Zusammenfassung
Hallo Marion,
ich möchte einige Punkte zusammenfassen.
1.) Das Gerichtsurteil, dass heimliche Tests nicht in einem einem Gerichtsurteil verwertet dürfen, macht sinn, denn die Richter können die Vertrauenswürdigkeit solcher Tests nicht beurteilen.
2.) Vaterschaftstests sind die einfachste Form von genetischen Analysen und hier stellt sich wirklich die Frage, inwieweit solche genetischen Analysen rechtens und gewünscht sind. Wird hier die Tür zu einem massiven Mißbrauch geöffnet?
3.) Im alltäglichen Leben kann ein Elternteil sein Kind zum Arzt bringen. Gegebenenfalls kann auch eine genetische Untersuchung auf eine Erbkrankheit erfolgen. Müssen hier immer BEIDE Elternteile zustimmen? Falls nein, warum ausgerechnet bei der Vaterschaft.
4.) Gemäß Angaben in den Medien soll der Anteil sogenannter Kuckkucks-Kinder bei 10%. Es geht dabei um Kinder von denen die Männer irrtümlich annehmen, dass sie von ihnen sind. Ich hoffe, dass dieser Wert übertrieben ist.
Die Möglichkeit, einem Mann ein fremdes Kind unterzuschieben ist eine besondere Möglichkeit die nur Frauen zugänglich ist. Sie haben ein Interesse sich diese Möglichkeit offen zu halten und sich einen zuverlässigen Unterhalt für das Kind zu sichern.
Letzendlich handelt es sich um eine Form von Betrug, die praktisch nicht juristisch verfolgt wird. In einer bestehenden Partnerschaft ist dies noch kein Problem, aber sobald die Partnerschaft gelöst wird und der Mann für ein Kind zahlt, das nicht von ihm ist.
5.) Wenn ein Mann sich um die Unterhaltszahlungen für seine Kinder drückt ist dies niederträchtig. Wenn eine Frau ihren Partner mit einem anderen Mann betrügt und ihn dann für daraus resultierende Kinder finanziell blutten lässt, ist das doppelt niederträchtig.
6.) Neben den finanziellen Gründen gibt es auch emotiale Gründe für einen Mann sich seiner Vaterschaft zu vergewissern. Ein Zweifel, aus welchen Gründen auch immer, kann die Partnerschaft und die Beziehung zum Kind vergiften, die durch solcher Test 100 Mal besser beseitgt werden können, als durch alle Paartherapien.
Um diese Zweifel auszuräumen muss der Vater ein Gerichtsverfahren anbahnen und damit seine Partnerschaft killen, selbst wenn er das eigentlich nicht möchte.
7.) Es gab immer wieder den gandiosen Vorschlag, dass die Männer bei Zweifeln direkt auf ihren Partnerin zugehen sollen.
Klasse, ich kann mir das lebhaft vorstellen.
Mann: „Du Schatz, ich habe gewisse Zweifel, dass die beiden Kinder von mir sind. Was hälst du davon, wenn wir das genetisch testen lassen?“
Frau:„DU VERDAMMTES SCHWEIN. GLAUB JA NICHT, DA? ICH DICH JE WIEDER RANLASSE.“
Mann:„Und was ist mit dem Test?“
Frau:„VERLASS SOFORT DIE WOHNUNG. ICH LASSE MICH SCHEIDEN.“
8.) Selbst wenn ein Mann Zweifel an seiner Vaterschaft hat, ist eine Vaterschaftsanfechtung ein gerichtliches Verfahren. Es gilt einen Richter zu Überzeugen, dass Zweifel angebracht sind. Ein Verdacht, Gerüchte im Freundeskreis, oder eine Affaire der Mutter genügen da wohl nicht.
Ein Vaterschaftstest als Anfang fällt ja aus.
9.) Quit Bono
Wer hat Nutzen von der jetzigen Regelung? Betrügerische Frauen, die Kinder und der Staat.
Wer hat den Schaden? Hauptsächlich (Ehe)männer.
Die Ehemänner, bzw. Partner sind greifbar. Irgend ein One-Night-Stand nicht mehr auffindbar. Bei dem Nachbar oder Arbeitskollegen als wirklichen Vater müsste die Betrügerin es ja offenbaren, was zu viel Streß im sozialen Umfeld führen wird.
Wer hat den Vorteil bei (heimlichen) Vaterschaftstests? Nur die Männer.
10.) Die Kinder werden bei dem ganzen Thema überhaupt nicht gefragt.
Eine Mutter, die einen Vaterschaftstest ablehnt, hat wohl nur sekundär das wohl das Kind im Auge, primär wird sie ihren Betrug decken wollen
11.) Ein Knackpunkt an heimlichen Vaterschaftstest ist die Heimlichkeit. Das ist aber gerade dann ein Muss, wenn die Gefühle vom Kind und Mutter nicht verletzt werden sollen.
Fazit
Die jetzige Regelung ist eine Beibehaltung des Status Quo. Es geht hier nicht um Gerechtigkeit, sondern darum die Interessen der Mehrheit zu wahren.
Vaterschaftstests sind an sich nichts abscheuliches. Warum darf ein Mann nicht wissen, ob er wirklich der Vater ist?