„A fool with a tool is still a fool!“ Das gilt auch hier. Eine Küchenplanung bedeute weit mehr als eine gefällige Anordnung von Möbeln. Sie muss zunächst einmal funktionalen Anforderungen genügen. Sonst läuft man sich später tot, und macht die Benutzung keinen Spaß. Da geht es um Wegebeziehungen, Arbeitsplätze für unterschiedliche Tätigkeiten, Ergonomie, …
Ich hatte neulich den Spaß die Planungen für eine temporäre gewerbliche Küche auseinanderpflücken zu dürfen (eigentlich sollte ich nur den rechtlichen Teil der Angebote prüfen, aber als begeisterter Koch konnte ich mich nicht zurückhalten). Selbst da hatten die Anbieter zum Teil einfach nur „die Wände vollgestellt“.
Wenn man ein eigenes Objekt erwerben will, spielt übrigens auch die Frage der vorhandenen Anschlüsse eine eher untergeordnete Rolle, da man diese mit vertretbarem Aufwand üblicherweise zumindest in gewissem Rahmen an die tatsächliche Bedürfnisse anpassen kann. Nicht jeder Küchenraum wurde optimal geplant und hat daher auch die Anschlüsse da, wo man sie braucht. Auch sollte man frühzeitig Gedanken dazu anstellen, welche Prioritäten in Bezug auf die Küche gelten. Muss das „nur eine Küche“ sein, in die man reinstellt, was reinpasst, oder ist es einem wichtig, bestimmte Geräte in bestimmten Größen unterzubekommen und eine Mindestschrankfläche zu erzielen (deren Bedarf man natürlich ebenfalls vorher ausrechnen sollte), und würde man ein Objekt nicht erwerben, wenn dies nicht möglich wäre?
Zwangsläufigkeiten ergeben sich hingegen durch Fenster und Türen, die man nicht für bezahlbares Geld/aus statischen Gründen oder aufgrund des restlichen Grundrisses ggf. gar nicht verlegen kann. Und da kommt man an den Punkt, dass es überhaupt keinen Sinn ergibt eine Küche zu planen, solange man nicht ein konkretes Objekt im Auge hat. Zumal eine Küche auch von den Fronten und Oberflächen her natürlich zum konkreten Objekt passen sollte. Natürlich wird immer noch gerne mal „altdeutsch“ oder „Landhausstil“ in modernen Stadtvillen (die auch mit einer Kunststoffhaustür im Friesenstil nicht zum Landhaus werden) geplant, aber das muss ja nicht sein.
Da hast Du zunächst einmal ganz schön viel zu überlegen und zu definieren. Aufgrund der überschaubaren Standardmaße von Küchenmöbeln kann man dann auch mE viel leichter ein paar Pappkärtchen auf einem Grundriss anordnen, um zu einem funktionalen Aufbau einer Küche in einem konkreten Grundriss zu kommen. Dabei braucht es dann sinnvollerweise zwei Grundrisse, einmal für die Unterschränke und einmal für die Oberschränke. Damit kann man dann auch unterscheiden, welche Fenster- und Türöffnungen wofür relevant sind.
Die Küchenhäuser haben dann ohnehin Anwendungen für die Virtualisierung, mit denen man auf dem heimischen PC nicht mithalten kann.