Lieber Bernburger,
wenn man sich mal wirklich gern hatte, eine Beziehung aber über viele Jahre nur einseitig geführt wurde, man immer auf eine Änderung hinarbeitete und nichts passierte, stirbt irgendwann nicht nur das positive Gefühl für den Partner, sondern es wandelt sich erst in Mitleid und dann in Ärger und letztendlich in eine Abneigung.
Wenn der Partner dann auch nicht in der Lage ist zu kommunizieren, wenn er einen ständig abwertet, anlügt, egoistisch nur eigene Ziele verfolgt die gemeinsamen zuwiderlaufen, betrügt…etc., dann will man irgendwann so nicht mehr leben.
Dann ist immer noch der Versuch eine friedliche Lösung für eine Trennung zu schaffen gewollt, aber manchmal scheinbar nicht möglich.
Es gibt offensichtlich Menschen, die sich ihr eigenes Weltbild schaffen und dies dann auch konsequent und uneinsichtig leben. Daran habe ich jahrelang gezweifelt, gedacht ich verstehe nicht, oder falsch… bis ich anfing mit Freunden darüber zu sprechen und diese mir mitteilten sie sähen, hörten und wüßten dies schon lange…ich sähe es richtig, die Partnerin sei „anders“ als andere…
Dazu gehören Aussagen (in meiner Eigentumswohnung… wenn ich mich trennen wolle, müsse ich ausziehen, denn wer sich trenne habe zu gehen). Es gehört dazu, dass frau plötzlich glaubt - obwohl kein eigenes Einkommen vorliegt, es keine Beteiligung an Hausarbeit gab, außer - 1 x Woche den Briefkasten leeren - dass sie die Wohnung mitfinanziert, miterarbeitet habe…
Und davon ist sie sicher und fest überzeugt.
Vor Jahren gab es einen Vorfall, von mir erfolgreich verdrängt, bei dem sie jemandem erklärte, ein weißer Stuhl sei gelb. Selbst nachdem wir ein weißes Blatt Papier daneben gehalten hatten, bestand sie darauf, dass es gelb sei. Damals dachte ich es sei einfach Sturheit - heute denke ich - es ist eine Verzerrung der Wahrnehmung, das Schaffen einer eigenen Welt - das Leben in einer solchen, unabhänig von der gegebenen Realität.
Ich werde bald 50 Jahre und es ist weder meine erste Trennung, noch meine erste längere Beziehung.
Ich bin aber noch nie mit jemandem konfrontiert worden, der in einem solchen Extrem nur sich, seine Meinung, seine Vorstellung von etwas gelten läßt - nicht nur bei mir, sondern auch bei allen anderen…
Glauben Sie mir Bernburger, ich bin irritiert, erschüttert und sehr enttäuscht über die Art und Weise in der diese Trennung abläuft.
Ich bin aber auch nicht mehr bereit, mein Leben so fortzusetzen, sie ist nicht bereit zu einer Therapie - auch das wurde schon probiert. Alles was nicht funktioniert bin ich schuld gewesen - immer, auch wenn ich nicht anwesend war, oder nicht beteiligt war.
Ich hoffe sie können sich jetzt etwas besser vorstellen, dass wenn man sich mal
wirklich gerne hatte, es nur noch auf rechtlicher Ebene möglich zu sein scheint sich zu trennen, da es einem auf normaler menschlicher unmöglich gemacht wird, sich den eigenen Vorstellungen entsprechend zu trennen.
Ach ja - ich habe zuvor, im letzten Jahr, schon mal einen ernsthaften Versuch einer Trennung durchgeführt, nachdem ich in den letzten Jahren oft geäußert habe, so werde ich die Beziehung nicht fortsetzen können. Damals hat sie mir so leid getan - und ich hatte die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben… so fanden wir wieder zusammen… Es kam für sie also nicht aus heiterem Himmel.
Nun werde ich erpresst, bedroht und nicht nur ich, sondern auch meine Katze, die nur im Haus lebte, findet sich aktuell immer mal wieder frei auf der Straße, wenn ich von der Arbeit komme…
Peterleh, der sich ein schnelles friedliches Ende wünscht…