Ich habe einen 13 Jahre alten Electrolux (Model ER1335U und Produktnummer 92345160200, Geräteklasse SN = +10 bis +32 Grad) Einbau bzw. Unterbaukühlschrank mit 4* Gefrierfach.
Der Kühlschrank steht in einer ca. 7qm kleinen Küche, welche durch ein großes Fenster mit Südwest-Lage aufgrund der Sonneneinstrahlung insbesondere in den Nachmittags- und Abendstunden im Sommer sehr warm (bis zu 30 Grad) wird. Kühlschrank selbst ist weder direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt, noch befindet sich ein Backofen oder Geschirrspüler direkt daneben.
Vor einigen Monaten habe ich starke Eisbildung und öfters tropfendes Wasser um die Tür und Rahmen des Gefrierfachs festgestellt und daher die Gummidichtung ausgewechselt - seither alles OK mit dem Gefrierfach (obwohl keinerlei Beschädigung/Abnutzung an alter Gummidichtung feststellbar war). Jetzt im Hochsommer habe ich gemerkt, dass die Lebensmittel aus dem Kühlschrank offensichtlich nicht genug gekühlt werden und habe zur Bestätigung ein digitales Thermometer speziell für Kühl- und Gefrierschränke angeschafft.
Kühlschrank ist aktuell auf Stufe 4 (von 6) eingestellt. Die Temperatur im Gefrierfach ist mit ca. -23 bis -25 Grad zu niedrig, aber im Kühlschrank werden nur Werte zwischen +15 (Tür) und +10,2 Grad (kälteste Stelle über Gemüsefach) erreicht! Ich habe die Messung an 4-5 verschiedenen Stellen durchgeführt und der Thermometer arbeitet offensichtlich bis auf weniger als 0,5 Grad Abweichung korrekt (vergleich mit anderen Thermometern). Die Werte weichen bei einer Zimmertemperatur von +28 sowie aktuell +23 Grad nicht nennenswert (unter 1 Grad) ab. Aktuell habe ich bei 23 Grad Zimmertemperatur in der Mitte des Kühlschranks (mittleres Fach, Thermometer auf mittlere Tiefe gestellt) 10,7 Grad – und der Kühlschrank wurde die letzten 8 Stunden nicht geöffnet!
Ich hatte gestern mit der Electrolux-Hotline telefoniert. Die Mitarbeiterin meinte, dass es wahrscheinlich nicht an der Türdichtung liegt aber ich zur Kontrolle mal bei Dunkelheit eine Taschenlampe in den Kühlschrank stellen und gucken soll, ob seitlich irgendwo Licht sichtbar ist. Ich halte diese Methode für wenig verlässlich da es sich bei dem Kühlschrank um ein Einbaukühlschrank handelt (rechts und links sind weitere Küchenelemente, über dem Kühlschrank die Küchenplatte und auf der Kühlschrankfront die ca 1,5cm dicke Küchenfront montiert) und folglich selbst bei einem Spalt von 1-2mm dürfte kaum Licht sichtbar sein – ich konnte jedenfalls nichts erkennen.
Die Türdichtung selbst hatte ich vorgestern gereinigt (einschl. Rahmen des Kühlschranks) und diese mit speziellem Gummipfleger behandelt. Die Dichtung weist keine sichtbaren Schäden auf und ist auch nicht hart oder porös. Das Gummi schließt jetzt aber gefühlt merklich besser d. h. der Widerstand beim öffnen ist höher – man hat das Gefühl, dass die Gummidichtung besser an der Gehäusewand haftet. An den gemessenen Temperaturen hat sich jedoch nichts geändert.
Lange Rede, kurzer Sinn: woran kann es (abgesehen von der Türdichtung) liegen, dass ich selbst an der kühlsten Stelle nicht annähernd 7 Grad erreiche und im Gefrierfach locker -23 bis -25 Grad? Vor einigen Jahren hatte ich im Kühlschrank im Hochsommer locker Werte von unter 7 Grad (Gefrierfach -20) gemessen – und das bei Stufe 2, höchstens 3. Am Kompressor oder ausgetretenem Kühlmittel kann es eigentlich auch nicht liegen da nur ein Kompressor und somit ein Kreislauf vorhanden ist – sonst währe die Temperatur im Gefrierfach ebenfalls viel höher. „Mal eben“ die große Türdichtung auf Verdacht wechseln ist so eine Sache – bei einem Preis von rund 60 Euro (und sehr fraglich, ob ich diese zurück senden kann, falls es nicht an der Dichtung liegt). Technikerbesuch dürfte wohl auch kaum lohnen da ich dann locker 50-100 Euro nur für das feststellen der Fehlerquelle blechen kann – ein neues, wesentlich sparsameres und größeres Standgerät bekommt man schon für unter 300 Euro.