellem Wege festgestellt werden, nicht aber durch igend welche dubiosen, ominöse Tests, wie sie hier verteidigt werden. Der Frau kann letztendlich egal sein, wer für die Kinder Unterhalt zahlt, sofern er dazu überhaupt in der Lage ist und wie der Staat von dem ganzen profitieren soll ist mir ein Rätsel.
Wer hat den Schaden? Hauptsächlich (Ehe)männer.
Den Schaden wodurch ? Das Abstammungen nur über offizelle Wege geklärt werden dürfen ? Der einzige Schaden, den er dadurch hat ist, dass er dsa Ergebnis nicht mehr geheim halten kann. Ich denke, dieser Schaden ist in Abwägung der Persönlichkeitsrechte und Abstammungklärung aller anderen Beteiligten vernachlässigbar.
Die Ehemänner, bzw. Partner sind greifbar.
Irgend ein
One-Night-Stand nicht mehr auffindbar. Bei dem Nachbar oder
Arbeitskollegen als wirklichen Vater müsste die Betrügerin es
ja offenbaren, was zu viel Streß im sozialen Umfeld führen
wird.
Ahja, ich verstehe, wenn Frauen fremdgehen, haben sie sich also gefälligst jedes Mal zu offenbaren ? Gerne, bin ich sofort dafür, wenn es denn für die Männer auch gelten würde.
Wer garantiert denn einer Frau, dass nicht die Hälfte aller Kinder in der Nachbarschaft von ihrem Mann stammen ? Du scheinst zu vergessen, dass zu jedem Kuckuckskind auch ein Mann gehört, der dieses gezeugt hat, und nicht nur eine Frau.
Wer hat den Vorteil bei (heimlichen) Vaterschaftstests? Nur
die Männer.
Warum geben dann Frauen 40% dieser heimlichen Vaterschaftstests in Auftrag ? Glaubst du nicht, manch eine Frau, deren Exmann sich nach Beendigung einer Eher darum drückt Unterhalt zu zahlen und statt dessen immer wieder versucht, der Frau über die Kinder das Leben schwer zu machen, wäre nicht froh, wenn sie diesen Kerl ein für alle mal los wäre ?
10.) Die Kinder werden bei dem ganzen Thema überhaupt nicht
gefragt.
Eine Mutter, die einen Vaterschaftstest ablehnt, hat wohl nur
sekundär das wohl das Kind im Auge, primär wird sie ihren
Betrug decken wollen
Um zu riskieren, dass statt dessen ein Strafverfahren wegen Betrugs gegen sie angestrengt wird, in dessen Folge sicher auch die Abstammung als Beweis festgestellt werden müsste ? Wohl kaum, was für ein schwaches Argument. Zudem dachte ich, wir wären uns alle einig, dass jeder der drei Beteiligten (Kind, Vater oder Mutter) die Möglichkeit hat, die Abstammung auch ohne Zustimmung der anderen Beteiligten anzufechten.
11.) Ein Knackpunkt an heimlichen Vaterschaftstest ist die
Heimlichkeit. Das ist aber gerade dann ein Muss, wenn die
Gefühle vom Kind und Mutter nicht verletzt werden sollen.
Du meinst, so wie Leute auch heimlich fremd gehen, um die Gefühle ihrer Partner nicht zu verletzen ? Ok, wer mit dieser Art Verlogenheit klar kommt, bitte, der darf aber nciht erwarteten, dass sichauch das deutsche Recht nach dieser Art „Rechtsempfinden“ richtet.
Die jetzige Regelung ist eine Beibehaltung des Status Quo. Es
geht hier nicht um Gerechtigkeit, sondern darum die Interessen
der Mehrheit zu wahren.
Ganz ehrlich, der Mehheit dürfte es furzegal sein, ob nun Egon der Erzeuger von Klein-Willi ist, oder Erwin.
Vaterschaftstests sind an sich nichts abscheuliches. Warum
darf ein Mann nicht wissen, ob er wirklich der Vater ist?
Warum bringst du hier unsachliche Polemik rein ? Es war nie die Rede davon, dass ein Mann dies nicht wissen darf, es ging lediglich darum, ob alle Beteiligten von dem Ergebnis eines solchen Tests erfahren, oder ob solche Tests anonym und heimlich von jedem für jeden durchgeführt werden dürfen.
Gruß
Marion