Kündigungsquote verstehen

Hallo,

ich arbeite bei einer Abo-basierten Auto-Zeitschrift. Zur Ermittlung der Kündigungsquote in einem Monat (Bsp. April)  ziehen wir folgende Formel zu Rate:

(Kündigungen Jan. + Feb. + März + April) * 12 / (Abonenntenzahl Jan. + Feb. + März + April).

Ich finde das wenig intuitiv, da sich mir nicht erschließt, warum die Kündigungen „auf das Jahr hochgerechnet“ werden, die Abonnentenzahl jedoch nicht.

Macht das hier für jemanden Sinn?

Vielen Dank für Hilfe

Gruß

Hallo,

Macht das hier für jemanden Sinn?

naja, die Formel berechnet so eine Art gleitenden Durchschnitt über die ersten vier Monate und das mit einer etwas eigenwilligen Methode, aber so ganz furchtbar falsch ist das nun auch nicht.

Die Frage ist halt, was man tatsächlich berechnetn will.

Gruß
C.

Hi,

Ich finde das wenig intuitiv, da sich mir nicht erschließt,
warum die Kündigungen „auf das Jahr hochgerechnet“ werden, die
Abonnentenzahl jedoch nicht.

Das ist normale Mathe. Der Faktor darf stehen, wo er will.
Der kommt dadurch zustande, dass man die Betrachtung in Monatsscheiben macht.

Ciao, Allesquatsch

Hallo,

Ich finde das wenig intuitiv, da sich mir nicht erschließt, warum die Kündigungen „auf das Jahr hochgerechnet“ werden, die Abonnentenzahl jedoch nicht.

Das ist normale Mathe. Der Faktor darf stehen, wo er will. Der kommt dadurch zustande, dass man die Betrachtung in Monatsscheiben macht.

Für den Fall, dass diese Antwort den UP nicht weiterbringt, mal meine These:
Ich würde kühn behaupten, dass die 12 etwas mit der Dauer des Abos zu tun hat. Die wird in diesem Fall wohl 12 Monate betragen. Anbieter mit anderen Laufzeiten würden da also eine andere Zahl einsetzen.
Es wird also nicht „auf das Jahr hochgerechnet“, sondern lediglich die Vertragslaufzeit berücksichtigt. Die hat nun zufällig genauso viele Monate wie ein Kalenderjahr Monate hat.

Grüße

Wirklich interessante Fragestellung
Hallo ElBuffo,

Das ist normale Mathe. Der Faktor darf stehen, wo er will. Der kommt dadurch zustande, dass man die Betrachtung in Monatsscheiben macht.

Für den Fall, dass diese Antwort den UP nicht weiterbringt,
mal meine These:
Ich würde kühn behaupten, dass die 12 etwas mit der Dauer des
Abos zu tun hat. Die wird in diesem Fall wohl 12 Monate
betragen. Anbieter mit anderen Laufzeiten würden da also eine
andere Zahl einsetzen.
Es wird also nicht „auf das Jahr hochgerechnet“, sondern
lediglich die Vertragslaufzeit berücksichtigt. Die hat nun
zufällig genauso viele Monate wie ein Kalenderjahr Monate hat.

Hatte wirklich erst man genau die gleiche Argumentation wie Du angebracht, dann aber sehr lange darüber nachgedacht, was die wirkliche Einflussgröße ist.

Dass man an einer Jahresquote interessiert ist, könnte wirklich diesen Grund haben, dass in der Branche das die übliche Periodizität ist. Ein vielleicht noch triftiger Grund könnte sein, dass man in der gesamten Wirtschaftsmathematik auf Jahre normalisiert. Renditen, Hypothekenzinsen, Inflationsraten oder Überziehungszinsen sind auch so bezogen, ohne dass jährliche Laufzeiten bestünden.

Dass man zum Ermitteln der Jahresquote mit 12 multiplizieren muss, geht auf die Erhebungsperioden zurück. Dass gleich 4 Monate einbezogen werden, kürzt sich weg und dient - wie schon richtig erkannt - der Bildung eines gleitenden Durchschnitts.

Beispiel:
Wenn man die Abonnentenzahl als konstant annimmt und in jedem Monat 3% der Jahresverträge gekündigt werden, sind im Laufe des Jahres wirklich 36% der Verträge gekündigt worden.

Ciao, Allesquatsch

Hallo,

erst mal vielen Dank für eure Antworten!!!

Die Abo-Länge ist nicht zwangsläufig 12 Monate, daher wird der Faktor eher zum Normalisieren auf 1 Jahr verwendet. Die ersten 4 Monate gelten hier nur als Illustration für die Kündigungsquote mit Stand Ende April; Ende Juni würde man eben die ersten 6 Monate nehmen.

Wenn wir davon ausgehen, dass es sich um eine Normalisierung handelt, frage ich mich weiter nach der Interpretation der Kennzahl. Teilt man die Gesamtzahl der Kündiger durch die Gesamtzahl der Abonnenten, kann man eine Aussage darüber treffen, welcher Anteil im Schnitt pro Monat kündigt. Aber wenn man die Gesamtzahl der Kündiger addiert und mit 12 multipliziert, wie sollte man dann eine Quote von bspw. 4% interpretieren?

Aber wenn der Chef es will …

Wenn wir davon ausgehen, dass es sich um eine Normalisierung
handelt, frage ich mich weiter nach der Interpretation der
Kennzahl.

Finde ich trivial: Quote der im Jahr gekündigten Abos. So etwas muss immer auf ein Zeitintervall bezogene werden.

wie sollte man dann eine Quote von bspw. 4% interpretieren?

Das im Laufe eines Jahres 4% der Abos gekündigt werden.

Die Abo-Länge ist nicht zwangsläufig 12 Monate, daher wird der
Faktor eher zum Normalisieren auf 1 Jahr verwendet.

Was angenommen war.

Die ersten 4 Monate gelten hier nur als Illustration für die
Kündigungsquote mit Stand Ende April; Ende Juni würde man eben
die ersten 6 Monate nehmen.

Das ist aber wirklicher Unfug.

Nimmt man einen kurzen konstanten Zeitraum, gleicht man natürliche Schwankungen aus. Etwa weil Feiertage oder Ferienzeiten nicht in jedem Jahr gleich sind. Oder man gleicht Basis-Effekte aus. Wenn im Dezember ganz viele kündigen, die das sonst erst im Januar gemacht hätten.
Nennt sich wie gesagt „gleitender Durchschnitt“, macht Zahlen aussagekräftiger, weil einfach Störgrößen entfallen.

Nimmt man jetzt in jedem Kalendermonat ein anderes Intervall sind die Aussagen nicht mehr vergleichbar. Die Kündigungszahlen von Januar gehen gleich in 12 Kennzahlen ein, die von Dezember nur einmal. Außerdem gibt es kaum einen Grund, die Aussagen am Kalenderjahr auszurichten. Denn es ist doch egal, ob das Jahresabo jetzt im Januar oder im Dezember gekündigt wird.

Aber wenn der Chef es will … kann man das auch machen.

Ciao, Allesquatsch